Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Suche nach dem Philosophen

Sven ⌂, Wolfsburg, Friday, 10.02.2012, 00:50 (vor 5065 Tagen) @ Eine Humanistin

Grüße,

Mein aktueller Eindruck dieser Seite ist, dass alles was ich bisher
gelesen habe meines Erachtens nicht Feminismus-kritisch sondern hassend
ist!

Das mag deine Bewertung sein, ist inhaltlich jedoch ohne Aussagekraft. Zudem wäre es naiv zu negieren, dass es durchaus Männer gibt, die aufgrund gemachter Erfahrungen durchaus das Recht haben, als Geschädigte die Ideologie Feminismus zu hassen.

Es wird hier keine differenzierte Auseinandersetzung mit irgendeinem
der inhaltlichen Punkte des Feminismus betrieben, sondern ich lese hier

Lies dich ein ins Männerhassbuch oder in Wikimannia, da findest du mehr "inhaltliche Auseinandersetzungen" und insbesondere Widerlegungen, als den Feministen lieb sein kann. Warum du das nicht getan hast, erklärst du freilich gleich drauf:

Vergleiche mit dem Nationalsozialismus und andere gewagte Analogien. Dann
lese ich so etwas wie dass in die Anordnung von Praxisräumen in einem
Gebäude gleich die beginnende Diskriminierung des Mannes hineingeheimnist
wird und das angeblich herrschende Dogma der Feministinnen, in dem so Mist
unterstellt wird wie "7. Jede Penetration ist Vergewaltigung" - die

Wie du bereits in deiner Einleitung festgestellt hast, hast du die Forenthemen lediglich, Zitat: "abschnittsweise überflogen", und dir nun einige Einzelthemen der letzten Stunden herausgepickt. Zur Aussagekraft einer solche Vorgehensweise brauche ich wohl nichts mehr schreiben.

"Schwammigkeit" des Begriffes "Feminismus" wird nachfolgend sofort beklagt
und macht es somit quasi unmöglich gleichzeitig feministisch zu denken UND
sich von so etwas zu distanzieren ohne sich ebendiesem Vorwurf der
Schwammigkeit und somit Nicht-Diskussionsfähigkeit auszusetzen.

... was natürlich wiederum ein erstklassiges Standardargument ist, sich gar nicht erst auf die Sachebene zu begeben. Wiederum: Ohne substanzielles Einlesen in die Materie wird das nix.

Meine Frage also: ist das hier überall so? Gibt es hier auch Artikel und
Meinungen von Männern die sich ernsthaft mit dem Thema MENSCH und "echte"
Gleichberechtigung auseinandersetzen, denen es darum geht daß wirklich so

Es gibt keine "echte" Gleichberechtigung. Es gibt die Gleichberechtigung nach Definition der Menschenrechte - die ist wahr - und eine Vielzahl subjektiver Interpretationen ohne Referenz.

viele Menschen wie nur irgend möglich möglichst gut leben können und
dabei dann auch sehen: ja, manche Dinge des Feminismus schießen durchaus
übers Ziel hinaus und die darf und MUSS man sogar bremsen; es gibt aber
auch vernünftige Ansätze die letztendlich JEDEM Menschen zugute kommen
sollen und da kann man ja vielleicht mal an einem gemeinsamen Strang
ziehen?

Jene Äußerungen wären von dir zunächst mal zu belegen. Es ist wenig sinnvoll, auf eine unbewiesene Prämisse zu antworten.

PS: ich bin schon lange auf der Suche nach einer Plattform wo sich Mann
UND Frau vernünftig und mit gutem Hintergrundwissen zu solchen Themen
austauschen, ohne von Hass getrieben ständig die Polemik-Keulen zu
schwingen, doch das ist sowohl auf der pro- als auch contra-Seite äußert
schwierig.

Das ist auch gar nicht anders möglich. Du beziehst dich womöglich auf den humanistischen Flügel der Geschlechterdebatte. Der existiert zwar, ist aber rein philosophischer Natur.

Der Feminismus zielte grundsätzlich auf Spaltung der Geschlechter ab; Frau=gut, Mann=böse. Er braucht das Feindbild des bösen, niederträchtigen, minderwertigen Mannes zum Erhalt seiner eigenen Existenz. Und das ging auch gut, solange die Männer in der Mehrheit die Schuld bei sich suchten und zum Wohle der Harmonie die eigene Selbstachtung verleugneten. Gebracht hat es ihnen freilich nichts.

Das Neue am Geschlechterkurs ist lediglich, dass die Männer nun zurückschiessen. Und das können sie zunächst natürlich nur in dem Rahmen tun, der von den Feministen qua Kriegserklärung vor Jahrzehnten gesetzt wurde. Beim derzeitigen Entwicklungsstand ist etwas anderes als eine diametral entgegengesetzte Polarität somit völlig unmöglich. Und dies wird so lange der Fall sein, bis ein Kräftegleichgewicht eintritt.

Wenn - falls - das passieren sollte, wird man die Humanisten, nach denen du suchst, freilich brauchen. Eine brauchbare Perspektive für die gesamte Gesellschaft lässt sich nämlich nicht aus einer extremen Position heraus entwickeln. Bis dahin allerdings bleiben sie Philosophen und theoretisieren eine Zukunft, von der keiner weiß, ob sie je wieder eintreten wird.


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