Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Keine überzeugende Antwort

Nihilator ⌂, Bayern, Tuesday, 13.11.2007, 00:56 (vor 6612 Tagen) @ Peter

Hallo Peter!

Vielleicht zunächst in eine funktionierende Ordnung?


Du meine Güte! Du möchtest mir doch jetzt nicht etwa den arabischen Raum
als Beispiel für eine funktionierende Ordnung verkaufen? Das kann
es also nicht sein.

Doch, das möchte ich, völlig ohne moralische Bewertung und Empfehlung übrigens. Die Lebenswelten der Araber widersprechen nicht in derart eklatanter Weise den Eigenheiten der Menschen (auch: der Geschlechter) wie unsere und sind damit klar zukunftsfähiger. Das halte ich für unbestreitbar.

Eine Herausforderung für eine Gesellschaft, die sich (vorgeblich?) Menschenrechte und Liberalismus auf die Fahnen geschrieben hat, sollte es sein, Wege zu finden, im Einklang mit der Natur des Menschen einen Kompromiß, eine bestmöglich allen gerecht werdende Gesellschaft zu finden - und damit vielleicht eine Chance zu gewinnen, gegen (oder neben) jene(n) grausamen, aber wohlorganisierten Gesellschaften zu bestehen.

Das findet allerdings nicht statt. In "bester" DDR-Manier gelten von oben vorgegebene ideologische Prämissen, und in DDR-Manier wird so etwas auch zwangsläufig untergehen. Was noch weit übler ist als bei der DDR: die Bedrohung ist nicht mehr nur außen.

Allgemein meine ich, daß Deine Frage zu kurzsichtig ist. Saudi-Arabien

und

Deutschland hatten nicht gleiche Ausgangsbedingungen. Hier haben wir

ein

uraltes Volk höchster Kultur, das degeneriert,


Es hat halt seinen Zenit überschritten. Siehe Spengler. Mal pathetisch
formuliert: Das deutsche Volk hatte seinen ultimativen Höhepunkt der
Kreativität zwischen 1850 und 1945 und hat in dieser Zeit der Menschheit
eine Menge gegeben - Edles und Gutes wie auch abgrundtief Böses, das volle
Programm eben - typisch deutsch ;-)

Die "Degeneration", von der du sprichst, kam direkt nach dem Krieg und
nicht erst mit 1968. "Deutschland kaputt" Aus Ende Finito.

Sie ist noch älter; Du selbst schreibst ja von Spengler. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Erkenntnis dieses Niedergangs mit eine Ursache für den gewollten "Ruck" der Nationalsozialisten war.

Deren Weg war zutiefst inhuman und somit falsch, der der Bolschewisten ebenso. Für unseren heutigen gilt das aber kaum weniger.

Einen quasi gesetzmäßigen Untergang unserer Kultur anzuerkennen weigere ich mich. Wer in der Lage ist, solche Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, kann sie auch bekämpfen. Das Problem ist, daß der Wille dazu gar nicht da ist, stattdessen destruktive Lust an der Selbstvernichtung, und daß wir heute wirklich alles falsch machen.

Es wird einige Radikalität nötig sein, um das noch zu kippen, je später, desto radikaler. Und es wird vermutlich sogar eines Tages wieder legitim erscheinen, ein Volk zu entmündigen, um es vor seiner eigenen Destruktivität zu schützen.

Dies hier wird jedenfalls ganz sicher keine hundert Jahre mehr so währen; es bröselt bereits an allen Ecken und Enden. Ich lach mich immer scheckig, wenn ich von den hochtrabenden Zukunftsplänen der Femanzen lese - die glauben tatsächlich, dies irre Spiel ginge ewig so weiter.

dort ein Nomadenvolk, das
erst in jüngster Zeit ein Staatswesen und eine funktionierende
Zivilisation geschaffen hat.


Naja unter Zivilisation stelle ich mir ehrlich gesagt was anderes vor.

Ach ja - was denn? Sind wir z.B. eine Deiner Meinung nach?

Du kannst Dich einfach nicht über Deine Denkgrenzen erheben! In Rom gab es Gladiatoren, barbarisch-widerliche Freude am Verrecken von Menschen, aber niemand wird ernstlich bezweifeln, daß Rom eine große Zivilisation war (die uns bis heute prägt). Ebenso Griechenland z.B. mit dem aus heutiger Sicht zutiefst faschistischen Sparta. Oder gar die Hochkultur der Azteken - mit Menschenopfern.

Was weißt Du über Saudi-Arabien? Das, was Du wissen sollst und nicht mehr, oder? Es gibt dort Barbarei, ohne Zweifel, es gibt Hinrichtungen und alles andere als Gleichberechtigung. Das bestreite ich gar nicht.

Was gibt es bei uns? Die Tötung jedes dritten bis vierten Ungeborenen im Mutterleib. Noch jede Kultur in der Geschichte hätte das als den finstersten Abgrund jeder Barbarei bezeichnet, schlimmer als Krieg, Massenvernichtung oder Versklavung anderer Völker. Uns gilt das mehr oder weniger als normal; wir haben uns abgefunden.

Das ist die Banalität des Bösen, von der Hannah Arendt schrieb. Man gewöhnt sich dran, erschütternd schnell, und verteidigt ganz selbstverständlich seine Umwelt als die Beste aller Welten, die Taten als notwendig oder liberal gesehen unvermeidlich. Nichts anderes geschah den allermeisten Menschen im Dritten Reich. Die Überlebenden haben sich am Ende mehr als verwundert die Augen gerieben, und ich sehe den Tag kommen, an dem das auch bei uns so sein wird.

Analog den Deutschen von damals, die vielleicht etwas wußten oder vielleicht auch nicht - wie würdest Du Dich rechtfertigen, wenn man Dich nach dem Zusammenbruch dieses Ganzen fragen würde? Zumindest auf Nichtwissen könntest Du Dich heute nicht mehr zurückziehen.

Nur, wenn Unwins These stimmen würde, dann hätten die Saudis die sexuelle
Sublimation in Verbindung mit den ihnen zur Verfügung stehenden
Geldmitteln doch genutzt um kulturelle Artefakte zu schaffen. Wir erinnern
uns: Er schrieb explizit, dass es von seiner Regel KEINE Ausnahme gäbe.

Was soll ich Dir da zeigen? Fotos wie diese hier?
[image]
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Diese Leute haben keine tausendjährige Hochkultur wie wir, die waren vor hundert Jahren tatsächlich noch Kameltreiber. Die Dynamik dieser Entwicklung wirst Du kaum leugnen können.
Allerdings machen sie uns zu vieles nach.

Ich nehme außerdem nicht an, daß Du bei einer Zukunftsprognose unserer
Gesellschaft und der der Saudis für -sagen wir- in 50 Jahren zu

wesentlich

anderen Voraussagen kommst als ich?


Nun die Araber werden, wenn das Öl aus ist, wieder in Zelten hausen und
Kamele und Ziegen züchten. Zu mehr wird es nicht reichen, vor lauter den
Schwanz einklemmen *höhö*

Das bezweifle ich. Heute wird dort die Basis geschaffen für das, was nach dem Öl kommt. Das Ende des Öls wird uns vermutlich viel härter treffen und weiter zurückwerfen.

Du kannst einfach nicht über den Tellerrand blicken. Frage ich nach dem
Zeitgeist, lieferst Du mir Begründungen aus dem Zeitgeist heraus. Der

ist

aber änderbar, und er hat sich gewaltig geändert in den letzten
Jahr(zehnt)en. Und er wird sich weiter ändern.


Ich begründe nichts aus dem Zeitgeist heraus, sondern ökonomisch. Klar
wird sich das ändern, sobald die ökonomischen Rahmenbedingungen andere
sind. Und das dauert auch nicht mehr lange.

Das hat dann aber schon wieder rein gar nichts mit dem Thema
"Gleichberechtigung" zu tun, weswegen ich es hier nicht weiter vertiefen
wollte.

Auch das sehe ich anders; es hat sehr viel damit zu tun. Die Dekadenz, die wir uns mit dem Gleichheitswahn eingehandelt haben -zurückgehend bis auf die französische Revolution-, ohne etwas Tragfähiges entgegensetzen zu können außer Verfall, wird uns den Kopf kosten. Wenn wir nicht noch die Kurve kriegen können. Wie schon gesagt, glaube ich an diese Möglichkeit bis zuletzt.
Wie Luther mit seinem Apfelbäumchen. ;-)


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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