Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ideologischer Umschwung wird kommen.

adler, Kurpfalz, Tuesday, 13.11.2007, 16:34 (vor 6612 Tagen) @ Student

Der eigene Überlegenheitsanspruch wird nicht
aufgegeben, um keinen Preis der Welt!


Du wolltest wohl sagen: Die eigene Überlegenheits-Illsusion. Den Anspruch
kann ich auch haben, wenn ich ihn in vollem Bewußtsein nicht erfüllen kann
!

Hast recht. Von außen betrachtet und objektiv gesehen. Für den beschriebenen Durchschnittsmann ohne Reflexionsfähigkeit -weil er glaubt:hab ich nicht nötig!- ist es subjektiv allerdings ein Anspruch. Daß dies eine Illusion sein soll, wenn auch nur durch gesellschaftliche Strukturen vorgegeben, wird er fehement von sich weisen, weil er sonst sein Persönlichkeitsmodell in Gefahr sieht.

"Bringt doch nichts" hört und liest man.

Nein. Aber es ist ein Schlag mit dem Hammer gegen die Wand, bis sie
löchrig wird. Und Jeder leiste seinen Beitrag, nach eigener Kraft und
Vermögen. Das braucht aber einen sehr langen Atem.


Mich tröstet vor Allem ein anderer Gedanke: Meiner Überzeugung nach gibt
es in der Geschichte "Wellen", d.h. immer wieder Perioden, wo Tendenzen
auftreten, die man sich mit den üblichen wissenschaftlichen Mitteln nicht
erklären kann, obwohl man es ständig versucht. Wer kann z.B. die Entsehung
des feministischen Sexismus ausreichend klären ? Wer den
Nationalsozialismus ? Da gibt es jeweils viele Modelle und noch mehr
plausible Gründe für und gegen - aber zwingend ist nichts davon.

Ich denke, daß sich Strömungen entwickeln aus Widersprüchen und Ungerechtigkeiten heraus zum einen. Eine solche Strömung war der Feminismus seit etwa 1900.
Zum anderen gibt es Strömungen, die, weil eine Gesellschaft ihre inneren Widersprüche nicht lösen will oder nicht kann, Minderheiten zu Sündenböcken erklärt. Auch der Antiseminitismus grassierte in Europa und nicht nur in Deutschland lange vor 1933.

Wenn diese Strömungen nun eine begründete Entsprechung haben, weden sie sich lange halten. Und irgendwann, eine offene Gesellschaft ist kein starres Gebilde, sondern in ständiger Entwicklung begriffen, finden diese Strömungen einen fruchtbaren Boden und wachsen explosionsartig hervor.
Das war eben für den Antisemitusmus der Nationalsozialismus 1933.
Und für den Feminismus waren dies die 60iger und 70iger Jahre. Es hatte sich im Westen eine Verkrustung und Selbstzufriedenheit breitgemacht, die jede Veränderung und Entwicklung im Keim erstickte. Auch heute sind wir wieder auf diesem Weg.
Es gärte aber im Untergrund und immer mehr spürten, daß da was nicht stimmte. Der Auslöser für eine revolutionäre Situation, die Aktivisten hielten es für eine solche, war der Vietnamkrieg, der 40.000 jungen US-Bürgern das Leben kostete und der immer grausamer geführt wurde.
Da explodierte alles, was die Gesellschaft an Widersprüchen unter dem Teppich halte wollte.
Der Feminismus konnte nur auf einen Zug aufspringen, den er selber nicht mal in Bewegung gesetzt hatte. Aber das tat er mit Vehemenz.
Interessant ist übrigens auch, daß es Leitfiguren braucht, eine solche Bewegung voranzubringen. Leute, um die andere sich scharen. Ein weltlicher Messias sozusagen. Der Mensch ist halt ein Herdentier und braucht einen Leithammel. Trotz Aufklärung: Selber denken ist den Meisten zu anstrengend.
Solche Leithammel waren in Deutschland Adolf Hitler und Alice Schwätzer (Autobahn!).

Ich vertraue darauf, a) daß der jetzige sexistische wie auch der
Gender-Totalitarismus im Verlaufe einer dramatischen Zuspitzung und
Katastrophe an sich selbst kaputtgehen wird

Er wird deshalb kaputtgehen, weil er sich selber nicht in frage stellt. Das führt nämlich wieder zu einer Verkrustung, wie wir sie unter dem Begriff "Politisch Korrekt" gerade wieder erleben. Da muß sich wieder eine Gegenströmung im Untergrund bilden, die auch irgendwann einen fruchtbaren Boden vorfinden wird. Das ist wie in der Wüste. Jahrelang können sich Pflanzensamen im Boden versteckt halten -und dann regnet es mal und alles blüt. "Die Wüste lebt", ein faszinierender Film

(mit äußert unerfreulichen
Begleiterscheinungen und Folgen, wie immer in solchen Fällen), b)
daß dies eingeleitet, begünstigt oder gefolgt wird von einer spontanen,
aus dem Volksgrund herausbrechenden Männerbewegung.


An das Erste glaube ich nicht. Das ist ja gerade der Vorteil einer Demokratie, daß sie sich weiterentwickeln kann und wird, wenn die Widersprüche zu stark werden. Eine Diktatur kann das nicht, da gibt es nur den gewaltsamen Umsturz. Ich möchte in 20-50 Jahren nicht in China leben!
Vielleicht sind ja aber auch die Machthaber inzwischen klüger geworden. Ich hielt die Umwälzungen in der Sowjetunion und in Südafrika, auch Spanien, Portugal und das sie fast unblutig abliefen, für ein Wunder. Aber wie gesagt -vielleicht sind sie ja wirklich klüger geworden.


Ansonsten gibt es genau so rationalen Grund zur Vermutung, daß unsere
männlichen Nachfahren, vielleicht erst in zweiter oder dritter Generation,
diese Haltung einnehmen werden.

Genau. Das ist die Schnecke, die über die Autobahn! kriecht und ankommt, weil sie es nicht, wie die weltlich klugen, für unmöglich halten kann. Die tut das aber nicht, um Applaus zu bekommen, sondern weil sie rüber will

Warum sage ich "in zweiter oder dritter Generation" ? In der israelischen
Kibbutz-Bewegung hat es Experimente gegeben, Kinder geschlechtslos zu
erziehen. Das ist teilweise gelungen. Spätestens in der dritten Generation
zeigten die Kinder meist aber ganz frühzeitig eine heftige Reaktion gegen
derartige Versuche. Dies wurde uns in einem Uni-Seminar mitgeteilt. Ich
könnte die Quelle erfragen.

Das erinnert mich an einen Mediziner, (nicht Arzt, das ist ein Unterschied in der Berufsauffassung).
An zwei Zwillingen, Bruce und Brian, sollte 1965 im Alter von 7 Monaten die in den USA übliche Genitalverstümmelung, also Beschneidung vorgenommen werden. Das ging ziemlich schief, Buce´s Penis war verbrannt und entstellt. Für einen Herrn Money (ist nomen wirklich omen?) die Chance für einen Menschenversuch. Er hatte nämlich damals schon die Gendertheorie vorweggenommen, daß Geschlecht erworben werde und riet den Eltern zu einer Geschlechtsumwandlung im Alter von zwei Jahren. Doch auch das hatte nicht das gewünschte Ergebnis. Bruce, jetzt Miss Brenda lies sich später wieder zum Mann umoperieren und war jetzt David.
2002 wurde er tot in seinem Appartment. Es wurde nie geklärt, ob es Suizid gewesen ist, sollte vielleicht auch nicht. Das war bei seinem Zwillingsbruder dann nicht mehr nötig. Brian erschoß sich 2 Jahre später mit einer Schrotflinte.
Die BBC machte daraus dann eine Reportage

es gibt sogar ein Buch darüber:
John Colapinto: Der Junge, der als Mädchen aufwuchs.

Gruß
adler

--
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