Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Noch einmal: zum Begrif der Lebensfähigkeit

Maesi @, Wednesday, 22.11.2006, 01:18 (vor 6955 Tagen) @ Beelzebub

Hallo Beelzebub

Aber eines möchte ich hier noch mal in aller Deutlichkeit klarstellen:
Lebensunfähigkeit hat nichts aber auch gar nichts mit Behinderung oder
Hilfsbedürftigkeit zu tun!
Auch schwerst mehrfachbehinderte Menschen,
die ohne fremde Hilfe bzw. ohne aufwendige medizinische Apparaturen nicht
überleben können, sind lebensfähig.

Merkst Du nicht, dass das Schlaumeierei ist? Der Embryo ist ueberlebensfaehig - wenn man ihn dort laesst, wo er hingehoert.

In einem weiteren Sinne sind wir aber alle ohne fremde Hilfe nicht ueberlebensfaehig. Oder bist Du als Einzelperson vollstaendig autark, sodass Du keinerlei anderen Menschen zum Ueberleben brauchst? Deine Definition ist unvollstaendig; Du muesstest angeben, wo Du die Grenze ziehst, ab der Ueberlebensfaehigkeit gegeben ist.

Embryos im Frühstadium hingegegen sind - nach einem Abort - auch mit den
aufwendigsten Apparaten keine Minute am Leben zu halten - folglich
lebensunfähig.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Abgetriebene Embryonen sind nur deshalb nicht 'ueberlebensfaehig', weil sie aus jener Umgebung, in der sie lebensfaehig sind, herausgenommen werden und in eine fuer sie (noch) lebensfeindliche Umwelt verbracht werden. Diesen toedlich verlaufenden Entnahme- und Verbringungsakt nennt man gemeinhin 'Abtreibung'. Wenn der menschliche Embryo jedoch in seiner angestammten Umgebung nicht ueberlebensfaehig waere, gabe es weder Dich, mich noch irgendeinen anderen Menschen auf der Welt. Deshalb habe ich ja auch das Beispiel der fehlenden Ueberlebensfaehigkeit eines Menschen im Beinahe-Vakuum des Weltalls gebracht; nach Deiner Argumentation waere damit erwiesen, dass der Mensch prinzipiell nicht ueberlebensfaehig ist. Damit stellt es - wiederum gemaess Deiner Logik - auch keinen Mord dar, wenn ein Mensch ohne schuetzenden Raumanzug in den Weltraum hinausspediert wuerde. Wahlweise koennte man auch seinen Kopf unter Wasser druecken, bis er ertrinkt. Schliesslich koennen wir ja nichts dafuer, dass er dummerweise optimal an einen bestimmten aeusseren Druck sowie ein sauerstoffhaltiges Luftgemisch, das er einatmen muss, angepasst ist, nicht wahr?


Gruss

Maesi


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