Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nach weit über 12 Jahren in der Männerbewegung....

Cardillac, Saturday, 05.11.2011, 12:32 (vor 5164 Tagen) @ Derkan

Es wird noch in 1000
Jahren eine in Splittergruppen gespaltenen Männerbewegung geben. So wird
es nichts.

Der Feminismus konnte deshalb so erfolgreich sein, weil er Teil des neoliberalen Modernisierungsprojekts des Kapitalismus ist. Er half zwei Hauptforderungen umzusetzen:

a) Verwandele alle Lebenszeit in Arbeitszeit.
b) Verwandele alle Persönlichkeitsmerkmale in marktkonforme Waren (softskills)

Sehr grob und verkürzt, ich weiß.

Die Männerbewegung hat diese systemkonforme Innovationsfunktion nicht. Die verletzten Rechte und Gefühle der Männer mögen zwar moralischen Kredit einbringen, aber eben auch nur den. Für das systemische Ganze bekommen sie allenfalls einen Reparaturjob für die sozialen Zerstörungen des Feminismuz, die eben auch solche des Neoliberalismus sind, zugeschoben.

Die Männerbewegten könnte sich z.B. mal fragen, wie sie gegen a) und b) vorgehen wollen. Dann klappt's vielleicht auch mit den Wählern, weil gesamtgesellschaftliche Aktionsräume frei werden. Im Übrigen: Auch Frauen bewegen sich in Widersprüchen und den Zersetzungsvorgängen innerhalb des Feminismus sollte man auch Aufmerksamkeit schenken. Wenn ich mir so die Supermarktverkäuferinnen und Altersheim-Pflegekräfte mit ihren 30-Stunden-400-Euro-Jobs anschaue könnte ich mir vorstellen, dass bei denen auch was feminismuskritisches auf fruchtbaren Boden fällt...

Dort, wo unkontrollierte Freiräume entstanden sind, z.B. im Internet, haben kritische Männer inzwischen eine Deutungshoheit, auch z.B. in Zeitungskommentaren zu sexistischen Artikeln. Die Feministen sind deswegen schon hochgradig alarmiert, vermögen es aber nicht einzudämmen. Alle Zukunft kommt als subversives Projekt auf die Welt. Gestalten wir das Neue und versuchen nicht zwanghaft, uns an den altten Dingen zu beteiligen.


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