Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Aufruf: Sieben Minuten und sieben Punkte für Männerinteressen

Eugen Prinz, Monday, 11.11.2002, 23:18 (vor 8432 Tagen)

Sieben Minuten und sieben Punkte für Männerinteressen

1. Ob wir laut herumschreien oder vernünftig und maßvoll argumentieren - wir sollten es jedenfalls entsprechend unserem taktischen Kalkül tun, nicht mit heißer Wut, sondern mit kühler Berechnung, nicht nach Vorschrift unserer Gegnerinnen oder deren Steigbügelhalter, und schon gar nicht um unser Selbstbild zu pflegen! Wenn wir mehr dadurch erreichen, dass wir uns schreiend auf dem Boden wälzen, dann sollten wir genau das tun.

2. Evtl. müssen wir uns frauenfreundliche Anwandlungen wie Mitleid und Gerechtigkeitsempfinden, Gefühle für Angemessenheit, Gleichberechtigung, Schuld usw. künftig auch mal verkneifen, wenn es gilt unsere Ziele zu erreichen. Wem das schwer fällt, der mag es ja rumdrehen: Wir dürfen solche Gefühle tatsächlich auch für unsere entrechteten, gedemütigten, benachteiligten Brüder aufbringen, ja sogar für uns selbst - wer hätte das gedacht.

3. Ein beliebtes Männerhobby ist die abstrakte Erörterung von 'Frauenfragen'.
Darauf sollten wir im politischen Diskurs für einige Zeit verzichten. Da stolpern wir nur über unseren Schwanz. In der Zeit, in der wir z.B. diskutiert haben, ob Frauen oder Männer triebhafter sind, haben Feministinnen zehn weitere Gesetze durchgebracht, unsere 'Triebhaftigkeit' zu formatieren wie eine Diskette.

4. Ein weiteres Männerhobby ist es, die sexuellen Entäußerungen anderer Männer zu kritisieren mit Etiketten, wie Macho, Softie, Schlappschwanz, Weichei usw.
Solche Reflexe machen uns blind für unsere eigentlichen Interessen. Schon deswegen sollte es uns 'am Arsch vorbei gehen', ob unser Bruder 'fickt' oder 'Geschlechtsverkehr' hat, ob er viel oder wenig fickt, ob er schwul, hetero, auto oder zero ist, ob er in der Ferne 'akquiriert' oder sich hierzulande domestizieren lässt.

5. Die Foren mögen ganz nützlich sein zum Meinungsaustausch und zur Meinungsbildung, aber wir können das Internet bis über den Eichstrich vollkotzen, ohne dass sich irgend etwas für uns bessert, während Feministinnen draußen weiter ihre Besitzstände ausbauen. Wer sich auch nur für ein paar Stunden in den Foren umsieht, kommt zu der verblüffenden Feststellung, dass von dem 'Rumoren in den Foren' draußen so gut wie nichts zu spüren ist.
Die Benachteiligungen von Männern, die Anmaßungen des Feminismus, die Legitimität unserer Anliegen - die alles scheint inzwischen hinreichend in Büchern, Internetseiten und Forenbeiträgen belegt. Aber nirgendwo draußen haben die berechtigten Klagen, Sorgen, Ärgernisse, die hier angesprochen werden, einen nennenswerten Niederschlag gefunden. In der Medienöffentlichkeit spielen sie offensichtlich nicht die geringste Rolle, die gesetzlichen Vorgaben für Männer werden immer drastischer... und Feministinnen lachen höchstens darüber.

6. Es ist im Einzelfall sicher nützlich, individuelle Lösungsstrategien zu verfolgen, z.B. eine erträgliche Unterhaltsreglung zu suchen, den Wehrdienst zu verweigern oder im Ausland zu vögeln. Aber dadurch ändert sich nichts, und unsere Gegnerinnen drehen nur weiter an der Schraube. Wenn wir uns darauf beschränken, die Missstände zu beschreiben, zu verwalten oder privat zu entsorgen, dann sind wir in zehn Jahren noch so bedeutsam wie ein Blinddarm: Wenn er Ärger macht, fliegt er raus!

7. Ich möchte hiermit aufrufen, eine deutlichere Linie und Richtung in unsere Aktivitäten zu bringen. Es gibt wirklich viel zu tun. Feministinnen haben sich in hunderten von Entscheidungsgremien festgesetzt. Wir müssen überlegen, wie wir ihre Machtgier kontrollieren können, wenn wir nicht gleich versuchen, sie da wieder rauszuschmeißen. Sie sind schließlich auch mit unserer Hilfe da reingekommen. Freiwillig gehen sie jedenfalls nicht mehr. Meinem Appell will ich gerne konkrete Vorschläge folgen lassen, sofern dies gewünscht wird, und sofern es angebracht ist, solche öffentlich zu debattieren. Ausdrücklich will ich aber aufrufen, solche Vorschläge zu erarbeiten, zusammenzubringen und durchzusetzen! Wer hat Lust mitzumachen?

Mit herzlichen, solidarischen Grüßen, Eugen Prinz


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