Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Der Kapitalismus ist an allem schuld?

Mus Lim ⌂, Saturday, 05.11.2011, 13:07 (vor 5164 Tagen) @ Cardillac

Der Feminismus konnte deshalb so erfolgreich sein, weil er Teil des neoliberalen Modernisierungsprojekts des Kapitalismus ist. Er half zwei Hauptforderungen umzusetzen:
a) Verwandele alle Lebenszeit in Arbeitszeit.
b) Verwandele alle Persönlichkeitsmerkmale in marktkonforme Waren (softskills)
Sehr grob und verkürzt, ich weiß.

Nicht grob und verkürzt, sondern falsch.

"Modernisierungsprojekt des Kapitalismus", eigentlich handelt es sich um die Industrialisierung mit sprunghaften Fortschritten in wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Errungenschaften.

Dagegen wurde oft und viel polemisiert, wie klassisch in "Die Weber" deutlich wird, wo einseitig das Elend der Weber dargestellt wird, das durch die Mechanisierung der Webstühle entstand.

Vergessen wird, dass davon Textilien extrem teuer waren und die ärmeren Schichten nur in Lumpen gekleidet waren. Sehr wahrscheinlich ist heute jeder Penner besser gekleidet als ein Durchschnittsbürger im Mittelalter.

Wenn auch für die Weber bedauerlicherweise der Fortschritt auch negative Folgen hatte, so war die Mechanisierung der Textilindustrie ein Segen für 99,9% der Bevölkerung. Es wird viel gegen den Kapitalismus polemisiert, obwohl heute niemand mehr rumlaufen will wie im Mittelalter.

Der Kapitalismus (Industrialisierung) verwandelte auch nicht alle Lebenszeit in Arbeitszeit. Tatsächlich arbeiten wir heute weniger bei größerem Wohlstand. Die Arbeitszeiten nehmen von rund 70 Wochenstunden vor 200 Jahren auf 40 Wochenstunden heute ab.

Tatsächlich ist Feminismus ein Kind des Wohlstandes und der übermäßigen Freizeit. Der Feminismus ist nicht geboren von den unterprivilegierten Frauen, die ebenso arbeiten mussten wie ihre Männer, sondern von privilegierten Frauen des Bürgertums, die von ihren Männern gut versorgt waren und sich in ihrer Langeweile den spinnerten Ideen des Feminismus hingeben konnten.

Nur der Kapitalismus in Verbindung mit dem technischen Fortschritt mit Steigerungen in der Produktivität haben es erst möglich gemacht, dass Frauen in großer Zahl aus der Erwerbsarbeit aussteigen konnten, und damit den adeligen und bürgerlichen Frauen nachäffen.

Die Rückkehr der Frauen in den Erwerbsprozess ist im Grunde nur die Wiederherstellung eines normalen Zustandes.
Aber statt des Vollerwerbs des Mannes (40 Std./Woche) und Nebenerwerb der Frau (10 Std./Woche) halte ich 25 Std./Woche für Mann UND Frau für eine vorteilhafte Lösung.

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