Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Rechts versus Links

Maesi, Saturday, 26.05.2007, 22:05 (vor 6190 Tagen) @ Odin

Hallo Odin

Insgesamt habe ich bei dem sogenannten linken Feminisms sehr viel
Logikfehler entdeckt. Da wird munter zusammengemixt, was nicht
zusammengehört, nur um die eigene Ideologie zu rechtfertigen. Ich

meine,

die Linken hier im Forum sollten über ihren Schatten springen. Sie

haben

ein Problem damit, Feminismus zu verachten, die eigenen Ideale aber

nicht

zu verraten. Dies geht nur, wenn sie eine Distanz zwischen Feminismus

und

Linksbewegung herstellen bzw. auf den "Rechtsfeminismus" verweisen. So
kann die seelische Integration gelingen, leider wird damit der Wahrheit
nicht gedient. Eine Alternative: Die Linken hier distanzieren sich von
Teilen der Linksbewegung, gehen ansonsten weiter ihrer Überzeugung

nach.

Nachteil: die Trennung geht nicht leicht von der Hand, wieder mal
Mistkübel über die Grünen oder die Linken ausgekippt werden. Sie müssen
einfach lernen, dass Kritik am Femiwahn nicht ausschliesslich Kritik an
der Linke insgesamt ist.


Was du mit deinem Schreiben implizierst ist eine Art Generalverantwortung
aller Linken für den Linksfeminismus. Das ist aber Käse. Ich bin für mich
selbst verantwortlich und unter "links" kann man auch nicht alles, was
einen nicht paßt, zusammensammeln.

Zunsaechst einmal hast Du Dich selbst voller Stolz als Linken bezeichnet; Du hast Dir selbst eine Etikette umgehaengt, nun lebe halt damit. Denn gerade mit der Etikettierung anderer bist Du ja ebenfalls sehr schnell bei der Hand.

Verantwortlich fuer den Feminismus (bzw. fuer die einzelnen politisch relevanten Feminismen) sind jene, die seine Positionen vertreten und unterstuetzen. Wenn Du das nicht tust, dann bist Du auch nicht verantwortlich dafuer; wenn Du es selektiv tust, dann bist Du eben mitverantwortlich fuer jene Bereiche, wo Du es tust. Ist doch gar nicht so schwer zu begreifen. Also zieh Dir den Schuh nur dort an, wo er Dir passt. Aber wenn Du jede Kritik an linken Positionen (z.B. staatliche Kinderbetreuung, Quotenregelungen, Frauenfoerderungen, Haeusliche Gewalt etc.) auf Dich persoenlich beziehst, dann ist das Dein Problem. Es waren ja nicht die 'Rechten', die solches in deren Parteiprogramme oder Stellungnahmen geschrieben haben sondern die Linken selber. Die Fluegelkaempfe musst Du also auch nicht mit den 'Rechten' sondern mit Deinen Genossen ausfechten, soweit Dir die Mehrheitsmeinungen in Deinen politischen Kreisen nicht passen.

An der Panik, die einige Rechte hier im Forum bekommen, wenn man von
Links- und Rechtsfeminismus spricht, kannst du schon erkennen, wie nervös
sie dabei werden. Das verborgene Matriarchat, wie Vilar es definiert hat,
kann nicht weiter existieren, wenn man es enthüllt. Rechte Organisationen
sind daher nicht länger "Anti-feministen", sondern werden als rechte
lila-Pudel entlarvt, so wie Bischof Mixa, dem laut seinen eigenen Aussagen
nur am wohl von alleinerziehenden Müttern gelegen war. Wie Vilar sagte,
sind rechte lila-Pudel jederzeit bereit, ihre Last wieder zu schultern,
wenn sich nur eine Frau findet, die ihnen das Gefühl gibt, der Beste und
Liebste zu sein. Dann darf sie faulenzen, entspannt in der Sonne liegen
und sein Geld ausgeben. Er geht zum Bund, arbeitet, stirbt gerne einige
Jahre früher... Dieser Wunsch wurde sogar des öfteren schon in diesem
Forum formuliert.

Von Panik kann keine Rede sein, das bildest Du Dir ein. Es wurden einfach Statements dazu abgegeben. Was ich hingegen registriere, ist eine bedenkliche Inhaltsleere Deiner Postings. Du wirfst einfach einen Begriff (Rechtsfeminismus) in die Diskussion, stuelpst ihn irgendwelchen Dir nicht genehmen Leuten auf und deutest irgendein Ereignis an, in dem diese Leute ihrem Rechtsfeminismus froenten. Was hingegen fehlt ist jeglicher Inhalt zu diesem Begriff. Peter hat Dein Manko auszugleichen versucht mit einer (IMHO ziemlich missglueckten) Deutung des Begriffs. Von Dir hingegen kam gar nichts. Und jetzt unterstellst Du jenen, die den Begriff gruendlichst zerpflueckt haben, Panik. Nicht gerade eine nachahmenswerte Taktik.

Und wenn es Maenner gibt, die gerne mit einer Frau zusammenleben, die ihnen das Gefuehl gibt, der beste und liebste zu sein. Was geht es Dich an? Du hast schon mehrmals geschrieben, dass es Dir egal sei, welche 'Rollenmodelle' Ehepaare waehlen. Die Energie, mit der Du jedoch immer wieder konservative Lebensweisen angreifst, laecherlich machst oder Dich schadenfreudig am Unglueck jener weidest, die vom sozialdemokratischen Unterhaltsrecht in die Pfanne gehauen werden, straft Deine Behauptungen Luegen. Ich kann mir nicht helfen. Aber jemanden der Niedertracht erfahren hat auch noch als Deppen hinzustellen, weil er an das Gute im Menschen, an den Grundsatz von Treu und Glauben und an die (hohlen) Versprechen des Staates zum 'Schutz der Ehe' glaubt oder zuwenig abgebrueht im Umgang anderer ist, das ist keine noble Gesinnung. Leider passiert das heute viel zu oft. Und da wundert man sich, dass unsere Gesellschaft inzwischen so verroht, kalt, anonym, abweisend und berechnend geworden ist.

Um weiter Vilar zu zitieren hat der Linksfeminismus den Fehler gemacht,
die Frau allein als Verbündete zu sehen und den Mann allein als Gegner.
Dabei zieht sich die Trennlinie zwischen den Frauen und zwischen den
Männern. Ich bin nicht bereit, diesen Fehler als Maskulist zu wiederholen.

Soweit ich weiss, benutzte sie nicht den Terminus 'Linksfeminismus' sondern einfach Feminismus. Dass Mann und Frau Verbuendete sind und nicht Gegner, das war schon jahrtausendelang so. Anders haette die Menschheit naemlich gar nicht ueberlebt. Politisch war das sowieso nie ein Thema bis die Feministen sich in der Politik anschickten, solches immer und immer wieder zu verkuenden. Es wurde Misstrauen und Angst gesaet. Maenner wurden diffamiert, als bedrohlich und minderwertig hingestellt oder einfach nur laecherlich gemacht usw. usf.; wir kennen das ja inzwischen zur Genuege. Da das ein politkulturell sehr junges Phaenomen ist, kann man das ganz einfach nicht den Konservativen anhaengen, denn sonst waeren sie ja nicht konservativ. Im Gegenteil wurden die 'reaktionaeren' Konservativen von den Feministen als ihre Hauptgegner ausgemacht mit viel Wohlwollen und Unterstuetzung der Linken, bei denen sich die Feministen denn auch schnell (etwa in Form eines ASF) einnisteten; bei den Gruenen brauchten sie sich gar nicht erst einzunisten, dort ist der Feminismus vielmehr integraler Bestandteil von deren Ideologie.

Konservative haben Mann und Frau schon immer als komplementaere Gegenstuecke gesehen, die sich gegenseitig ergaenzen; eine Gegnerschaft von Mann und Frau war nie Bestandteil konservativer Ideale, auch wenn diverse Linke mit haltlosen Frauenunterdrueckungsvorwuerfen solches immer wieder unterstellen. Hingegen sind offensichtlich bei den Sozialdemokraten und den Gruenen ganz besonders dolle Kapriolen zu verzeichnen; von massiver Maennerfeindlichkeit und krampfhafter Ignoranz gegenueber derselben ueber beinahe unertraegliche Traenenschlierigkeit gegenueber den armen Maenneropfern bis zu solider Gegnerschaft zum Feminismus ist dort alles zu verzeichnen (letzteres allerdings ist ziemlich selten und unpopulaer). Ausdruck eines lebendigen Pluralismus innerhalb der Linken? Gewiss! Aber auch Ausdruck einer heillosen intellektuellen Ueberforderung sowie Unfaehigkeit zur sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema. Denn eine Klaerung der 'Fronten' gibt es dort bis heute nicht. Wer somit Antifeministen unterstuetzen will, der muss ganz genau hinsehen, wen er bei der SPD untertstuetzt.

Wenn Du also 'keine Trennlinie zwischen Frauen und Maennern ziehen' willst, dann tust lediglich etwas, das Konservative sowieso nie getan haben. Du brauchst also nicht so zu tun, als ob das etwas Weltbewegendes sei. Aber vielleicht ist das ja in linken Kreisen, denen Du Dich zuschreibst, tatsaechlich etwas Weltbewegendes...

Gruss

Maesi


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