Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: In aller Kürze :-)

Garfield, Monday, 07.10.2002, 21:09 (vor 8466 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: In aller Kürze :-) von Odin am 05. Oktober 2002 21:09:15:

Hallo Odin!

"Die katholischen oder evangelischen Kindergärten stehen für ALLE offen"

Ich persönlich habe damit keine Erfahrungen, da ich kein Kirchenmitglied bin. Aber ich kenne Leute, die ihre Kirchenmitgliedschaft genau damit begründen, daß sie sonst für ihre Kinder keinen Kindergartenplatz kriegen würden. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß die sich das alle aus den Fingern saugen.

Und ich habe auch schon davon gehört, daß es mit Friedhofsplätzen Probleme gab, weil ein Verstorbener kein Kirchenmitglied war. Natürlich muß ein Verstorbener nun einmal laut Gesetz irgendwie bestattet werden, und insofern wird sich da auch immer eine Möglichkeit finden. Nur kann es dann eben vielleicht schon mal passieren, daß man keinen Platz auf dem Friedhof nebenan bekommt, sondern etwas weiter weg. Und daß der Platz dann vielleicht auch deutlich teurer ist.

Ich weiß nicht - ich kann mir vorstellen, daß es da ganz unterschiedliche Regelungen gibt. Die Kosten für eine Grabstelle sind ja auch nicht überall gleich.

Oder vielleicht ist es auch einfach nur so, daß manche Pfarrer oder vielleicht auch einige streng gläubige Zeitgenossen da bewußt Unsinn verbreiten, um die Menschen davon abzuhalten, aus der Kirche auszutreten. Ich hab hier in der Gegend (bei Aachen) jedenfalls schon häufig gehört, daß es solche Probleme mit Kindergartenplätzen usw. gibt. Auch von jemandem aus Baden-Württemberg habe ich das mal gehört.

"Die Einrichtung an der ich arbeite (kirchlich) wird vom Staat finanziert - das regelmäßig anfallende Minus von einigen Millionen jährlich wurde bisher von der Kirche getragen. Was allerdings langsam nicht mehr möglich ist, weil die Kirche schon selber pleite ist. Daher sind auch wir mit der Zeit gezwungen, kostendeckend zu arbeiten. Plus dürfen wir keines machen, weil wir sonst nicht mehr gemeinnützig wären."

Das glaube ich dir natürlich. Es ist aber auch so, daß besonders die katholische Kirche sich keineswegs nur über Kirchensteuern, Spenden usw. finanziert. Der Vatikan verfügt über ein gewaltiges Vermögen, das natürlich überall in der Wirtschaft angelegt ist. Außer in der Rüstungs- und in der Pharma-Industrie (letzteres wegen der Pille) hat die katholische Kirche so ziemlich überall Geld investiert. Wie das mit der evangelischen Kirche aussieht, weiß ich nicht. Aber die werden Geld mit Sicherheit auch nicht einfach auf einem Giro-Konto liegen lassen.

Wenn man schon immer betont, so uneigennützig zu sein, dann ist es doch nur recht und billig, zumindest einen Teil der durch diese Investitionen erzielten Gewinnspanne für wohltätige Zwecke einzusetzen. Allerdings glaube ich nicht, daß dieser Teil besonders groß ist...

Und der Staat zahlt ja auch z.B. die Gehälter für Bischöfe. Und die sind bestimmt nicht niedrig.

Freundliche Grüße
von Garfield


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