Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Unredlich

Peter @, Friday, 25.05.2007, 03:38 (vor 6191 Tagen) @ Chato

Du erwiderst trotzdem: "Wie sollte man das denn hinkriegen? Wie sollte das
funktionieren? Das kann der Staat doch überhaupt nicht herstellen!" Eben.
Kann er nicht. Deshalb soll er sich ja gefälligst aus dem Privatleben
raushalten und es den Menschen selbst überlassen. Die schaffen das
schon. Das haben sie nämlich immer geschafft. Sie "schaffen" es
erst nicht mehr, seit es euch gibt. Und das hat eben Gründe - diesen
nämlich vor alem, daß es euch gibt und ihr euch überall planend und
regulierend in das Leben der Menschen reinhängt, um es "zu verbessern".

Wo greift der Staat denn hier proaktiv in das Privatleben ein? Er gibt nach derzeitigem Recht den Frauen ein Instrumentarium in die Hand mit der sie Männer unter Zuhilfenahme des staatlichen Machtapparates unterdrücken und ausbeuten können. Gleichwohl, der Staat zwingt die Frauen nicht dazu, dies auch zu tun.

Ergo: Du wirst nicht daran gehindert, zusammen mit einer Frau euer Leben nach euren Regeln zu leben. Theoretisch, zur Praxis komme ich gleich...

Klar, daß deinereiner sich jetzt furchtbar aufregt bei dem Gedanken, daß
das, was unbedingt zu trennen ist - Mann und Weib miteinanderverbunden -
sich gegen staatlichen Wunsch wieder miteinander verbinden und eurer
Ideologie den Effe-Finger zeigen könnte.

"Mann und Weib miteinanderverbunden", das klingt erstmal mächtig romantisch *gg*. Schaue ich aber mal hinter die Kulissen, dann sehe ich folgendes:

Die Bindungskraft zwischen Mann und Frau ist relativ gering. Deswegen wurden mächtig viele Riten ausgebildet, um Frauen zu umschmeicheln, zu vergöttern, eben bei Laune zu halten (im westlichen kulturkreis zumindest). Ebenso wurde ein gesellschaftliches Instrumentarium (rechtliche und gesellschaftliche Zwänge) entwickelt, um die Bindung zwischen Mann und Frau aufrechtzuerhalten. Art und Umfang des Instrumentariums variierten (und tun es immer noch)zwischen den Kulturkreisen. Im Kern überall gleich allerdings die Aufgabenteilung zwischen Aussenrepräsentation und Ressourcenbeschaffung durch den Mann einerseits, "Innendienst" für die Frau andererseits.

Im Zuge des kulturellen Entwicklungsprozesses im Westen wurden diese Instrumente stumpf, die gesellschaftlichen Repressionsinstrumente nicht mehr gelebt und die rechtlichen Teile davon folgerichtig abgeschafft.

Nun könnte dies ja nach Deiner Diktion "Mann und Weib" völlig unbeeindruckt lassen (Effe Finger). Das Fehlen von Repressionsinstrumenten verhindert ja nicht das einvernehmliche "miteinanderverbundensein" bis in den Tod.

Aber anscheinend funktioniert das gesamtgesellschaftlich wohl nicht so richtig mit dem "Mann und Weib miteinanderverbunden" (hohe Scheidungsraten, mehrheitlich von Frauen ausgehend, Ledige Alleinerziehende etc pp).

Witzig, das Du jetzt dafür dem Staat die Schuld gibst (und den Linken und den 68ern und wem auch immer) und dich über die "Einmischung in das Privatleben" beschwerst, gar Freiheit forderst. Das ist für mich einfach unredlich. Sag doch rundheraus, dass Du nicht Freiheit für "Mann und Weib" forderst, damit diese in Ruhe zusammenleben können. Sondern das Du Freiheit für Dich forderst, nach eigenem Belieben Repressionsinstrumente gegenüber dem Weib einzusetzen, um dieses an dich zu binden.

Das ist Deine Idee von Freiheit. Du willst Dein eigener Staat sein, in all seiner Machtherrlichkeit und Machtfülle.

Und mich ärgert kollossal wie Du auf andere hier eindrischt, um genau das zu maskieren.


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