Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Rechts versus Links

gast42, Saturday, 26.05.2007, 01:21 (vor 6191 Tagen) @ Nihilator

An der Panik, die einige Rechte hier im Forum bekommen, wenn man von
Links- und Rechtsfeminismus spricht, kannst du schon erkennen, wie
nervös sie dabei werden. Das verborgene Matriarchat, wie Vilar es
definiert hat, kann nicht weiter existieren, wenn man es enthüllt.
Rechte Organisationen sind daher nicht länger "Anti-feministen",
sondern werden als rechte lila-Pudel entlarvt, so wie Bischof Mixa,
dem laut seinen eigenen Aussagen nur am wohl von alleinerziehenden
Müttern gelegen war. Wie Vilar sagte, sind rechte lila-Pudel jederzeit
bereit, ihre Last wieder zu schultern, wenn sich nur eine Frau findet,
die ihnen das Gefühl gibt, der Beste und Liebste zu sein. Dann darf sie
faulenzen, entspannt in der Sonne liegen und sein Geld ausgeben. Er
geht zum Bund, arbeitet, stirbt gerne einige Jahre früher... Dieser
Wunsch wurde sogar des öfteren schon in diesem Forum formuliert.


Wo siehst Du hier Panik? Die Rechten (wie ich sie verstehe) haben
diesbezüglich keine Leichen im Keller.

Leichen? Oh doch, und zwar sehr viele.

Da waeren zum Beispiel die Millionen Kriegstoten Maenner. Ja, es geht mir hier explizit darum, dass es nicht Menschen allgemein sind, sondern nur Maenner, die in den Kriegen dieses Landes millionenfach verheizt wurden.

Da waeren die im KZ ermordeten Homosexuellen Maenner - sie wurden wegen ihres Geschlechts ermordet, nicht wegen Ihrer "abweichenden" Sexualtitaet, oder weiss jemand von KZs fuer lesbische Frauen? DAS Spiel ging uebrigens noch lange weiter, mit der Strafbarkeit von homosexuellen Handlungen nur fuer Maenner. Und es gibt eben keinen Grund, warum (hetero)Maenner originaer ein Problem mit Schwulen haben sollten. Ein Problem besteht nur, solange es als unabdingbar angesehen wird, dass ein Mann den groessten Teil seines Lebens den Versorgungssklaven fuer FrauenUndKinder zu spielen hat.

Genauso wie ueberhaupt kein Problem mit einer Wehrpflicht fuer Frauen UND Maenner besteht, oder gar keiner Wehrpflicht - ausser natuerlich Mann findet Kriegstote Maenner eben schrecklich, aber leider unvermeidlich, waehrend Kriegstote Frauen GANZ GANZ UNERTRAEGLICH SCHRECKLICH waeren.

(Alternativ: "Frauen kriegen ja die Kinder". Hier treffen sich linke Feministen und Konservative dann in Eintracht).

Max und andere haben hier klar gesagt, daß sie zu der Aufgabe und
Verantwortung als Versorger stehen, und das sehe ich ebenso. Nach
einer Scheidung allerdings für eine Übergangsphase, deren Obergrenze
bei 3 Jahren (bedingt durch Alter des Kindes) liegen sollte, ohne
Kinder oder mit älteren auf einige Monate (1 Jahr?) begrenzt.

Sehr schoen. Nur ist diese Sichtweise umso schwieriger zu verteidigen, je mehr Mann in Kenntnis der Sachlage, dass Beziehungen eben scheitern koennen, trotzdem auf eine klassische "Versorger+Hausfrau"-Ehe bestehen.

Denn, ehrlich, wie soll das denn gehen? Es ist dann nunmal tatsaechlich idiotisch, sehr bald nach der Scheidung zu verlangen, die bis eben noch vom verantwortungsvollen Versorger vollversorgte Versorgungsehefrau solle nun bitte moeglichst fix wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen.

Vor allem, weil sich das verstaerkt: Von der ehemaligen Vollversorgungsehefrau erwarten potentielle Arbeitgeber dann auch nichts anderes, als dass sie moeglichst schnell wieder einen Versorger aufgabelt (und damit dann fuer die Firma wieder futsch ist). Was sie u.U. nicht will und auch nicht wollen muss, IMHO.

Insofern liefert genau dieser "ich steh zu meiner Verantwortung als Versorger"-Anspruch die Legitimation fuer den nachfolgenden Unterhalts-Anspruch der Ex-Ehefrau.

Davon unbenommen kann man das Eherecht natuerlich auch in Details verbessern.

Es muß nicht alles Alte weg, sondern es muß wieder Ausgewogenheit ins
Geschlechterverhältnis.

Korrekt, nur was hat "Ausgewogenheit" mit dem "Alten" zu tun? Am alten Eherecht vor 1977 war IMHO auch nichts dran, was man sich zurueckwuenschen sollte.

Esther Vilar ist übrigens absolut genial und brillant; ihre Analysen sind
treffend und ungeheuer mutig gewesen. Weniger bekannt ist ihre Lösung des
Problems (beschrieben in "Das Ende der Dressur" und "Bitte keinen
Mozart"), für die sie zeitlebens gekämpft hat. Diese Lösung heißt
5-Stunden-Tag für alle, Kinderbetreuung 50:50 durch alle, Männlein wie
Weiblein, und ist somit absolut genderistisch. Nicht mein Ding.

Habe ich noch nicht gelesen, wie ich zu meiner Schande gestehen muss.

Fordert sie denn vorgeschriebene 50:50-Betreuung und Erwerbsarbeit? Oder fordert nur das, was auch in einigen europaeischen Laendern heute schon existiert: Das sich Maenner und Frauen sehr wohl auf beliebige Aufteilung einigen koennen, dass aber die rechtlich einklagbare Variante eben die 50:50 ist?

Um weiter Vilar zu zitieren hat der Linksfeminismus den Fehler gemacht,
die Frau allein als Verbündete zu sehen und den Mann allein als Gegner.
Dabei zieht sich die Trennlinie zwischen den Frauen und zwischen den
Männern. Ich bin nicht bereit, diesen Fehler als Maskulist zu

wiederholen.

LOL. Niemand hier macht diesen Fehler mehr als Du.

Deine Einlassungen hier sind nach meiner Meinung von wirklichem
Frauenhaß getragen; Du willst auch dann nicht geben bzw. teilen, wenn es
einen ausgeglichenen fairen Tausch gibt. Dieses Phänomen fällt mir schon
seit Monaten auf und ich grüble seither darüber.

Hmm, komisch.

Kann es daran liegen, dass Ihr nur verschiedene Ansichten habt, was ein fairer Tausch ist?

Meine Meinung dazu ist: Gleiche Rechte muessen sein. In Absprache mit anderen auf einen Teil seiner Rechte verzichten (im Gegenzug) ist dadurch ja nicht ausgeschlossen.

Das ist nur etwas anderes, als eine bestimmte, geschlechtsspezifische Aufgabenaufteilung von vornherein als Recht zu definieren und sie "fair" zu nennen, nur weil es einige (meinetwegen auch: viele) gibt, denen genau diese Aufteilung ganz gut in den Kram passt.

Ich komme zu der Vermutung, daß Du prinzipiell mit Frauen nicht wirklich
etwas anfangen kannst. Wenn dem so wäre, macht Dich das zumindest partiell
zu einem eher schlechten Ratgeber (andererseits aber auch zu einem guten,
denn wer unabhängig von den Frauen ist, kann anderen Männern/Jungen schon
etwas Wichtiges beibringen).

Hmmm. Jeder hat andere Erfahrungen und Erwartungen an das Leben. Eben deshalb kann es nur politisches Ziel sein, jedem einzelnen die Umsetzung dieser Erwartungen zu ermoeglichen. Wo dieses nur in Konflikt mit anderen moeglich ist (und nur solche Konflikt-punkte interessieren ja politisch/rechtlich) muss eben ein fairer Ausgleich stattfinden.

Im Zweifel ist fair aber nun immer Gleichbehandlung - nicht im genderistischen Sinne, sondern im rechtsstaatlichen Sinne (Gleichbehandlungsgrundsatz).

Leider sind weder Linksfeministen noch Rechtsfeministen dieser Meinung.

mfg


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