Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein trauriges Gottesbild !

Student(t), Tuesday, 08.04.2008, 23:20 (vor 5880 Tagen) @ Ekki

Das ist in der Tat ein Witz - und die entscheidende
Schwachstelle
in der Argumentation der meisten areligiösen Menschen:

Sie bestreiten die Existenz Gottes mit dem gleichen Eifer, mit dem
religiöse Menschen eben diese Existenz behaupten.

Woraufhin sie dann natürlich weder mit der Freiheit, die Gott den
Menschen (angeblich) gibt, noch mit den Geboten, die er ihnen
(angeblich) auferlegt, klarkommen. Ebensowenig mit der Frage, wie
Gott das Leiden in der Welt zulassen kann.

Sehr schön erkannt !

Mein Ausweg daraus:

Nicht Atheismus, sondern Agnostizismus.

Gruß

Ekki


Nun, der Agnostizismus ist ein ehrlicher, aber doch ein trauriger Standpunkt. Traurig sowohl für den Agnostizisten, als auch für Gott.

Vergegenwärtige dir einmal einen Vater, den nach 20 Jahren der Trennung sein Sohn aufsucht. Dieser sagt ihm:

"Ich habe dich niemals zuvor gesehen. Alle Welt hat mir gesagt: Entweder, daß es dich nicht gibt; falls doch, daß du ein Charakterschwein seiest und es sich insofern nicht lohne, dich kennenzulernen; und, falls du kein Charakterschwein seiest - was mir auf Befragen auch Keiner beweisen konnte -, daß du dich einfach nicht für mich interessieren würdest. Lange Zeit habe ich das mehr oder weniger so angenommen. Immer stärker aber stellte ich mir und Anderen die Frage: Und wenn es dich dennoch gibt ? Und ich habe mich entschlossen - gegen alle Vernunft -, an dich zu glauben."

Ja, meint ihr nicht, daß dieser Vater überglücklich wäre, und, wenn er ein Mensch ist, vor Freude weinen würde ? Von Jesus jedenfalls ist bezeugt, daß er aus emotionaler Erschütterung weinen konnte. Das war, als er erfuhr, daß sein Freund Lazarus, der Bruder von Martha und Maria, gestorben war.

Diese fixe Idee, daß Gott allmächtig sei, verbaut uns den Weg zu Ihm. Wir sehen doch schon im alltäglichen Leben, daß kein Vater allmächtig ist, selbst wenn es Kindern bis hin zu einem bestimmten Reifegrad so vorkommt. Kulturgeschichtlich sind wir keine Kinder mehr. Väter sind unsere Schöpfer, und sie lieben uns in der Regel, aber schon das Familienrecht - das sie selbst geschaffen haben - hebelt sie aus. Sie tragen das Kreuz des Familienrechts. Wenn Gott noch allmächtig wäre - bis hin zum Sündenfall im Paradiesesmythos war er es wohl -, dann hätten wir Ihm jedes Übel in der Welt vorzuwerfen.

Gruß
Student


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