Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was ist schlimm an 'Frauenverstehern'?

Rüdiger, Friday, 06.09.2002, 16:15 (vor 8497 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Was ist schlimm an 'Frauenverstehern'? von Beatrix am 06. September 2002 00:34:15:

Du wirst unter Normalo-Männern als der absolute Loser angesehen, wenn du "frauenverstehende" Sprüche von dir gibst. Wenn du willst, daß alle anderen vor brüllendem Lachen auf dem Boden liegen, mußt du nur so was sagen wie: "Wir müssen die Frauen verstehen.".

In was für Männerrunden hast du denn diese Erfahrungen gemacht?
Was ist denn IYO ein Normalo-Mann?
Ich finde das wirklich total deprimierend, so was zu lesen. Wenn jemand in der Lage ist, Menschen vom anderen Geschlecht zu verstehen, sollte das doch eigentlich das beste sein, was einem passieren kann. Da müßten wir doch alle hinkommen wollen! Geschlechterkrieg haben wir nun wirklich lange genug! Soll das denn ewig so weitergehen?

Wenn du so was sagst, hast du eine Garantie dafür, daß die anderen lachen, daß ihnen die Tränen kommen.

Das macht mich beinahe wütend, so was zu lesen. Wie kann man so bescheuert sein? *kopfschüttel*

Wahrscheinlich ist das eher so gemeint: Wenn MANN zu haarsträubenden feministischen Aussprüchen sagt "mann muß die Frauen verstehen", dann schlägt ihm vermutlich diese Ablehnung entgegen - zu recht, finde ich. Gegen ein normales, verständnisvolles menschliches Miteinander hat wohl niemand was, aber wenn mit "Frauenverstehern" eben solche Leute wie Hannibal oder Jörg Rumtrauben gemeint sind, die auch noch für die zickigsten weiblichen Forderungen nach Sonderrechten Verständnis haben, dann geht auch bei mir der Rolladen runter.

Bestenfalls meinen sie, du meintest es ironisch und machtest skurile Witze. Im schlechteren Fall halten sie dich für einen "Grünen", das ist unter "richtigen" Männern zur Zeit eines der schlimmsten Schimpfworte: "Bist du ein Mann oder ein Grüner ?". Und du solltest es nur wagen, zu einem "Du Grüner !" zu sagen, wenn du gut laufen kannst... :-)

Auch das finde ich total daneben. Als hätten die Frauen bei den Grünen soviel zu sagen! Davon merke ich jedenfalls nichts. Außerdem ist es zumindest schon mal der Wunsch dieser Verfassung, daß Frauen bei allen wichtigen Entscheidungen mitreden. Doch davon sind wir noch weit entfernt.
Den größten Frauenanteil hat übrigens die PDS, da sind die Frauen wahrscheinlich schon ein wenig selbstbewußter. Dagegen hab ich von den CDU/CSU-Frauen nur Klagen gehört, daß sie sich gegen die Herren kein bißchen durchsetzen können und jetzt eine Quote einführen wollen.
Wenn ein Mann beschimpft wird, weil er zu einer Gruppe gehört, die schon allein vom Programm her - die Praxis sieht auch da oft noch anders, nämlich schlechter aus - die Mitsprache und Mitwirkung von Frauen unterstützt, dann finde ich das empörend, skandalös, rückschrittlich, niederschmetternd ... ich könnte noch einiges hinzufügen, so sehr regt mich das im Moment auf!

Und ich halte Quoten nach wie vor für verfassungswidrig. Wenn dazu auch noch "Frauenveto" und quotiertes Rederecht kommt, dann ist das in meinen Augen Grund genug, eine solche Partei wegen Verstoßes gegen elementare Regeln des Grundgesetzes zu verbieten, und nur mit Kopfschütteln sehe ich, daß Männer sich in einer solchen Partei engagieren bzw. schurigeln lassen (damit meine ich die "Männer" an der Basis, nicht diejenigen, die's geschafft haben wie Fischer und Trittin). Und wieso ist es der "Wunsch der Verfassung", daß Frauen mitzureden haben? Das GG sagt, jeder soll gleiche Rechte haben - was er/sie daraus macht, ist seine/ihre Sache. Wenn z. B. die Zeugen Jehovas sich freiwillig aller politischen Mitsprache enthalten, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn sie nirgends vertreten sind. Das akzeptieren die dann ja auch. Wenn die Frauen stärker vertreten sein wollen, müssen sie sich mehr engagieren, so einfach ist das ....

Gruß, Rüdiger


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