Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Aneinander vorbeireden

Beatrix, Tuesday, 02.07.2002, 04:07 (vor 8562 Tagen) @ Rüdiger

Als Antwort auf: Aneinander vorbeireden von Rüdiger am 01. Juli 2002 21:42:53:

Hallo Rüdiger!


So ist es. Wenn z. B. Abermillionen Steuergelder in die Förderung von Häkelkursen oder Kuchenbackkursen flössen, dann würde mich die Tatsache, daß diese Kurse im Prinzip auch von Männern besucht werden dürfen, nur wenig trösten. - Und wenn, was weiß ich, 10 Mio. Mark in diesen dämlichen Lausitzring fließen, dann kann ich sogar verstehen, daß Frauen darüber saurer sind als Männer. - Oder nehmen wir das Beispiel, das neulich andern Orts von Maya gebracht wurde: Kiel braucht eine neue Brücke - aber statt eine schlichte in bewährter Konstruktion zu nehmen, wird ein teures technisches Experiment gewagt; um die Millionen unnötiger Mehrkosten aufzubringen, überlegt man(n) nun, an irgendwelcher Kinderförderung zu sparen .... Also so was bringt mich auch in Rage.

Es freut mich, daß du durch Mayas Beispiel das grundlegende Prinzip, auf das ich hinauswollte, verstanden hast.

Mir fällt auf, daß jedesmal, wenn Frauen einen Raum für sich alleine fordern, die Männer gleich protestieren und dabei sein wollen. Könnt Ihr denn nicht auch mal ohne uns auskommen? Müßt Ihr uns dauernd hinterherlaufen? Ich versteh das nicht.

Hier wird's problematisch, weil rechtlich bedenklich (wie bereits hinreichend erläutert). Wenn "Raum für sich allein haben" so was bedeutet wie in der Mainzer Frauenbib, daß Männer keinen Zutritt haben, so bleibe ich dabei, so was kategorisch abzulehnen; die Anlage einer Bibliothek über Frauenfragen an sich ist (ebenso wie eine über Männerfragen) aber in Ordnung, SOFERN beide Geschlechter Zutritt haben.

GrundsätzlichZustimmung. von mir aus bräuchte es keine reine Frauenbibliothek geben. Aber ich mag diese Einrichtung nicht gleich so kategorisch verurteilen. Ich wüßte eben gern, in welcher Zeit sie entstanden ist und was genau die Beweggründe für den Ausschluß der Männer waren. Ich möchte die getroffenen Entscheidungen besser verstehen. vielleicht haben sie ja damals sinn gemacht, jetzt machen sie allerdings keinen mehr.

Bei VHS-Kursen, die das andere (i. d. R. männliche) Geschlecht kategorisch ausschließen, bin ich dagegen;

Ich hab schon mehrfach an der VHS reine Frauenkurse gehabt, mal waren es jüngere frauen mit Kindern, mal Seniorinnen. Ich glaube kaum, daß irgendeine was dagegen gehabt hätte, wenn wir auch ein paar männl. Kursteilnehmer gehabt hätten, aber es haben sich einfach keine gemeldet. Und so war es schließlich sogar recht angenehm, mal unter sich zu sein.

Unfair finde ich Computerkurse für Mädchen, hab ich grad erst wieder irgendwo angeboten gesehen. Da besteht IMHO kein Grund mehr, denen einen Extrawurst zu braten. Ich hab ja nun selber eine Tochter, die sich mit Händen und Füßen gegen Technik sträubt. Ich hab ihr trotzdem einen neuen PC geschenkt, der läuft sogar doppelt so schnell wie meiner, mit online-Anschluß, Office2000 Premium-software und der neuesten Encarta.
Irgendwann wird sie ihn für die Schule brauchen, für ein Referat, eine Gruppenarbeit, eine Hausaufgabe. Und dann seh ich nicht mehr ein, daß ich dafür herhalte und mich ausbeuten lasse. Ich erklär es gerne, aber so, daß sie es bald alleine kann. Dann geht es auch irgendwann. Aber erst mal ist sie stur und sträubt sich, wenn sie was Neues lernen soll, besonders bei Technik.

Kurse aber, die vorwiegend weiblichen oder männlichen Interessen entgegenkommen, sind in Ordnung, solange insgesamt Ausgewogenheit herrscht und de iure für beide Geschlechter Zugangsmöglichkeit besteht.

Das hast du schön gesagt. :-)

ciao
Beatrix


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