Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Natur des Mannes

Xenia, Monday, 06.06.2005, 18:22 (vor 7490 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Natur des Mannes von Scipio Africanus am 06. Juni 2005 14:33:48:

Genau. Und diese Angst bestimmt das Verhältnis der Ideologie "Feminismus" zur Männlichkeit. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber.
Diese Angst ist allgegenwärtig, denn keine Frau kann sich der Tatsache entziehen, dass sie in der Regel in einem Konflikt, der in physische Gewalttätigkeit ausufert, dem Manne unterlegen wäre. Dieser Umstand kann von Frauen als stets präsente Drohung empfunden werden. DAS ist aber ein Problem der Frauen allein.

Falsch. Als Bedrohung wird nicht alleine die körperliche Unterlegenheit empfunden, ich wäre vermutlich einer Preisboxerin unterlegen oder auch einem wildgewordenen Elefanten. Ich fürchte jedoch weder Preisboxerinnen noch Elefanten, denn die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem körperlichen Konflikt mit einem von beiden kommt ist niedrig. Das sieht aber anders aus im Verhältnis Frau Mann. Es ist nicht das Problem des Zusammengeschlagenen, dass der Täter sich nicht beherrschen konnte. Die Angst vor Gewalt von Männrseite ist nicht aus der Luft gegriffen. Und die meisten Frauen haben schon einmal Bekanntschaft damit gemacht.

Dabei spielt keine Rolle, dass die überwiegende Mehrheit der Männer gar nicht daran denkt, ihre körperliche Überlegenheit auszuspielen, ja oft gar nicht fähig dazu ist, weil der Ehrenkodex dem Mann verbietet, eine Frau zu schlagen.

An solche Kodices glaube ich schon lange nicht mehr. In der Tat gibts genug Männer, denen ich es spontan nicht zutraue, dass sie jemals irgendjemanden schlagen würden. Dass es sich dabei um eine überwiegende Mehrheit handelt, bezweifle ich. Ich schätze die Verhältnisse eher auf 50/50.

Frauen schlagen sehr oft Männer, weil sie genau wissen, dass viele Männer sich diesem Ehrenkodex verpflichtet fühlen.

Wie oft ist sehr oft? Ich habe selber noch nie einen Mann geschlagen und kenne keine Frau die es je getan hat bzw. keinen mann der geschlagen wurde. Umgekehrt siehts aber ganz anders aus.

Es ist ein Privileg der Frauen, dass sie Männer ungestraft schlagen können.

Das kann nur jemand sagen, der tatsächlich noch an sowas wie einen Ehrenkodex glaubt. Wach auf, Scipio, dein Ehrenkodex ist eine überkommene und sehr wahrscheinlich nur äußerlich postulierte bürgerliche Vorstellung, die denselben Wahrheitsgehalt hat wie die Dolchstoßlegende.

Die besondere Schutzbedürftigkeit der Frau entstand durch ..
1. Die für jede Spezies zentrale Aufgabe, den Fortbestand der Art zu sichern.

Das ist wieder das "Als die Menschen noch in Höhlen lebten"-Argument

2. Ihre körperliche Unterlegenheit, ihre Unfähigkeit, sich gegen Männer physisch zur Wehr zu setzen. Männer fühlten sich verpflichtet, Frauen zu schützen, entgegen der feministischen Hetzpropaganda, die männliche Kraft ausschliesslich als ein Instrument der Unterdrückung von Frauen propagiert.

Was denkst du, wer wem kräftemäßig überlegen ist im Kampf Säbelzahntiger gegen Mann. Ich glaube nicht an diese - hier schon wieder - tradierte Unterlegenheit der Frau. Dass Männer sich tatsächlich immer ganz uneigennützig verpflichtet fühlen Frauen zu schützen gehört wohl auch ins Reich der Märchen. Es ist eine große Eigennützigkeit darin.
Und zuletzt muss man nun einmal festhalten: Gewalt ist ein Unterdrückungsmittel, und der Überlegene wird sich damit durchsetzen. Wenn man die Geschichte durchkämmt, trifft man x-tausend Beispiele, wo kräftemäßige Überlegenheit mit Gewalt durchgesetzt wurde (schließlich musste die Überlegenheit manifestiert werden), um den Unterlegenen forthin zu unterdrücken auszubeuten etc pp. Warum soll inmitten solcher Geschehnisse auf einmal eine Lichtblüte männlicher Ehre ausgerechnet zwischen den Geschlechtern die Ausnahme beschert haben? Sehr unlogisch.

Bevormundung und Kontrolle, richtig. Ebenso fördert dieses Unterlegenheitsgefühl aber auch die Flucht aus der Eigenverantwortung, die Verantwortungsverschiebung auf den Mann.

Leider ja! Weswegen viel zuviele Frauen immer noch nicht ihre Sachen in ihre eigenen Hände nehmen wollen!

Den Schutz der Frau zu gewährleisten war Aufgabe des Mannes.

Womit man in vielen Fällen den Bock zum Gärtner gemacht hatte.

In den meisten Fällen eben nicht.

In vielen reicht schon.

Ist es nicht Aufgabe des Staates seine Mitglieder zu schützen?

Ja, aber Mit - und Ohneglieder gleichermassen ! Ausserdem sollte die soziale Kontrolle nicht vollständig durch staatliche Kontrolle ersetzt werden.

Wer ist denn das Ohneglied?

Wirst du jetzt monatlich einmal gefragt, ob du ner Frau was getan hast?

Ach, und warum dann all die Kampagnen zu häuslicher Gewalt, wo Frauen jede Verantwortung abgesprochen wird und sie nur Pappa Staat um Hilfe bitten müssen ? Warum dann diese unsägliche Opferhaltung ?

Weil häusliche Gewalt die tradierte Unterlegenheit ausnutzt, zum Schaden der Frauen. Aber vornehmlich, weil es einfach KLAR sein muss, dass Gewalt in dieser Gesellschaft keinen Platz hat, welchen Grund sie auch haben mag, wie wütend man auch sein mag. Es ist schlichtweg inakzeptabel.

Die Aufgabe "männlicher Schutz" wird einfach dem Staat übertragen.

Wie schrecklich. Aber der Staat ist zum Schutz seiner BürgerInnen nun einmal zuständig.

Das hilflose und unterlegene Wesen "Frau" wird darin ja gerade immer vorrausgesetzt.

Dass der/die BürgerIn geschützt werden muss steht zunächst einmal ohne Geschlechterdifferenz außer Frage, sonst bräuchten wir keine Polizei. Insofern ist es folgerichtig, dass sich der Staat zum Thema häusliche Gewalt einmischt, hinter der Haustür hören ja die Bürgerrechte nicht auf.

Die Frau erscheint ausschliesslich als hilfsbedürftiges Opfer, das staatlich organisierten Schutz benötigt.

Der Bürger, die Bürgerin an sich genießt diesen Schutz, denn jemand der überfallen wird ist ebenfalls automatisch Opfer. Seltsamerweise wird dies von niemandem infrage gestellt. Es ist doch klar, dass man dem Bürger/der Bürgerin nicht alle Verantwortung zum Selbstschutz aufbürden kann, da es Dinge gibt, auf die man keinen Einfluß hat, und somit keine Verantwortung dafür übernehmen kann. Sonst müssten wir wieder jede/r für unseren Selbstschutz aufkommen. Noch einmal: natürlich tritt der Feminismus gegen das Dogma der unterlegenen Frau ein. Das enthebt die Frau aber nicht ihrer BürgerInnerechte und verpflichtet sie zum Selbstschutz gegen alles was da kommen mag.

Xenia *kopfschüttelnd*

ist gut für die Durchblutung der grauen Zellen :)

Dann empfehle ich es dir wärmstens

Xenia

PS: ich hoffe ich bin auf alles eingegangen, die Uni ruft.


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