Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das gibt doch keinen Sinn...

gast42, Saturday, 26.05.2007, 02:19 (vor 6191 Tagen) @ Nihilator

Die Aufgaben einer Mutter lassen sich ja noch aus biologischen
Notwendigkeiten herleiten. Aber welche "Aufgaben und Verantwortung" hat
Deiner Meinung nach denn eine Ehefrau im Gegenzug zu Deiner

Verpflichtung,

sie zu versorgen?


Das haben DschinDschin und Max weiter oben ausgezeichnet erklärt. Die Ehe
ist ein Vertrag, der Materielles und Emotionales regelt. Sexualität gehört
hinzu, die Aufgabe, ein lebenswertes Heim als Gegenpol zur rauhen Außenwelt
zu schaffen,

Hmm. Nicht sehr attraktiv fuer jemanden, der mit seinem selbstgeschaffenen
Heim schon ganz zufrieden ist.

und die Ehefrau hat natürlich auch umgekehrt eine Pflicht zur
Loyalität. Bestmögliche Kinderbetreuung als Pflicht versteht sich.

Hier lenkst Du ab. Es ging doch gerade um die Pflichten einer Ehefrau,
nicht EhefrauUndMutter.

Nach
Notwendigkeit auch die Pflicht, zum Haushaltseinkommen mit beizutragen.

Was bleibt also eigentlich uebrig? Neben unnoetigem ("Heim schaffen") und
unscharfem ("Loyalitaet") doch nix weiter, als das sie nach Moeglichkeit
auch arbeiten soll.

Die Moeglichkeiten von Frauen, zum Haushaltseinkommen beizutragen, sehe ich
heute aber als nicht geringer an als die entspr. Moeglichkeiten der Maenner.

Was bleibt also, das sich noch wirklich von einer Position der
Gleichberechtigung unterscheidet?

Ein Beitrag drüber hast Du sogar die nacheheliche Versorgerpflicht im
Scheidungsfall für dich akzeptiert. Gilt unabhängig von einer

Schuldfrage

bei einer Scheidung?


Ich bin generell ein Verfechter der Wiedereinführung des Schuldprinzips.

Ohje.

Ich kann es nicht einsehen, daß wildes Fremdvögeln oder die heimliche und
hinterhältige Durchführung eines Auszugs bei Nacht und Nebel samt Kindern
auch noch mit Anspruch auf Versorgung belohnt werden.

Machst Du das wirklich vom "Fremdvoegeln" abhaengig? Ist das das
entscheidende?

Andererseits kann ich mich den wirklich guten Argumenten von z.B.
Beelzebub nicht verschließen. Nicht immer ist der Fall so klar, und es ist
in jedem Fall eine Entwürdigung, wenn intime Details kontrovers vor Gericht
verhandelt werden müssen. Der Rechtsstaat spricht nicht immer recht; oft
zählen der bessere Anwalt oder die größere Skrupellosigkeit.
Das Schuldprinzip ist oft an der Praxis gescheitert, und das war ein Grund
für seine Abschaffung.

Aber warum es dann wieder einfuehren?

Ersetzt wurde es leider durch einen Horror, durch
ein einziges Männerversklavungssystem. Geiselnahme von Kindern ist heute
der Normalfall.

Ack. Also muss da was geaendert werden.

Ich bin daher der Meinung, daß die Einführung eines zeitlich eng
begrenzten Übergangsunterhalts eine gute Lösung ist. Wo üble und
offensichtliche Verstöße gegen die eheliche Loyalität vorliegen, kann
dieser natürlich auch komplett gestrichen werden; das ist auch schon jetzt
möglich.

Ja. Nur glaube doch bitte nicht, dass "wildes Fremdvoegeln" in dieser
Gesellschaft jemals effektiv vor Gericht als ein solcher Verstoss gesehen
werden wird. Ist auch ne Frage der Beweisbarkeit.
Und: Will man das dann wirklich wieder vor Gericht diskutieren bzw. beweisen
muessen?

Die Kinder sollten in der Regel beim verlassenen Ehepartner und damit in
gewohnter Umgebung verbleiben.

Full Ack.

Ausnahmen bei nachgewiesener Gewalt oder
Mißbrauch verstehen sich.

Dieser Satz zeigt sehr schoen, dass jahrzehntelange Indoktrination wirkt.
Auch bei Dir.

Oder warum fandest Du es notwendig, diesen Satz hinzuzufuegen?

Die Frage, ob es "Gewalt oder Missbrauch" gibt, ist total unabhaengig
davon, ob (Ehe)Partner sich trennen oder nicht.

Irgendwo klingt da die uebliche Propaganda durch, nach der Frauen sich ja
nur scheiden lassen, wenn's ganz gewichtige Gruende dafuer gibt. Gwalt
oder Missbrauch eben.

Man muß Eheleuten Anreize geben, nach Möglichkeiten zu suchen, für Kinder
ein funktionierendes Elternhaus zu erhalten. Mediation kann sicher
hilfreich sein.
Jeder Anreiz dagegen (und derer gibt es in diesem feministischen
Familienzerstörerstaat viele), der eine Eheauflösung begünstigt oder
belohnt, gehört beseitigt.

Da bin ich kontraer anderer Meinung.

Und zwar einfach deshalb, weil das alles albern ist, solange Du nicht
konkret forderst, dass Ehen wieder lebenslaenglich dauern sollten. Aber
das tust Du ja offensichtlich nicht.

Du kannst Huerden (Trennungsjahr(e), Mediation) einbauen wie Du willst:
Hindert trotzdem keinen Ehepartner daran, von jetzt auf gleich die
Beziehung zu beenden.

Eine "Verbesserung" in Deinem Sinne waere doch nur zu erreichen, wenn
Scheidungen (wieder) dermassen moralisch geaechtet waeren, dass so
gut wie niemand das tun wuerde.

Ich sehe keinen Weg dahin (zurueck), und wuerde ihn auch nicht gehen
wollen.

Eine weit bessere und gerechtere Lösung als all das wäre der Ersatz aller
Unterhalts- und Sozialleistungen durch ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Ack. Das waere schoen und wirklich sozial.

Ich weiss nicht, ob es wirklich finanzierbar ist. Hinge eben sehr davon
ab, wieviele Leute dann wirklich nen lauen machen wuerden, an dieser
Stelle zeigt sich dann auch das Menschenbild der Gegner oder Befuehrworter.

Aber in diesem Land ist es zum Beispiel wichtig, dass Arbeitnehmer ueber
50, die mehr als x Jahre in die Sozialkassen eingezahlt haben, statt 1 Jahr
ALG I derer 2 bekommen. Und bei betriebsbedingten Kuendigungen im Sozialplan
mehr Punkte kriegen. Und ...

Also immer schoen kleinteilige "soziale Gerechtigkeit".

Der allen Menschen ohne ansehen der Person zugestandene Sozialhilfe/ALG-II-
Satz darf dagegen beschissen niedrig sein wie er will. Und natuerlich an
moeglichst viel Voraussetzungen, Gaengelung, Schikanen gebunden.

Motto: Das System hilft dem, der im System mitspielt.

Das wäre ein wirklicher Quantensprung, der Familiengründung und höhere
Geburtenraten wieder möglich, eine x-100.000er-Bürokratie höchst
zweifelhafter Gerechtigkeit vollkommen überflüssig machen würde und der
-richtig bemessen- auch wirtschaftlich und arbeitsmarktmäßig ungeheuer
belebend wirken würde. Diese Lösung würde außerdem Zeugungs- bzw.
Gebärwillige und -unwillige gleichermaßen an der Finanzierung unserer
Zukunft beteiligen.

Hmm. "Unserer" Zukunft? Man muss es wirklich keinesfalls so sehen, dass
"wir ja alle in einem Boot sitzen", also hier "unser aller Zukunft davon
abhaengt, das genug Kinder geboren werden" (geht analog genauso mit
beispielsweise erneuerbaren Energien).

Insofern sehe ich solche Ansprueche, dass jeder sich beteiligen muss,
nicht als ganz so legitimiert, insbesondere weil Kinderlose sich auch
jetzt schon recht heftig an der Finanzierung der staatlichen Kassen
beteiligen.
Denn dieses "Gemeinwohl" gibts in Wirklichkeit nicht.

mfg


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