Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wir alle, der letzte macht das Licht aus

Peter @, Monday, 03.09.2007, 02:14 (vor 6683 Tagen) @ Freddy

Könnte es nicht sein, daß diese neue Bewußtseinsstufe erst aufgrund des
Reichtums aufgetreten ist? Eine Gesellschaft aus Nomaden, Jägern oder
Landwirten macht sich so schnell keine Gedanken über Rollen, weil die
Aufgaben klar verteilt sind. Erst mit dem Reichtum als Grundlage konnten
Frauen es sich leisten, Dinge zu wollen, die früher den Männern
vorbehalten waren (natürlich auch mit allen Risiken, aber das wissen viele
Frauen noch nicht...).

"neue Bewußtseinsstufe" klingt nett, aber trifft es auch zu?

Technisierung und massiver Energieeinsatz haben zuerst die primären Wirtschaftstätigkeiten (Agrarier) und dann auch die sekundären (Güterproduktion) in den Hintergrund gedrängt. Der Umbau zur "Dienstleistungsgesellschaft" war es, der es Frauen ermöglicht hat, in Massen eigenständig am Erwerbsleben teilzuhaben. Hier waren die biologischen Einschränkungen (körperlich schwächer) nicht mehr relevant, ihre "Stärken" (Gehorsam, systemunkritisch, bienenfleißig, ausdauernd, billig - da vom Mann subventioniert) dagegen sehr nützlich.

So wurden sie erst als "Produzenten" in dieser Dienstleistungsgesellschaft eingebunden und im folgenden dann auch als Konsumenten in den Mittelpunkt gerückt (Wieviele Schuhe hat eine Frau nochmal im Durchschnitt?) Alle Restriktionen, die einer ungehinderten Konsumtätigkeit im Weg standen, mussten hierfür beseitigt werden. "Netter Nebeneffekt": Durch fortlaufende Aufspaltung der kleinsten sozialen Einheit bis hin zum Singlehaushalt entstanden logischerweise weitere Absatzmärkte.

Ist das Ausdruck einer neuen Bewußtseinsstufe?

Ich glaube nicht, daß man diese Entwicklung rückgängig machen kann. Im
Gegenteil, die Männer müssen sie endlich auch für sich nachvollziehen,
sich emanzipieren; sie dürfen sich nicht mehr länger für dumm verkaufen
lassen.

Klingt auch nett und auf den ersten Blick voll einleuchtend. Nur, für den Mann bedeutet das faktisch: Konsequent als Single leben, keine Kinder zeugen.

Wer natürlich das althergebrachte Rollenmodell bevorzugt, in dem
z.B. der Vater als Ernährer und Unterhaltszahler herhalten muß, aber
keinerlei Recht hat (weil die Frauen sich diese Rechte unter den Nage
reißen), dem ist ohne Zweifel nicht mehr zu helfen: Wer sich ausnutzen
läßt, der wird auch ausgenutzt! Vor allem, wenn man nicht klar sagen kann,
warum es anders sein sollte...


*lol* Am allermeisten bevorzugen Frauen dieses Rollenmodell und sei es auch erstmal nur als optionales Sicherungsnetz. Wieviele Doppelverdienerpaare gab es schon, wo nach Geburt und Stillzeit die Frau dem Ehegatten gesagt hat "Ach übrigens, ich hab doch keinen Bock mehr arbeiten zu gehen, auch wenn wir das vorher ausgemacht hatten, ich will lieber mein (!) Kind aufwachsen sehen. Also must Du doppelt ran, sonst lass ich mich scheiden. Und bring den Müll runter und putz das Klo nach Feierabend, darauf habe ich nämlich auch keinen Bock."

Klar, haben die Frauen natürlich viiiel diplomatischer formuliert, aber im Kern wars die Aussage.

Du beschränkst Dich hier darauf, den Feminismus zu kritisieren. Das wollte
ich vermeiden, weil es nicht weiterhilft. Wir sollten lieber auf das
schauen, was *wir* wollen und nicht darauf, was die Feministinnen wollen.

Hmm, was wollen "wir" denn?

Wie sollte für Dich denn ein Erfolg der Männerbewegung aussehen? Ich
persönlich möchte nicht mit ein paar mehr Rechten abgespeist werden, um
danach das Feld wieder den Frauen zu überlassen. Der Mann muß wieder als
kultureller und gesellschaftlicher Repräsentant wahrgenommen werden -
alternativ bleiben wir ewig ein Club der Verlierer.

Wenn jetzt alle Männer anfangen würden, wie verrückt Schuhe zu kaufen (im übertragenen Sinne: Mehr Verbrauchsgüter selber beschaffen und konsumieren, anstatt der Frau das zu überlassen) dann käme bestimmt Bewegung in die Gesellschaft.

Ich sage mir lieber: Jetzt erst recht! Klar wird den Frauen leichter
gemacht, aber das heißt nur, daß ich für mein erfülltes Leben etwas mehr
Aufwand treiben muß. Das ist mir das Sache aber wert, denn man lebt eh nur
einmal...


Gut, dann lassen wir die Gesellschaft einfach weg. Es geht um uns, nicht
um die Gesellschaft.

Im Sinne eines Hamsterwettrennens: Mehr konsumieren als Frauen, um dadurch als Wirtschaftsfaktor "Konsument" relevant werden. Erstrebenswerte Lösung?

Willst Du denn mit untergehen?

Wir gehen alle mit unter, wobei das Ende systembedingt ist und gar nichts mit Feminismus/Maskulismus zu tun hat (das ist nur Oberfläche)

Gruß,
Peter


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