Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Aneinander vorbeireden

Rüdiger, Tuesday, 02.07.2002, 00:42 (vor 8562 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Ich habe noch mehr Fragen von Beatrix am 01. Juli 2002 00:51:45:

Hallo Beatrix,

Ich kann Dich beruhigen.
Ich werde das Experiment nicht fortsetzen. Deine und Norberts Reaktion hat mir gezeigt, daß Ihr einfach nicht offen seid für weibliche Sichtweisen.

Auch ich habe den Eindruck, daß hier mal wieder aneinander vorbeigeredet wird.

Und alles, was ich an Argumenten auf der Sachebene gebracht habe, wurde geflissentlich ignoriert.Es ist genau das eingetreten, was ich schon vorher prophezeit habe.
Der Umstand, daß die von mir genannten Beispiele Frauen nicht generell ausschließen, sondern sie de iure miteinschließen, wiegt für mich nicht viel, wenn es um Lebensbereiche geht, die voll und ganz von Männern geprägt sind und von ihnen dominiert werden. Wenn ich etwas staatlich fördere, was zu 90% Männern zugute kommt und was, sagen wir mal, 245 000 € kostet, und wenn ich außerdem etwas fördere, was zu 100% nur Frauen zugute kommt und was 98 000 € kostet, um einfach mal ein Beispiel zu bringen, dann ist das in meinen Augen eindeutig Männerbevorzugung. Und das Argument, daß Frauen ja mitmachen können, wenn sie nur wollen, das zieht bei mir einfach nicht. Die meisten Frauen wollen eben nicht, weil sie ganz andere Interessen haben.

So ist es. Wenn z. B. Abermillionen Steuergelder in die Förderung von Häkelkursen oder Kuchenbackkursen flössen, dann würde mich die Tatsache, daß diese Kurse im Prinzip auch von Männern besucht werden dürfen, nur wenig trösten. - Und wenn, was weiß ich, 10 Mio. Mark in diesen dämlichen Lausitzring fließen, dann kann ich sogar verstehen, daß Frauen darüber saurer sind als Männer. - Oder nehmen wir das Beispiel, das neulich andern Orts von Maya gebracht wurde: Kiel braucht eine neue Brücke - aber statt eine schlichte in bewährter Konstruktion zu nehmen, wird ein teures technisches Experiment gewagt; um die Millionen unnötiger Mehrkosten aufzubringen, überlegt man(n) nun, an irgendwelcher Kinderförderung zu sparen .... Also so was bringt mich auch in Rage.

Mir fällt auf, daß jedesmal, wenn Frauen einen Raum für sich alleine fordern, die Männer gleich protestieren und dabei sein wollen. Könnt Ihr denn nicht auch mal ohne uns auskommen? Müßt Ihr uns dauernd hinterherlaufen? Ich versteh das nicht.

Hier wird's problematisch, weil rechtlich bedenklich (wie bereits hinreichend erläutert). Wenn "Raum für sich allein haben" so was bedeutet wie in der Mainzer Frauenbib, daß Männer keinen Zutritt haben, so bleibe ich dabei, so was kategorisch abzulehnen; die Anlage einer Bibliothek über Frauenfragen an sich ist (ebenso wie eine über Männerfragen) aber in Ordnung, SOFERN beide Geschlechter Zutritt haben. Bei VHS-Kursen, die das andere (i. d. R. männliche) Geschlecht kategorisch ausschließen, bin ich dagegen; Kurse aber, die vorwiegend weiblichen oder männlichen Interessen entgegenkommen, sind in Ordnung, solange insgesamt Ausgewogenheit herrscht und de iure für beide Geschlechter Zugangsmöglichkeit besteht.

Gruß, Rüdiger


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