Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wissenschaft ist es heute, wenn du ....

susu, Sunday, 29.04.2007, 17:49 (vor 6809 Tagen) @ Kollege

Ich stelle nicht in Frage, dass die große Mehrzahl der Publikationen
redlich sind. Es geht dabei um den Fokus auf diejenigen, die die aktuelle
politische Position stützen. Und wieder das Beispiel mit dem
Frauenministerium. Warum sind die Informationskampagnen so einseitig? Wir
wissen doch, dass z.B bei häuslicher Gewalt die weibliche mindestens die
hälfte abdeckt. Von eine Aktion gegen Frauengewalt habe ich noch nicht
gehört. Wäre doch eigentlich was fürs Familienministerium. Was ist mit der
Studie vom KFN von 1992, die nur in Auszügen veröffentlicht wurde?

Was ist mit der Pilotstudie Gewalt gegen Männer? Aber nochmal: Das Ministerium hat natürlich Einfluß darauf welche Fragen beforscht werden, aber nicht auf die Antworten. Bei der Studie vom KFN würde ich gern genaueres Wissen.

Wenn aber im Spiegel und im Fokus steht, neue Welt entdeckt, dann kriegt
der Schwachsinn schon Gewicht. Und du hast ja schon geschrieben, dass
Fördermittel nach öffentlicher Relevanz verteilt werden( sinngemäß).

Nicht von der DFG, von Ministerien sicher schon. Tatsächlich ist ja ein Planet entdeckt worden, wohl auch in der Habitatszone. Eine wissenschaftliche Sensation ist das allemal. Nur "eine zweite Erde" ist er eben nicht, weil er von seiner Masse her eben nicht als erdähnlicher Planet einzustufen ist.

Die öffentliche Widerlegung der "Leugner" fand nicht statt.

Im Prinzip schon (BTW, das was ich hier mache ist ebenfalls eine öffentliche Widerlegung der Argumente der Leugner).

In dem Film wird meines Wissens auch die CO2-Kurve über die
Temperaturkurve gelegt. Wobei die CO2-Kurve einen Verzug von 800 Jahren
aufweist. Also der CO2 nur die Folge einer Temperaturerhöhung sein soll.

Siehe dazu meine Antwort auf Conny von gestern. Temperatur und CO2 stehen in einem Wechselverhältnis. Wenn du bedenkst das die Temperaturnstiege jeweils mehrere Jahrtausende gedauert haben, dann sind 800 Jahre kein Argument um CO2 als Beteiligten auszuschließen. Die Wirkkette läuft folgendermaßen:
- Orbitalveränderungen sorgen für eine leichte Temperaturerhöhung
- Diese Verschiebt die CO2 Bilanz der Ozeane: Der CO2 Gehalt der Atmosphäre steigt.
- Das CO2 führt zu weiterer Erwärmung, die wiederum weitere CO2 Entgasung verursacht
- Nach einiger zeit wird ein Gleichgewichtszustand erreicht.

Wobei das ein vereinfachtes Modell ist, denn nicht nur die CO2, sondern auch die H2O Bilanz wurde verschoben.

Allgemein wird ja behauptet, der vom Menschen gemachte Treibhauseffekt,
beruhe auf den CO2 Ausstoß. Und das ausschließlich. CO2 ist wie
Wasserdampf ein Treibhausgas, wogegen co2 in der Atmosphäre nur in
geringem Maße (0,03%) vorkommt. Wasserdampf dagegen stellt den weitaus
grössten Anteil bei den Treibhausgasen. Der CO2 Einfluss ist doch
praktisch nicht da.

Eben doch. Und zwar aus genau dem gleichen Grund, aus dem Orbital forcing Eiszeiten hervorrufen und wieder verschwinden lassen konnte: Feedback effekte. So wie die Veränderung der Erdbahn nur einen kleinen Temperaturunterschied gebracht hätte, wenn sie nicht die Verschiebung von CO2 und H2O Gleichgewichten mit sich gebracht hätte, so wäre die Erwärmung durch CO2 zu vernachlässingen, wenn sie nicht: Zu mehr Wasserdamp in der Atmosphäre führen würde. Der Wasserdamp-Anteil in der Atmosphäre ist nämlich von einer Variablen
Abhängig: Der Temperatur. Wenn du Wasserdamp in die Atmosphäre pumpst, dann ist der sehr schnell wieder weg (letzte Woche erklärte ich das am Beispiel einer heißen Dusche in einem Geschlossenen Raum. Da beschlägt alles. In der Natur führt ein hinzufügen von Wasserdampf ohne Temperaturänderung zu Niderschlag. Über Zeiträume im Monatsbereich gibt es da keine Nettoänderungen). CO2 bleibt jedoch und führt zu einem leichten Anstieg der Temperatur, der wiederum zu einer Nettozunahme von Wasserdampf führt. Gerade der Wasserdampf ist also keineswegs "unberücksichtigt" sondern sein Effekt ist der Grund für den großen Effekt, den CO2 Emissionen haben.

Genauso gut könnte man Wasserdampf verteufeln, aber
wer würde da schon mitmachen? Die Atmosphäre des Mars besteht meines
Wissens nach, zu 95% aus CO2. Das macht eine 30 mal höhere Menge an CO2
auf dem Mars als auf der Erde. Der Mars müsste doch eigentlich ein
Backofen sein, was er aber nicht ist. Die Sonne trägt zur Erwärmung deiner
Meinung nach ja nur zu 30% bei. Warum ist es auf dem Mars denn dann kälter
als hier?

Vergleichen wir mal die Planeten. Die Energie die von der Sonne einen Planeten erreicht, hängt von dessen Abstand zur Sonne ab. Daraus kann man nun einen Faktor für die Energie ziehen. Den Mars erreicht nur 28% der Energie, die die Erde erreicht. Seine Temperatur ist 78% der der Erde. Ohne den gewaltigen CO2 Gehalt der Marsathmosphäre, wäre er deutlich kälter (bei einer Erdathmosphäre um über 120 Grad!). Welchen Anteil die Sonne an der aktuellen Erwärmung hat spielt dabei keine Rolle, denn dabei geht es um die Frage, wie stark eine Veränderung (!) der Sonnenaktivität sich auf die Veränderung(!) des Erdklimas auswirkt. Das ist etwas anderes als der Vergleich zwischen den Planten (BTW, natürlich kommt die Energie, zu fast 100% von der Sonne, aber das bedeutet eben nicht das sie deshalb den größten Effekt hat).

Wissenschaftliche Ausbildung hin oder her. Mal eben so in eine andere
Disziplin zu wechseln, die an sich auch Jahre der Ausbildung bedarf, halte
ich für gefährlich fehlerträchtig. Für Fachfremde kann es eigentlich nur
heißen, sich auf ,seiner Meinung nach, seriöse und unabhängige Quellen zu
verlassen. Was die etablierten Medien kaum sind.

So fachfremd bin ich gar nicht. Ich studiere Geologie/Paläontologie und Dinge wie Eisbohrkerne sind teil dieser Disziplin. Wo ich mich reinlesen mußte waren die speziellen Ergebnisse, weniger die Techniken. Vom Ausmaß vulkanischen CO2s habe ich bessere Vorstellungen als der Durchschnittsmeteorologe und wie man aus Gesteinen durch Isotopenvergleich den CO2 gehalt ermittelt weiß ich auch. Nur die letzten paar tausend Jahre waren für mich vorher eher uninteressant (mein Interesse gilt vor alem dem frühen Känozoikum, zu den Klimaveränderungen zwischen Paläozän und Oligozän könnte ich endlos reden).

Obwohl es damals kaum Primärliteratur gab, wurde diese Panik veranstaltet.
Ich meine genau das sollte uns zu denken geben. Die Mainstreampresse hat
mehr als deutlich bewiesen, dass sie absolut unseriös ist. Bei BSE war es
wie es jetzt aussieht genauso. In der RP stand letztens: Futter doch nicht
schuld? Was bedeuten würde, BSE ist nicht für die Kreuzfeldjakobvariante
verantwortlich, was wieder um heißt, BSE ist nicht vom Rind auf den
Menschen übertragbar. Für die Prionenforschung gab?s übrigens den
Nobelpreis. Alles unabhängig versteht sich. Soll heißen: ich bezweifle
nicht die Erforschung der für BSE typischen Gehirnerweichung und deren
Ursache, die wohl eben die Prionen sein sollen. Aber ich denke der
Nobelpreis wäre nicht an den Forscher gegangen, wenn die Krankheit nicht
diese mediale Aufmerksamkeit gehabt hätte. So unabhängig sind die Bereiche
Medien Politik Wissenschaft Wirtschaft eben nicht. Da wird eins vom anderen
benutzt.

Ich denke, der Preis wäre trotzdem an diese Gruppe gegangen. Die Entdeckung der Prionen, also selbst-replizierenden Proteinen, hat den gleichen wissenschaftlichen Stellenwert, wie die Entdeckung der DNA. Und dafür gab´s den Nobelpreis ja auch.

Genau. Und Klima"skeptiker" sind eben Klima"leugener". Was sollte die
Politik gegen die vom Menschen, und darauf kommt es ja an, gemachte
globale Erwärmung haben? Mit einer natürlichen Erwärmung bzw. Schwankung
der globalen Durchschnittstemperatur, wie es sie schon immer gegeben hat
(Eiszeiten, Warmzeiten), ließe sich der Bürger bestimmt nicht so leicht
das Geld aus der Tasche ziehen. Zumal das Thema auch wieder nur eines in
der endlosen Kette angsterzeugender Themen ist, mit denen wir doch, wie es
ausschaut, klein gehalten werden sollen. Vater Staat der Beschützer.

Das Problem ist: Das was wir derzeit an Klimaveränderungen wahrnehmen hat es so noch nie gegeben (zumindest nicht belegbar. Wie gesagt, die Perm-Trias Grenze wäre ein Kandidat für ähnlich rapide Veränderungen). Die schnellste belegte Erwärmung bei den Galzialen betrug 12 Grad in 10.000 Jahren, wir stehen vor 2-5 Grad in 100 Jahren. Das entpricht der 16-40-fachen Rate. Und das hat es in der Erdgeschichte noch nie gegeben.

susu


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