Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ja, die Befreiung...

Student(t), Friday, 04.04.2008, 03:23 (vor 5884 Tagen) @ Nihilator

Es gibt ja auch noch ein anderes Verständnis, man
kann den Glauben auch als Befreiung sehen, oder nicht?

Grüßla,
nihi

Befreiung, ja, das ist das richtige Wort.

Ich selbst gehöre keiner Kirche an, und ich besuche auch seit längerer Zeit keinen Gottesdienst mehr. Das ist auch nicht zwingend nötig. Ich hatte doch schon im Eingangsbeitrag, und dann in einer Antwort an Garfield, ausführlich erklärt, was ich unter Glauben verstehe, und dies am Beispiel des PAS-gestörten Kindes und am Gleichnis vom Verlorenen Sohn erläutert.

Glauben heißt in unserem Zusammenhang: An den Mann glauben. Das tun wir im Grunde genauso wenig wie die Feministinnen. Letztere bleiben gefangen in Zerrformen des Männlichen. Diese Zerrformen (Vergewaltiger, Versager, Irrelavanter) verdammen sie zu Recht. Würden sie anfangen zu "glauben", so würde das heißen: Sie würden aus ihrem inneren Gefängnis herauskommen und das Männliche sehen; ein Männliches, das schöpferisch, weil liebend ist, das Freiheit schafft, sich selbst, aber damit auch den Frauen.

Wir machen es aber nicht besser. Warum erschöpfen sich unsere (Foren-)Aktivitäten darin, die Anprangerung wiederum anzuprangern ? Es wäre doch besser, wir hätten Etwas zu bieten. Wir müßten überzeugen können statt - vergeblich - zu argumentieren.

Faktisch ist es so: Wir selbst stecken in dem Gefängnis, das uns der Feminismus gebaut hat. Es gilt zunächst einmal, den eigenen Horizont zu erweitern. Das geht aber niemals rein theoretisch. Es gilt, in Kontakt zu treten mit zugegebenermaßen seltenen Menschen, deren Seelen frei sind für Gott; das kann die innere Öffnung zumindest erleichtern. Und dann gilt es, mit Gott, mit Christus, mit den Heiligen selbst die Begegnung zu suchen. Das geht aber - entgegen allen anderslautenden Behauptungen - wirklich nur, wenn man es selber will. Es geht niemals unter Zwang.

Und weil Freiheit ungewohnt und beängstigend ist, stößt man zunächst an die Grenzen seines inneren Gefängnisses. Anstatt dann zuzugeben, daß es die Angst vor der eigenen Freiheit ist, neigt man dazu, Anderen vorzuwerfen, daß sie einem die Freiheit nehmen wollen. Es ist immer wieder befremdlich, wie absurd Menschen in dieser Situation argumentieren, die auf anderen Gebieten sehr intelligent sein können. Da zeigt sich, daß die erkenntnisfördernden Funktionen anderswo liegen als primär im Kopf.

Überhaupt hilft hier argumentieren ziemlich wenig. Man muß sich auf den Weg machen, etwas völlig Neues machen und sich eingestehen, daß in diesem Falle niemals Andere daran schuld sein können, wenn es nicht klappt. Glaube befreit, weil Liebe befreit. Wer ständig argumentiert mit den Verbrechen der Kirche, der argumentiert wie eine Feministin, die den Mann nicht anders kennt denn als Vergewaltiger, Versager oder Irrelevanten - weil sie Angst hat vor der Erweiterung ihres Erlebnishorizontes; weil es ihr an initialer Liebe fehlt. Es ist die Angst vor dem Erwachen.

Gruß
Student


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