Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Minus - Punkte für Männer

Jörg, Sunday, 01.12.2002, 21:37 (vor 8412 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Minus - Punkte für Männer von Eugen Prinz am 01. Dezember 2002 18:10:36:

Hallo Eugen!

>Du scheinst noch nicht lange im Internet zu sein, denn ansonsten wüßtest Du,

daß zumindest in den Parsimony-Foren Anonymität nicht die Ausnahme, sondern
die Regel darstellt.

Ich sähe diese Regel gerne geändert, so wie ich auch bestimmte Gesetze gerne geändert sähe. Du schimpfst immer wieder auf ausfallende Leute - zuweilen auch zurecht. Warum willst du ihnen unbedingt den Schutz der Anonymität gewähren?[/i]

Ich halte die Anonymität vom Prinzip her für eine gute Sache, denn sie ermöglicht eine größere Offenheit und Unvoreingenommenheit unter den Diskussionsteilnehmern.

Leuten, die die Anonymität mißbrauchen, kann und sollte man entgegegentreten - notfalls auch mit den Mitteln, die die Forenverwaltung zur Verfügung stellt.

>Der eine oder andere mag gute Gründe dafür haben, lieber anonym zu bleiben,

ohne diese Gründe in der Öffentlichkeit breittreten zu wollen - was man
respektieren sollte.

Es gibt keine 'guten' Gründe für Anonymität, nur schlechte, die ich allerdings teilweise respektieren kann. Die Freizügigkeit ist z.B. für Unterhaltspflichtige oder wehrpflichtige Männer eingeschränkt. Unter den derzeitigen Bedingungen kann ich verstehen, wenn sich der eine oder andere Betroffene nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen möchte.

Stärke zeigt man in erster Linie durch bessere Argumente ...

Das unterschlägt den Aspekt der Glaubwürdigkeit. Es geht nicht um Argumente, sondern um Interessen und Besitzstände. Äußerungen einer Frauenbeauftragten zur familiären Gewalt mögen in sich stimmig sein, ich gewichte sie aber anders.[/i]

Wer seine Identität freiwillig preisgeben möchte, um (vermeintlich) glaubwürdiger zu sein, darf dies doch gerne tun.

>und nicht dadurch, daß man Namen (oder Titel) nach außen hin "raushängen" läßt.
Wer seinen Titel nicht gerade in der Lotterie gewonnen hat, der braucht ihn auch nicht zu verstecken. In der Regel steht der Titel für bestimmte Kompetenzen.

Ja, wobei jedoch - mal ganz personen-unabhängig gesagt - diese Kompetenzen meistens primär auf anderen Gebieten liegen, nicht unbedingt auf dem Feld der Geschlechterdebatte. Dessen ungeachtet sehe ich die Gefahr, daß der Beitragsinhalt im Endeffekt hinter dem Titel zurücksteht.

;> > Die größten Pappkameraden sind die Brüllheinis in der Männerbewegung, die
[quote][quote]jegliches Augenmaß verloren haben und ihre eigenen Ressentiments über die
Sache stellen.[/quote][/quote]

[quote]Bei denen weiß man doch wenigstens woran man ist, auch ohne dass sie sich offenbaren. Warum willst du dich ständig mit ihnen anlegen? Es gibt doch ein einfaches Rezept.
Warum soll man es nicht mal probieren - nur noch Schreiber, die zumindest dem FM bekannt sind - natürlich nur, sofern dieser sich den Schreibern gegenüber ebenfalls erklärt. Das gibt vielleicht etwas weniger, aber dafür besseren Traffic. Die meisten seriösen Schreiber machen das doch ohnehin so.
[/quote]

Das ist leichter gesagt als getan. Wenn es eine Offenbarungspflicht gäbe, würde das einige Leute höchstwahrscheinlich von vornherein davon abschrecken, an den Diskussionen überhaupt teilzunehmen. Das hängt damit zusammen, daß das Thema Männerrechte einerseits für viele Neuland sein dürfte (für diese ist es günstig, die Einstiegsschwelle so niedrig wie möglich zu halten) und daß es andererseits ein Gebiet ist, das als politisch unkorrekt gilt.

Ich hatte das Forum mal eine Zeit lang auf Stammposterbetrieb laufen. Die Folge davon war, daß der Traffic deutlich zurückging und erheblich weniger Beiträge geschrieben wurden. Das Forum drohte auszutrocknen (und daß, obwohl sich jeder, der es wollte, anonym als Stammposter anmelden konnte).

Außerdem gibt es im Internet oftmals nicht die Möglichkeit, zu überprüfen, ob eine Angabe glaubwürdig ist oder nicht. So ist es zum Beispiel überhaupt kein Problem, sich unter einer falschen Identität bei einem der zahlreichen Freemailer-Anbieter eine E-Mail-Adresse zu besorgen und anschließend unter einem x-beliebigen Namen im Internet aufzutreten.

Ich denke mal, man muß sich wohl damit abfinden, daß das Internet für wirklich ernsthafte politische Arbeit nur bedingt geeignet ist. Dies schon allein aus dem Grund, weil die Möglichkeiten der Daten-Manipulation viel zu groß sind. So kann zum Beispiel jeder E-Mails unter jeder x-beliebigen Absender-Adresse verschicken (soll ich Dir mal eine E-Mail mit dem Absender president@whitehouse.gov schicken? ;-)). Es können E-Mails abgefangen oder mitgelesen werden, es können fremde Rechner über das Internet ferngesteuert werden, indem man dort vorher einen Trojaner einschleust, usw. usf.

Gruß, Jörg


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