Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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PS

Hemsut, Thursday, 24.05.2007, 10:34 (vor 6192 Tagen) @ Chato

Servus Chris,

Es gibt da eine Möglichkeit die zwar nicht kostenlos ist aber den

"kleinen

Selbstmord" entschärft.


... ja, das entschärft ihn ein bisschen. Das ist aber auch alles. Die
vollzogene Selbstverstümmelung bleibt. Keine wirkliche Option für mich.

Prinz auf der Erbse - Max


Ich verstehe dich sehr gut und sehe es genauso. Als unwürdig empfinde ich
aber nicht allein diese Selbstvestümmelung am eigenen Körper,
sondern vor allem den Grund dafür: Trachtet der Geist der
Zeit danach, uns Männer gewissermaßen zu entmannen, dann fangen manche
sozusagen in vorauseilendem Gehorsam schon mal selber freiwillig
damit an?

Ich habe nun wirklich das Problem, diese, pardon: Würdelosigkeit
überhaupt zu fassen. Denken alle nur noch an sich selbst? Werden die Leute
jetzt in hellen Scharen zu isolierten Monaden, die ihre Identität dem
momentanen Wetter von Angebot und Nachfrage anpassen? Und wenn man
demnächst 10% weniger Steuern zahlen muß, wenn man sich die Stimmbänder
rausoperieren läßt, dann macht man das halt auch und fährt für das Geld
zum Urlaub auf die Malediven, weil man da immer schon mal hinwollte und
ohne das Geld für die preisgegebene, eigene Stimme wahrscheinlich nie
hinkäme? Warum kauft man sich da nicht gleich einen Sarg und legt sich
rein? Was man da an Geld sparen könnte! Phantastisch!

Wenn mir einer Gewalt anzutun versucht, und ich kann es nicht verhindern,
dann speie ich ihm vielleicht als letzte Tat ins Gesicht, auch wenn er mir
dafür die Nase einschlägt bevor er mir den Hals umdreht, wenn er die Macht
dazu hat. Aber ich tue mir die Gewalt doch nicht selbst an, bloß
weil "irgendwer" sagt, ich soll das machen, weil das "Vorteile bringt".
Geht's eigentlich noch?

Die Menschen haben wohl völlig ihren Stolz und ihre Würde verloren, wie es
scheint. "Der leichte Weg", der heute so "normal" geworden ist, der
praktische und nützliche, der sorgfältig die Vor- und Nachteile
kalkuliert, die Konflikte vermeidet, wo er kann, und die Scheiße bei
"irgendwem" ablädt, wenn es gerade mal dunkel ist und es "keiner sieht",
wird sich, da bin ich mir sicher, am Ende, wenn es darauf ankommt, immer
als der schwerste herausstellen, denn man hat sich dem Willen eines
anderen, hier sogar dem eines impertinenten Kollektivs unterworfen und
sich dafür verraten und preisgegeben.

Wenn mir einer "erlaubt", mir "aussuchen zu dürfen", ob er mich erhängt
oder erschießt, dann reagiere ich überhaupt nicht auf ihn, sondern wähle
den Kampf! Was denn sonst? Wenn ich im Kampf falle, dann ist's schon recht
und kümmert mich nicht. Aber wenn ich artig und brav zum Galgen marschiere,
weil ich mich "freiwillig" selbst dafür entschieden habe, dann stirbt nicht
nur mein Körper, der sowieso stirbt, sondern dann stirbt meine Seele. Um
einen anderen zu rette würde ich es vielleicht machen - aber doch nicht,
weil so ein Kretin irgendeinen einen "Deal" mit mir durchzieht!

Ich finde, so etwas gehört sich einfach nicht. Es ist unanständig. So was
tut man einfach nicht - und zwar des Grundes wegen!

Nick

Hi @all,

dazu mal eine weibliche Meinung: ich verstehe beide Seiten. Sowohl Zeitgenosse mit seinem Wunsch nach Sicherheit als auch Max/Nick, die in einer Vasektomie eine Verstümmelung sehen...

Mein Mann hat sich nach langem Hin und Her auch sterilisieren lassen, er hat insgesamt vier Kinder, seiner Meinung nach mehr als genug. Die Pille hab ich schon nach der ersten Geburt nicht mehr genommen, die hatte vorher bereits genug Unheil angerichtet. Also: weg mit dem Zeug und natürlich verhüten. Das geht allerdings auch nur eine begrenzte Zeit gut, wenn man ständig am rumrechnen ist, ob man jetzt darf oder nicht oder wie oder was...Ich fand es nicht so schlimm, mein Mann schon eher.

Nun zum Punkt: wer sich sterilisieren läßt, hat natürlich die Sicherheit, daß beim Rumpoppen nichts passiert. Dann muß er allerdings auch damit leben, eben nicht mehr vollwertig (sorry, mir fällt kein besseres Wort ein) zu sein. Der Nicht-Sterilisierte hat genau zwei Möglichkeiten: hoffen, daß die nächste Dame nicht verschweigt, daß sie nicht verhütet (und das sind mehr, als ihr denkt!) und dann Gummi oder es eben gleich sein lassen; wobei letzteres natürlich nicht der Sinn der Sache ist...

Ergo: egal, wie man es in der heutigen Zeit macht - alles Mist. Wen ihr den Mädels nicht mehr vertraut (ich versteh euch da sehr gut), dann sieht es düster, sehr düster aus für die Zukunft...

Das Wort zum Donnerstag von - Hemsut


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