Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Natur des Mannes

Xenia, Monday, 06.06.2005, 16:46 (vor 7490 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Natur des Mannes von Scipio Africanus am 06. Juni 2005 12:50:56:

Frage beantwortet ?


Jo. Also könnte man sagen, es gibt weniger die Natur des Mannes als die des Menschen, womit wir denn auch sagen können, es gibt weniger die Natur der Frau, als die des Menschen. Mit anderen Worten: der Mensch ist das Maß.
So sollte es sein.
Xenia

Grundsätzlich richtig. Trotzdem bleibt da ...
1. Der Körper. Der männliche und der weibliche Körper unterscheiden sich. Der Körper hat nach wie vor zentrale Bedeutung für die Identität (fast) jedes Individuums, auch wenn in unserer technisierten Welt körperliche Tätigkeiten nicht mehr die Bedeutung haben, die sie mal hatten. Für das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein ist körperliche Leistungsfähigkeit trotzdem von grosser Bedeutung. Die ständigen Rufe nach besonderem Schutz (z.B Themenkreis häusliche Gewalt) sind ein eindrücklicher Beleg für die von vielen Frauen als Defizit empfundene körperliche Unterlegenheit. Die Kompensation erfolgt durch die Postulierung der besonderen Schutzbedürftigkeit der Frau.

Äh ja und nein. Natürlich ist der Körper für die Identitätsbildung wichtig, wenngleich meiner Meinung nach nicht zentral. Zudem würde ich behaupten, dass sich diese Identitätsbildung per Körper nicht alleine auf eine geschlechtliche Identität beziehen. Zudem ist das Bild vom eigenen Körper extrem kulturell beeinflusst.
Natürlich empfinden sehr viele Frauen eine körperliche Unterlegenheit gegenüber Männern, das ist es was wir lernen. Obwohl es genug Männer gibt, die von einer Frau in die Tasche gesteckt werden könnten, wenn die körperlichen Kräfteverhältnisse eben umgekehrt sind, aber das beiseite.
Die Angst vor körperlicher Unterlegenheit ist die Angst vor dem Verlust von Kontrolle und Selbstbestimmung. Und sie wurde lange tradiert, bis heute, so dass viele Frauen, wenn sie dann geschlagen werden, sich nicht trauen sich zu wehren.
Die besondere Schutzbedürfitgkeit der Frau ist aber keine Erfindung der Frauen, noch entsteht sie aus einem körperlichen Unterlegenheitsgefühl. Schutzbedürftig ist der- bzw. diejenige, der/die sich selber nicht schützen kann und dies wurde/wird vielen Frauen abgesprochen. Wer damit angefangen hat ist völlig schnuppe. Aber seien wir ehrlich, die Frau zum schutzbedürftigen Objekt zu machen, ermöglicht ja unter anderem auch Bevormundung und Kontrolle.

Den Schutz der Frau zu gewährleisten war Aufgabe des Mannes.

Womit man in vielen Fällen den Bock zum Gärtner gemacht hatte.

Die feministische Ideologie entzieht sich diesem Dilemma, indem sie Pappa Staat und vieler seiner männlichen Lakaien für den Schutz der Frauen mobilisiert.

Ist es nicht Aufgabe des Staates seine Mitglieder zu schützen?

In einer feministischen Gleichheitsideologie sollte aber eine besondere Schutzbedürftigkeit der Frau keinen Platz haben.

Du verwechselst etwas. Die feministische Kritik setzt an der tradierten kulturellen Identität der Frau als hilfloses unterlegenes Wesen an. Bestreitet jedoch nicht, dass Frauen, wenn ihnen klar wird, dass auch sie in der Lage sind, sich körperlich zu wehren, sich selber schützen können. (Dies wiederum ist eingeschränkt durch jene Vorkommnisse, gegen die sich zu schützen kaum jemandem gegeben ist: Überfall, Vergewaltigung etc.)

2. Die Gebärfähigkeit der Frau. Nur eine Frau kann das Glück erfahren, ein Kind auszutragen und zu gebären. Daraus ergeben sich zwangsläufig verschiedene Leitbilder von Männern und Frauen.
Eine Frau ohne Kinder ist wie ein Ast an einem Baum, der keine Früchte trägt. So isses nu mal, Xenia !

Von solchen "So ist es halt, es hat keinen Zweck es infrage zu stellen" - Phrasen halte ich gar nichts. Das ist eine Überformung vermeintlich natürlicher Gesetze. Wenn das, was du hier schreibst, tatsächlich so wäre, dann müsste man das Verhältnis zwischen Vater und Kind als minderwertiger bezeichnen. Und in der Folge ist es dann nur "natürlich" wenn jedes Kind der Mutter zugesprochen wird. Man kann ja schließlich eine Frau nicht ihrer Bestimmung amputieren, nich wahr. Und was machst du mit Frauen, die keine Kinder bekommen können, sind das dann Missgeburten der Natur? Findest du nicht, dass du sehr einseitig argumentierst?

Was ist eigentlich ein Mann ohne Kinder?

Xenia *kopfschüttelnd*


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