Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Problemlösungen

Conny, NRW, Wednesday, 08.11.2006, 14:55 (vor 6969 Tagen) @ Klaus_z

Der Mann hat eben von Natur aus die Ernährerrolle

Diese Aussage trifft auf Deine natürlichen Rollen nur bedingt zu. Die Frau hat in der Steinzeit auch ihren Teil zur Ernährung der Familie beigetragen. Die Frau hat früher doch auch in der Landwirtschaft mitgeholfen.

Die haben auch in der 30er Jahren keine Rolle gespeilt und trotzdem hatten wir Rekordarbeitsloigkeit. Mit der Technik hat das also nichts zu tun.

Stimmt. Das liegt zu einem Großteil an unserem Finanzsystem. Dieses Zinseszinsgeld sorgt für eine immer größere Umverteilung nach ganz oben, wo es sich dann Arbeitslos vermehren kann. Dazu wird das Geld in immer größerem Maße in die Kapitalmärkte gesteckt wo es sich dann auch arbeitslos vermehrt.

Das ganze geht auch so lange gut, wie das Wirschaftswachstum mit der arbeitslosen Geldvermehrung schritt hält. Wächst die Wirtschaft aber langsamer, muß der Arbeiter immer mehr seiner Leistung für die arbeitslose Geldvermehrung opfern, bis sich die Leistung für Unternehmer und Arbeiter nicht mehr lohnt. Immer mehr Menschen werden dann arbeitslos, können dann auch nicht mehr so konsumieren und eine Kettenreaktion kommt in Gang, die sich beschleunigt. Am Ende haben wir dann einen Wirtschaftszusammenbruch.

Nichtsdestotrotz wird das Problem nicht kleiner, wenn immer mehr Leute in die Erwerbsarbeit drängen. Wären die Frauen und Ausländer draußen würde das ganz schnell anders aussehen.

Das ist meines Erachtens ganz großer Quatsch. Das ist viel zu kurz gedacht. Auch unsere Ausländer konsumieren hier. Und desto mehr Güter produziert werden, desto mehr kann man rein theoretisch auch kaufen. Kaufen kann man das aber nur, wenn auch das Geld dafür vorhanden ist und nicht bei den oberen landet, die das für ihre Spekulationen nutzen. Wenn immer mehr des Geldes nur auf der Welt hin und her geschoben wird und nicht mehr beim Arbeiter landet, kann er die produzierten Güter natürlich nicht mehr kaufen. Dieses hin- und herschieben des Geldes kommt einer Geldhortung gleich.

Es wurde tatsächlich viel aus der Weimarer-Zeit übernommen - nur die schnell abflauende Arbeitslosigkeit zeigt ja, daß diese Maßnahmen nicht so falsch gewesen sein können. Es zeigte also Wirkung, Frauen aus der Erwerbsarbeit zu drängen. Ebenso würde das auch heute sofort Wirkung zeigen.

Aber natürlich nur statistisch gesehen, da eine Frau die nichts tut und auch nichts tun darf und vom Mann ernährt werden muß in Wirklichkeit arbeitslos ist. Sie taucht dann nur nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auf. Genau so läuft das doch heute auch. Ist Mann oder Frau arbeitslos aber einer der beiden verdient noch, bekommt der andere kein Hartz IV und fällt aus der Statistik heraus. Ist ein Hartz-IV-Empfänger zum Zeitpunkt der Erhebung krank geschrieben, taucht er ebenfalls nicht in der Statistik auf. Hat er einen 1-Euro-Job, taucht er auch nicht auf usw. Real betrachtet dürften wir heute sicher 8 bis 9 Millionen Arbeitslose haben. Andere Schätzungen gehen schon von bis zu 12 Millionen Arbeitsloser aus.

Das zeigt doch alles, wie auch die grafik von DschinDschin, daß die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen kein zu unterschätzender Faktor bei den Ursachen der aRbeitslosigkeit sind und daß da dringend was getan werden muß.

Ja, aber auf ganz anderen Baustellen. Das Problem der männlichen Arbeitslosigkeit hat nur indirekt etwas mit dem Feminismus zu tun. Das hat auch nichts mit den Ausländern zu tun. Das Hauptproblem ist unser Geld mit seinen eingebauten Fehlern. Wir brauchen ein Geld, das sich an den Gütern und Dienstleistungen orientiert und nicht am Gold. Das immer mehr ohne Arbeit verdiente Geld ist unser Problem.

Freundliche Grüße
Conny


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