Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Nachtrag: Das Kreuz mit der Liebe

Karl, Monday, 09.09.2002, 17:18 (vor 8494 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Nachtrag: Das Kreuz mit der Liebe von Beatrix am 08. September 2002 01:13:51:

Hallo Beatrix !

Was ist denn nun das Kreuz mit der Liebe? wo ist das Problem mit dem Sex, das so viele Beziehungen scheitern läßt?

Sex ist Spaß, ist Lust und sonst nichts.
Wenn Leute in einer Partnerschaft keinen Spaß, keine Lust miteinander haben, den Sex nur als "lästige Pflichtübung" empfinden, dann ist das ein unlösbares Problem. So etwas gibt es im Leben, leider...

Also zum einen könnten der unterschiedliche Stellenwert und die unterschiedliche Beurteilung von Pornographie dazu beitragen. Hab ich ja eben geschildert.

Klar. Wenn er heimlich onaniert, sie dieses moralisch "beurteilt" und ihm das sowieso schon vorhandene schlechte Gewissen verstärkt... :-(
Wenn sich in eine Beziehung Moral einschleicht und die sexuellen Bedürfnisse des einen Partners, meistens des Mannes, als unmoralisch "untergebuttert", "schlechtgemacht" werden ("das ist Ausbeutung !", "Ich fühle mich verletzt !", "Du degradierst die Frau zum Lustobjekt" usw.), dann ist dies das Ende der Beziehung, da ist nichts mehr zu retten.

Dann spielen sicher auch die vielen weiblichen Selbstwertprobleme bzw. Minderwertigkeitskomplexe eine Rolle. Und die hängen eben leider auch mit der Vermarktung des weiblichen Körpers und den sehr beschränkenden Schönheitsidealen zusammen. (s. mein Posting an Elwu)

Frauen müssen nicht unbedingt makellose Körper haben. Die wenigsten Männer meinen das. Die meisten werden von durchschnittlich aussehenden "symphatischen" Frauen angezogen. Die Frauen setzen sich selbst viel zu sehr unter Druck wegen dem Scheiß-Schönheitsideal.

Dann liegt es sicher auch an mangelndem Wissen. Trotz Verbesserung der Aufklärung und Sexualkunde in den Schulen gibt es immer noch viel zu viel Unsicherheit, Unwissenheit und Verklemmtheit.

Richtig.

Manchmal denke ich, in meiner Generation ist es besonders schlimm, nach dem was ich so von anderen erzählt bekomme und selbst erfahren habe. Aber dann denke ich an die sexuelle Revolution in den 60er Jahren und die damalige Freizügigkeit. Und daran, daß durch AIDS sicher vieles wieder gehemmter abläuft als früher. Und daran, wie wahnsinnig verklemmt und prüde ausgerechnet die Amis sind, trotz flower power und was es alles so gegeben hat. Und was die Amis machen, schwappt ja leider meistens irgendwann über den großen Teich.

Es ist alles relativ. Besser als in den fifties ist es allemal, da können wir noch froh sein. :-)

Ich bin also nicht so sicher, ob die jüngeren Leute nicht in Wirklichkeit mindestens so unerfahren und ahnungslos sind wie wir früher teilweise.

Egal wie aufgeklärt die Gesellschaft ist, "absolut beginners" sind wir anfangs alle mal gewesen. Dies ist eine ewige Weisheit. Man muß halt auch auf diesem Gebiet erst mal lernen. Der Mensch muß jeden Scheiß lernen, nichts kann er instinktiv. Leider, aber so ist es.

Es gibt zwar mehr Möglichkeiten, sich zu informieren, aber es gibt auch Scharen von 'absolute beginners', wie ja sehr eidnrucksvoll schon allein die gleichnamige parsimony-Gruppe zeigt.

Vor allem junge Männer sind scharenweise total gehemmt und ängstlich, wissen nicht, wie sie auf Frauen zugehen sollen. Sind völlig verunsichert, haben keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollen. Das ist empirisch absolut sicher, kann dir jeder Psychotherapeut bestätigen.

ciao
Kalle

P.S. Mich würde mal interessieren, was Du beruflich machst.

Bin in der EDV, habe mal Psychologie studiert. Habe lauter Psychologen in meinem Bekanntenkreis, mein bester Freund macht "Jungenarbeit", eine gute Freundin ist Psychotherapeutin: "Da tun sich Abgründe auf !".


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