Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Raus mit den Frauen aus der Erwerbsarbeit!

Garfield, Tuesday, 07.11.2006, 19:01 (vor 6970 Tagen) @ Klaus_z

Hallo Klaus!

Wie schon mehrfach geschrieben, kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso du dich überhaupt beklagst. Umfragen ergeben immer wieder, daß die Mehrheit der Frauen sehr gern bereit wäre, Hausfrau zu sein und sich dabei von einem gutverdienenden Mann ernähren zu lassen. Wo also ist dein Problem? Hapert's mit dem Einkommen? Damit wärst du allerdings in mittlerweile zahlreicher Gesellschaft.

Bevor jetzt jemand motzt: Ich will NICHT, daß sich eine Tussie nur zuhause ausruht und die Nägel lackiert. Gleichzeitig muß selbstverständlich auch das Unterhalts- und Scheidungsrecht wider auf das altbewährte Schuldprinzip umgestellt werden.

Dann ruht sich deine Gattin aber immer noch zu Hause aus und lackiert sich die Nägel, während du dich im Job abbuckelst und frühzeitig das Zeitliche segnest. Daß sie sich nicht so einfach von dir scheiden lassen kann, macht zumindest das auch nicht besser. Und selbst für Hürden bei der Scheidung gibt es Lösungen, z.B. Arsen.

Wer da was dagegen hat, soll selber erklären, wie er diese ganzen Probleme lösen will, vor allem wie er das Kunststück fertig bringen will mit immer mehr Arbeitskräften + Frauen noch die Arbeitslosigkeit zu senken und die Löhne zu steigern.

Die Arbeitslosenquote kann nicht wesentlich sinken, jedenfalls nicht in naher Zukunft. Von Träumereien zur Senkung der Arbeitslosenzahlen können wir uns getrost verabschieden. Es geht darum, allen Menschen auch dann ein akzeptables Leben zu ermöglichen, wenn nicht mehr jeder die Möglichkeit hat, seinen Lebensunterhalt zu erarbeiten.

Man könnte auch eine Aktion machen wie in den 30er Jahren zur Weltwirtschaftskrise, als ganz einfach bei Doppelverdienerhaushalten einer (i.a. die Frau) den Platz räumen mußte.

Das begann 1933 und endete schon etwa 3 Jahre später. Da begann man nämlich, in großem Stil aufzurüsten, und plötzlich wurden überall in Deutschland Arbeitskräfte gesucht. 1943 führte man dann für den "totalen Krieg" sogar eine Melde- und Arbeitspflicht für Frauen ein, die allerdings weitgehend erfolglos blieb. Jedenfalls stieg die Zahl der erwerbstätigen Frauen nur geringfügig an. Der Grund dafür waren zusätzliche Zahlungen, die Frauen erhielten, deren Männer an der Front waren. Mit diesen Zahlungen (auf Kosten ihrer Männer) kamen offensichtlich viele Frauen gut zurecht, oft konnte frau auch ein Kind als Alibi vorschieben - und schon war die lästige Arbeitspflicht umgangen.

An diesem Beispiel sieht man wieder, daß die Menschen vor allem dann berufstätig sind, wenn sie es eben müssen und eher selten zwecks Selbstverwirklichung. Männer müssen es üblicherweise immer, weil ihnen die Ernährerrolle zugewiesen wird. Frauen müssen es überall dort, wo das Geld sonst nicht reicht. So einfach ist das. Irgendwelche Ver- oder Gebote ändern daran überhaupt nichts. Ändern läßt sich das nur, wenn man die Lebensumstände der Menschen entsprechend dem gewünschten Ergebnis anpaßt.

Es ist auch mehr als asozial, wenn auf der einen Seite Doppelverdienerhaushalte den Rachen nicht voll genug bekommen und auf der anderen Seite Arbeitslose bei Hartz IV darben.

Von "den Rachen nicht voll bekommen" kann bei immer mehr Menschen - egal ob Alleinstehenden, Familien oder kinderlosen Paaren - längst keine Rede mehr sein. Immer mehr Menschen schaffen es schon mit einem Vollzeitjob nicht mehr, die steigenden Lebenshaltungskosten noch zu decken. Die müssen dann zusätzlich noch Nebenjobs annehmen oder nach Feierabend schwarz arbeiten - und verschärfen damit die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter. Wenn du ihnen Nebenjobs verbietest, dann erzeugst du damit noch mehr Privatinsolvenzen, deren Zahl ohnehin steigt.

Freundliche Grüße
von Garfield


gesamter Thread:

 

powered by my little forum