Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mein Senf dazu

susu, Saturday, 28.04.2007, 06:27 (vor 6810 Tagen) @ Nurmalebenso

Ja, super, da bekriegen sich also Theoretiker - aber zu keinem Zeitpunkt
ist auch nur eine der Theorien "bewiesen" worden. Wem nützt es also,
ausser der akademischen Selbstverliebtheit?

Ohne Phylogeniehypothesen keine Evolutionsbiologie. Und die ist durchaus relevant. Und deine Verwendung des Begriffs "Theoretiker" läßt in mir den verdacht aufkeimen, du wärst dir - ebenso wie Conny - nicht bewußt, was eine naturwissenschaftliche Theorie ist. Eine Theorie ist schlicht und ergreifend ein Model von der Realität, daß nicht widerlegt worden ist. Und das bedeutet in den Naturwissenschaften: Besser geht es nicht. Ganz prinzipiell gesehen kann eine empirische Wissenschaft nichts beweisen. Die Schwerkraft ist nur eine Theorie, sie erklärt alle Beobachtungen bis jetzt aber vieleicht fällt morgen irgendwas nach oben. Ein Wissenschaftler muß immer aus Prinzip zweifeln. Und wenn morgen was nach oben fiele, dann würden sich die Physiker freuen, die sich mit der Schwerkraft beschäftigen: Das ist die Zeit für neue Ideen.

Äh? Picken sich nicht die feministischen Wissenschaften (huhahaaa ...)
nicht auch nur bestimmte Fakten heraus? Was soll das überhaupt für
eine Wissenschaft sein, die so stark ein- und ausgrenzt. Einer
Wissenschaft, z.B. unter dem Deckmäntelchen der Astronomie, die sich nur
mit den sichtbaren Sternen befasst und die unentdeckten/ nichtsichtbaren
als "nichtexistent" (oder als "müssensichanderedrumkümmern") deklarieren
würde, würde ich jedenfalls als Aprilscherz abtun.

Ich ebenfalls. Und um diesen Zweig der Sozialwissenschaften geht es hier ja gerade nicht.

Zur Erklärung: Ich denke, die globale Erwärmung ist real und nicht im
Sinne eines Zyklusses (oder inkonstanter Klimasschwankungen) als
"vernachlässigenswert" zu betrachten. Und auch Connys Statement zum Thema
HIV ... - - - dazu fällt mir nix ein! Aber Wissenschaft ist - und
da widerspreche ich Dir - kein Mittel zur "Aufklärung" (wen überhaupt?),
sondern zu großen Teilen ein Selbstläufer in einer von der breiten Masse
seperierten Parallelwelt, die so nichts - aber auch gar nichts - mit der
Existenz der Menschen zu tun hat, die tagtäglich ihren Lebensunterhalt
bestreiten müssen.

Das siehst du falsch. Denn neben dem reinen Erkenntnisgewinn - wegen dem der Wissenschaftler arbeitet - entstehen aus der Grundlagenforschung auch Anwendungen. Quantenphysik ist ein extrem abgehobenes Feld, bei dem sich 99% der Leute die Zehennägel kräuseln, aber ohne sie sähe die Welt ganz anders aus (z.B. gäbe es dann nicht den Computer an dem ich dies schreibe). Evolutionsbiologie ist relevant für Medizin und Landwirtschaft. Wenn ich mir die Geologie ansehe und da nur mein Institut, dann geht es da um Dinge wie die Sicherheit von Baugrund, die Grundwasserversorgung (spätestens da haben wir es mit elementaren Grundbedürfnissen zu tun), um die Belastung durch geogene Radioaktivität (in Teilen Deutschlands ein größerer Risikofaktor für Lungenkrebs als Kettenrauchen)... Und vieles davon ist Grundlagenforschung. Mein kleiner Bruder studiert Physik und hat eine Hiwistelle im Bereich Produktionstechnologie, das sind die Maschinenbau Exporte von morgen...

susu


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