Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Rabulistik

susu, Monday, 30.04.2007, 02:35 (vor 6808 Tagen) @ Chato

Nö, wird nich mehr erreicht - und zwar bleibt es, wie wir sahen, immer und
höchstens ganz genau A oder B von diesem Ausgangsniveau entfernt, ganz
gleich
, wieviel Zeit nach dem erstmaligen Anbau von Spritpflanzen auf
dem betreffenden Acker vergangen ist (und das auch nur dann, wenn der
CO2-Ausstoß bei der Produktion nicht berücksichtigt wird).

Das wiederum spielt keine Rolle. A ist genau die Differenz.

Soviel
zur "wichtigen Dimension Zeit" und zu deiner Aussage: "Ich mogele nicht,
du mogelst, wenn du die wichtige Dimension Zeit aus der Betrachtung
streichst." Du hast die hier völlig unwichtige Dimension Zeit in
die Betrachtung eingeführt... und damit deine Behauptung, Biosprit entzöge
der Atmosphäre CO2, erst recht und doppelt widerlegt. q.e.d.
(1)

Warte? Du meinst ich hätte gesagt, es gäbe eine konstante Reduktionsrate von CO2 durch Biosprit? Habe ich nicht. Es gibt einen konstanten Betrag, der abgezogen wird und bleibt. Was es nicht gibt ist ein reines "Weniger Neuemmissionen".

Jetzt bin ich gespannt, wie du weiter rabulierst, um dich womöglich
dreifach zu widerlegen. Oder bleibt es nun endgültig bei deiner
gegenwärtigen Rückzugsposition: "X-A ist weniger als X"? Ja, ist
es: "0,9999999999999999999999999 Tonnen ist weniger als 1 Tonne." Exakt
diese Argumentationsfigur wird als rabulistisch bezeichnet. Rabulistisch
ist nämlich was anderes als falsch. Sonst hieße es schließlich falsch und
nicht rabulistisch. Ich aber nannte deine Argumention ausdrücklich
rabulistisch und nicht falsch. Sonst hätte ich falsch gesagt und nicht
rabulistisch. q.e.d. (2)


Du nanntest meine Position ausdrücklich falsch nämlich "Schon. Aber was Susu dann nicht berücksichtigt ist, daß sie/er tags zuvor behauptet hatte, die Ökospritbilanz sei nicht nur CO2-neutral, sondern entzöge selbiges der Atmosphäre. [..] Hat sich dieser Effekt des Ökosprit deines Erachtens seit gestern geändert?" Und diese Position beschieb ich vorher mit: "Aber dem ist nicht so, denn zunächst wird ja der Atmosphäre CO2 entnommen und dann später wieder hinzugefügt. D.h. über die Zeit verteilt bedeutet Ökosprit eine tatsächliche Reduktion von Atmosphärischem CO2, nicht nur eine Begrenzung des Zustroms."

Das was ich hier geschrieben habe ist keine "Rückzugsposition", sondern die, die ich schon die ganze Zeit vertrete.

Du beschreibst die Widerlegung deiner eigenen Behauptung, Biosprit entzöge
der Atmosphäre CO2, mit einer zutreffenden Analogie, bezeichnest das
Prinzip aber mit einem verkehrten Namen: dieses Prinzip heißt zutreffend
nicht Schenkung oder Kredit, sondern Wechselreiterei. Das ist bekanntlich
verboten. Warum? Weil Wechselreiterei ein Vermögen vortäuscht, welches in
Wahrheit gar nicht existiert. q.e.d. (3)

Das ist Haarspalterei, weil in dieser Hinsicht die Analogie nicht zutrifft (BTW Wechselreiterei wäre es meines Wissens nach nur, wenn schon der erste Kredit eine reine Tauschverschuldung wäre, ist er aber nicht).

Nein. Rabulistisch ist es, ein schlagendes Gegenargument um genau so viele
Millimeter wie nötig aber so wenige Millimeter wie möglich
"mißzuverstehen", damit es sich hernach bei nicht allzu genauem Hinhören
wie sein eigenes Gegenteil anhört. Ich habe überhaupt nichts
"gleichgesetzt". Ich habe ausdrücklich "roundabout" auf die Dimensionen
hingewiesen: Viele Milliarden Tonnen Erdölförderung versus 1,5
Millionen Tonnen Palmöl bei Unilever (letzteres deine Angabe).

Aber dein roundabout weicht um mehrere Größenordnungen von sinnvollen zahlen ab. In Deutschland werden ca. 130 Millionen Tonnen Rohöl verbraucht. Das ist kein besonders großer Anteil an den 125 Milliarden Tonnen die
gefördert werden. Und davon sind ungefähr nur 50 Millionen Tonnen am Ende Diesel oder Benzin. Und jetzt der Vergleich: Vom Unilever Palmöl allein ließen sich 3% des Kraftstoffbedarfs decken...

susu


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