Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Natur des Mannes

Garfield, Monday, 06.06.2005, 21:22 (vor 7490 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Natur des Mannes von Odin am 06. Juni 2005 16:40:06:

Hallo Odin!

"Hehe, das bedeutet aber, daß es ohne Frauen letztlich keinen Fortschritt gibt :-)"

Das könnte man so sehen. Die Ansprüche mancher Frauen waren für manche Männer tatsächlich ein Ansporn.

Aber ich glaube, daß der Motor des Fortschritts weder bei Männern noch bei Frauen liegt, sondern viel mehr bei den Mächtigen in einem Land.

Denn oft muß man, um etwas Neues zu entwickeln oder etwas Neuentwickeltes zu verbreiten, erst einmal investieren. Diese Investitionen werden nur getätigt, wenn sich ein Investor findet. So rollt oder stoppt der Fortschritt mit der Innovationsfreudigkeit der Mächtigen im Lande.

Wenn jemand reich und mächtig ist, dann senkt das aber die Innovationsfreudigkeit dieses Menschen sehr häufig. Denn da es ihm persönlich ja prima geht, sieht er keinen Grund für Veränderungen.

So zeigte sich dann in der Geschichte immer wieder, daß Krieg ein ganz wesentlicher Motor für den Fortschritt war. Das war schon so zu Archimedes' Zeiten. So richtig schätzte man diesen genialen Erfinder nämlich erst, als Feinde vor den Stadtmauern standen und man neuartige Waffen gegen ihre Übermacht brauchte.

Wenn man beispielsweise schnell Truppen von einer Grenze zur anderen verlegen muß, dann muß man Straßen bauen. Also überlegt man sich, wie man das am besten hinbekommt und läßt die Straßen dann so bauen. Darüber freuen sich dann nicht nur die Soldaten, die dann nicht mehr hunderte Kilometer durch Schlamm stapfen müssen, sondern auch Händler und sonstige Reisende. Dann stellt man fest, daß man solche Straßen auch in einer Stadt gut gebrauchen kann - und schon gibt es auch in großen Städten plötzlich gepflasterte Straßen, und diese Technologie kommt dann also allen zugute.

Es ist auch kein Zufall, daß es im 20. Jahrhundert einen enormen Technologieschub gegeben hat und daß dieser Technologieschub anfänglich vor allem von Deutschland ausging. Zuerst waren es die Bedingungen des Versailler Vertrages, die das deutsche Militär dazu zwangen, nach neuen Waffentechnologien zu suchen. Als Hitler den Versailler Vertrag gekündigt und erfolgreich aufgerüstet hatte, ließ er Neuentwicklungen weitgehend stoppen. Er glaubte sie nicht mehr nötig zu haben. Erst als sich dann seit Ende 1941 immer deutlicher zeigte, daß neue Technologien sehr wohl nötig waren, forcierte man die Anstrengungen zur Weiterentwicklung der Technologie wieder.

Nach dem Zweiten Weltkrieg profitierten andere Länder von dieser Weiterentwicklung der Technologie, und der Kalte Krieg zwang sie, diese Arbeiten fortzusetzen.

Es ist ja auch schon festgestellt worden, daß es in Matriarchaten keinen Fortschritt gegeben hat. Oft wird das darauf zurück geführt, daß Frauen konservativer und weniger innovativ sind als Männer. Aber ich glaube, daß das nicht der wesentliche Punkt dabei ist.

Ich denke, der Grund für die Innovationsunfähigkeit der Matriarchate ist identisch mit dem Grund für die Herausbildung dieser Matriarchate: Es war nicht nötig, sich gegen Feinde zu verteidigen. Man lebte auf abgelegenen Pazifikinseln oder in abgelegenen Bergregionen, und dort mußte man sich nicht alle paar Jahre gegen eindringende Feinde zur Wehr setzen. Das senkte zum einen die Bedeutung des Mannes, und zum anderen aber auch die Notwendigkeit von Innovationen.

Denn auch in einem Matriarchat hätten die Frauen die Männer wohl kaum daran gehindert, etwas Neues zu entwickeln. Vermutlich wurde auch Neues entwickelt - aber weil man es nicht nötig brauchte, setzte es sich nie durch. Man überlebte eben auch ohne Innovation.

Freundliche Grüße
von Garfield


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