Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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niedriger sozialer Status ist oft mit Frechheit verknüpft

Sparrowhawk, Monday, 09.06.2008, 16:20 (vor 6405 Tagen) @ Conny

Er fährt sich nur immer wieder selbst an die Wand und gesucht wird dann nach
schuldigen. Daß der Kapitalismus eben nicht funktionieren kann, erkennt
niemand. Es ist doch immer wieder das gleiche Spiel.


Er kann funktionieren, aber nur unter bestimmten Umständen; die soziale Marktwirtschaft in den 50´ernund 60´ern hat ja auch funktioniert, allerdings waren die geopolitischen Gegebenheiten auch anders. Zu den Umständen, wie ich sie mir vorstelle:

1.) Es darf kein laissez-faire-Kapitalismus ist. Es muss schon bestimmte Regeln geben, sonst geht es nicht... (also bei aller Liberalität, ich bin nicht radikalliberal :-D).
2.) Es muss Wettbewerb herrschen. Da hat unsere Regierung leider mal wieder sehr viel Unsinn verzapft, z.B. wurde bei der Energieversorgung vom staatlichen Monopol in ein kleins privatwirtschftliches Oligopol hineinprivatisiert. Wettbewerb herrscht nicht, die Konzerne sprechen, wie bei den Ölmultis auch, die Preise untereinander ab. Von staatlicher Seite her wird nichts getan, weil hohe Preise mit hohen Steuerreinnahmen verbunden sind - die Folgen sehen wir ja derzeit.
3.) Es darf keine (oder wenn, dann nur sehr wenig) Korruption geben. Die Politik muss Gesetze und Regeln verabschieden, die den Menschen zugutekommen und nicht in allererster linie wirtschaftslobbyistische Arbeit leisten, wie sie es bei uns tut. Und wenn es doch "ein wenig" korruption gibt, dann muss sie so gering sein, dass sie nicht ins Gewicht fällt.
4.) Um 3.) zu erfüllen ist es nötig, dass die Politiker an den Staat und die Bürger denken und nicht an ihren eigenen Geldbeutel und ihre eigenen Pfründe.
5.) Möglichst wenig Bürokratie. Hier wird, man sieht es ja am Beispiel der EUSSR, am meisten Geld verbrannt, und die Bürokratie behindert die Wirtschaft sogar.

Man kann das Land
sicher wieder in die Vollbeschäftigung bringen. Dann aber werden vielleicht
wieder Autobahnen und Kanonen gebaut. Der Staat verschuldet sich dabei
sehr, aber die Geldbesitzer sind zufrieden, da sie es dem Staat wieder
leihen können und beziehen von ihm dank der Steuergelder immer mehr Zins,
und die arbeitenden sind zufrieden, da die Sozialabgaben zurück gehen und
auch die Steuern - ups, diese doch nicht, da der Staat dann ja mehr Zinsen
bezahlen muß.


Vollbeschäftigung ? Wenn wir die Armee auf 10 Millionen Männer und Frauen aufstocken und in den Iran schicken... und die freigewordenen Arbeitsplätze im Inneren neu besetzen. Dazu die unkontrollierte Einwanderung stoppen, kriminelle und integrationsunwillige Ausländer in ihre Heimatländer abschieben, ja, dann könnte es Vollbeschäftigung geben.
Ergo: Vollbeschäftigung wird es nicht geben.

Tja, und baut man Kanonen, will man diese ja auch einsetzen. Also gibts
Krieg, in dem die Reichen ganz besonders gut verdienen. Ewig kann man den
aber auch nicht führen und daher bricht das System dann irgendwann in einer
Inflation zusammen, in der sich der Staat entschuldet. Seid ihr wirklich so
kriegslüstern?

Wie gesagt, wenn die unkontrollierte Zuwanderung gestoppt wird und zum Beispiel das kanadische Modell übernommen wird, ist ein Krieg gar nicht nötig. Mit der Zeit ginge die Bevölkerung dann ohnehin zurück und das Problem löst sich von allein.

Ich will ein anderes Geld und keinen Kommunismus. Der wird schon so
kommen. Die reichen verdienen im Kommunismus schon genauso wie heute.
Kommunismus heißt ja nicht wirklich, daß dort der Kapitalismus beseitigt
ist. Er versteckt sich nur noch besser. Oder kannst Du mir sagen, woher die
russischen Oligarchen in den paar Jahren Kapitalismus schon ihre Milliarden
her haben?

Jedenfalls nicht aus Zinsen ;).

Dann würde meine Prognose auch stimmen, die ich hier schon mehrfach
geäußert habe: zw. heute und 2012 kracht es hier. Diesen frommen Traum
willst Du wohl so sehen, da Du dir einfach hier keinen Krieg vorstellen
willst.

Gegen wen sollte Deutschland Krieg führen ? Wir sind von... nicht unbedingt Freunden, aber doch zumindest Verbündeten umringt.
Wenn, wird es Bürgerkrieg in Deutschland geben, den prognostiziere ich. Dafür will Schäuble ja auch die Bundeswehr im Inneren einsetzen, denn wenn der Sturm losbricht, wird die Polizei nchts tun können... (und wenn sie klug ist, hält sie sich raus).
Unsere weltfremden Politiker, die ihn zu verantworten haben, schauen sich das Treiben mit gespielter Betroffenheit an und fragen sich, wie es denn dazu kommen konnte.

Und man kann sie nicht einstellen, weil das Geld dafür fehlt, das in
unserer gesättigten Wirtschaft (Autos kaufen keine Autos und keiner braucht
mehr als zwei oder drei Autos) sich auch dort nicht mehr investiert, da die
Rendite fehlt.

Zum einen werden kleine und mittelständische Betriebe zu Tode bürokratisiert. Geld ist keins da, weil die anderen Kosten erstmal reingeholt werden müssen.
Außerdem ist beim Bürger kein Geld da, weil es ihm von Staats wegen aus der Tasche gezogen wird, und was man nicht hat, kann man nicht konsumieren. Diese einfache Weisheit hat der Merkelsche Salatkopf aber auch noch nicht mitbekommen und so wundert die Frau sich, wieso denn der Einzelhandelsumsatz zurückgeht. Sie sollte mal weniger in der Welt herumreisen. Ich zweifle da mitunter an ihrer Vernunft; offenbar musste man in der DDR wohl auch in Naturwissenschaften nur Marx und Murks ausreichend lobpreisen, um die Promotion zu bekommen (angeblich soll sie ja promovierte Physikerin sein).

Wir bräuchten viel mehr Kinder, daß der Bedarf immer weiter steigen kann.

Undwer soll sie bezahlen ? Und wovon ?

Mir ist schon klar, daß man die EU immer weiter ausdehnen will und auch
Gäste in diesen Wirtschaftsraum holen will.

Die EUSSR ist ein Riesenübel, zumindest in der Art, wie sie derzeit gehandhabt und gemacht wird.

Die Globalisierung ist so ein weiteres Ding, das dafür sorgt, daß das Geld
in die Taschen der Investoren fließt.

Die Globalisierung kommt so oder so. Dagegen zu wettern, schön und gut, aber es hätten stattdessen mal Mechanismen ausgearbeitet und installiert werden sollen, um ihr so zu begegnen, wie es den Menschen am ehesten und besten zugutekommt. Und eine deutsche Regierung hat dabei das zu tun, was sie schon sehr lange nicht mehr tut - sich vorrangig um ihre Bürger zu kümmern.

Die Hauptsache ist ja, daß die Menschen arbeiten. Ob sie das umsonst
machen ist euch beiden egal.

Falsch.
Arbeit muss sich lohnen. Darunter verstehe ich das Decken der laufenden Kosten (Miete, Strom, Wasser, im Winter, wenn man's braucht, auch Heizung), plus Ernährung und Kleidung, vielleicht ein kleines bissel Luxus (Fernsehen, Internet, Auto, evtl. Zusatzversicherungen) und dass man sich etwas zurücklegen kann (z.B. für die Altersvorsorge, für eine größere Anschaffung, für einen Urlaub oder einfach als Notgroschen).
Solche Sachen wie 1-Euro-Jobs oder Arbeitszwang sehe ich eher als ideologische Fortführung des Reichsarbeitsdienstes...

Ja, weil die genauso dumm sind wie ihr beiden. Das System dahinter wollt
ihr gar nicht erkennen.

Wer also arbeiten möchte ist dumm ?
Wer also mehr möchte als Monat für Monat mit ein paar Kröten auszukommen, ist dumm ?

Es fehlt eben Geld in der Wirtschaft, damit von der Arbeit auch wieder gut
leben kann.


Das Problem ist, dass von den Löhnen nicht viel übrig bleibt. Das ist allerdings nur teilweise auf die Wirtschaft zurückzuführen, die den Verbraucher teilweise mit hohen Preisen drangsaliert. Selbst das könnte man sich noch leisten, wenn auf dem Lohnstreifen mehr netto übrigbliebe. Aber genau das macht der Staat durch immense Sozialabgaben zunichte. Dazu kommen dann noch Steuern auf alles Mögliche, es sei vorrangig die Mehrwertsteuer erwähnt, die für alles gilt, aber eben auch Sachen wie Vericherungssteuer, Mineralölsteuer, Branntweinsteuer, Sektsteuer (1915 zur Finanzierung des Krieges erhoben und immer noch im Gebrauch !), Ökosteuer (die alles ist, nur nicht Öko), KfZ-Steuer, etc. Neben den Abgaben wäre hier der Hebel anzusetzen, denn durch diesen Steuerdschungel verteuert sich alles, man hat durch die Abgaben weniger in der Tasche und kann sich nichts mehr leisten, weil man sich erst einmal um das Nötigste kümmern muss... tja, Miete, Ernährung und Strom sind eben doch wichtiger als Urlaubsreisen oder Autos oder das 5. Handy, der Einzelhandel hat weniger Umsätze, damit weniger Gewinne, muss Leute entlassen, die dann noch weniger haben und noch weniger außer dem Nötigsten, kaufen und konsumieren können. Was wiederum noch weniger Umsätze beschert, damit noch weniger Gewinne, das resultiert in noch mehr Entlassungen etc etc etc.
Weniger Steuern und weniger Abgaben könnten da Wunder und sogar mehr Staatseinnahmen bewirken; Reagan hat es in den 80´ern vorgemacht, als durch seine "Reagonomics" der Staat 25% Mehreinnahmen hatte. Unter anderem durch ein gewaltiges Paket an Steuersenkungen. So weit kann aber unsere Regierung nicht denken, die es ja sogar fertiggebracht hat, in einer leichten Aufschwungphase die Mehrwertsteuer zu erhöhen und die es auch jetzt noch kategorisch ablehnt, die Steuerdrangsalierung der Bürger zurückzufahren. Übrigens... mit einer Steuerreform, auch und gerade in Richtung Vereinfachung könnte immens viel an Bürokratie und damit Geld gespart werden. Aber auch das sehen unsere Knallchargen in Berlin nicht, da sie es vorziehen, das Volk schleichend zu enteignen.

Merkst Du nicht, daß das ein Teufelskreis ist?

Mehr netto = tatsächlich mehr Geld = mehr Bereitschaft, es auch auszugeben. Das ist ken Teufelskreis, wäre aber der genaue Gegensatz zur momentan herrschenden und durch die Regierung geförderte Abwärtsspirale.

Sparrowhawk


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