Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Menschliche Fundamente, die ich nicht zerrüttet sehen will. Sie sind es ja bereits.

Narrowitsch, Berlin, Monday, 29.06.2009, 17:55 (vor 6025 Tagen) @ Roslin

Genausowenig kann ich doch übersehen, dass es viele "männliche" Frauen und
"weibliche" Männer gibt, die zwar nicht die Mehrheiten ihrer Geschlechter
stellen, nicht "typisch" sind, die es aber doch auch gibt, die sein dürfen
und die ich deshalb sein lassen will.

Ach Mensch, Roslin, kürzlich hast du es doch anhand des Yin- Yang - Symbols treffenend gezeigt. Die sinusartige Kurve die den Kreis in 2 Häften teilt, beschreibt das Phänomen sehr exakt. Nicht eine Gerade teilt den Kreis und auch keine Zickzacklinie, die die Peripherie des gegnüberliegenden Halbkreises von innen her tangiert. Auch weiche Männer sind Männer und herbere Frauen bleiben Frauen. Und dennoch unterscheiden sich weiche Männer von herberen Frauen, es ist eben kein Nullsummenspiel der Natur.

Genderismus bedeutet ja das Ableugnen der Realität der Existenz zweier
großer Gruppen, die eben von Natur aus anders sind, im Schnitt, ABER NICHT
IN JEDEM EINZELFALL SICH MANIFESTIEREND.

Doch, tun sie.In jedem einzelnen Fall sind Frau ungleich Mann.

Frauen sind im Schnitt kleiner als Männer.
Das ist unbestreitbar wahr.
Geanau so unbestreitbar wahr ist aber, dass es viele Frauen gibt, die
größer sind als viele Männer.

Stimmt.

Genderismus wäre es nun, zu leugnen, dass Frauen natürlicherweise kleiner
sind als Männer, im Schnitt.

Stimmt auch; niemand wird dies bestreiten.

Radikaler Genderismus leugnet die Macht, den Einfluß biologischer
Unterschiede bei der Verursachung unterschiedlichen Verhaltens der
Geschlechter.

jow.

Radikaler Biologisnus leugnet die Macht der Kultur bei der Ausformung
menschlichen Verhaltens, verabsolutiert biologische Unterschiede, rechnet
nicht damit, dass es Frauen geben kann, die größer sind als etliche Männer,
weil ja Frauen kleiner sind als Männer, ABER EBEN DOCH NUR IM SCHNITT,
nicht in jedem Einzelfalle.

Nein, kein Biologist würde dies behaupten. Jeder Biologe weiß, das lebende Geschöpfe der gleichen Art und des gleichen Geschlechts unterschiedlich in Gestalt, Größe, Fruchtstand, Nachkommenschaft usw, usf auf der Welt existieren. Allerdings mißfällt ihnen der Gedanke, quadratische Äpfel zu züchten. Aber genau das kann Kultur in absehbarer Zeit leisten, dies zu ignorieren ist schwachsinnig. Die Frage muss lauten, welche Vorteile bringen quadratische Äpfel und welche Risiken bergen solche Kulturen?

Menschliche Kultur und Natur sind doch eng miteinander verknüpft.

Absolut korrekt.

Die Natur eines Menschen veranlasst diesen, sich die kulturelle Umwelt zu
suchen/schaffen, die ihr gemäß ist.

Das muss nicht sein, kann aber. Die kulturelle Umwelt sucht und schafft nicht nur ihr gemäßes. Sie schafft auch ausgesprochen ungemäßes, wie es das 20. JH beweisen hat. Kultur versucht auch menschliche Wüsche und Träume zu realsieren, im Idealfall zum Nutzen der Gesellschaft; ansonsten ist sie durchaus im Stande gamze Völker in den Untergang laufen zu lassen.

Die Kultur, in der ein Mensch lebt, wirkt wieder ein auf seine Biologie,
verändert diese im Rahmen bestimmter, natürlich vorgegebener Begrenzungen.

Das würde ich gern genauer wissen. Wo verändert Kultur wie biologische Gegebenheiten. das eben ist feministische Schrott, der behauptet, bei gleicher Erziehung wären Mädchen im Schnittebenso groß und muskulös wie Jungen.

Die Wahl einer Lebensform erfolgt nicht völlig willkürlich - beliebig
unabhängig von der Menschennatur.

Nein, ganz gewiss nicht. Deshalb ist es von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung zu wissen, was Kultur und was Biologie im menschlichen Sein ausmacht. Die Berufung auf individuelle Eigenschaften hilft wenig weiter.Wir haben in der Vergangenheit erlebt, dass eine gewisse Zeit lang gegen ökologische - also biologisch determinierte - Gleichgewichte gehandelt werden kann. Mit fatalen Folgen.
Ich stimme Dir unbedingt zu, dass heute geltene Normen nicht unbedingt Bestandhaben müssen. Letzlich aber müssen sie sich immer im Einklang mit Natur finden.

Wie groß der Freiheitsgrad ist, den die Natur dem Menschen bei der
Wahl/Ausformung seiner Kultur lässt, kann ich unmöglich voerhersagen.

Ich auch nicht. Aber sicher läßt sowohl Kultur, als auch Natur weite Spielräume. Eines läßt Natur mit Sicherheit nicht zu: die Einebnung der Geschlechterunterschiede, gerade die sind es ja, die - sich ergänzend- den Erfolg unserer Spezies ausmacht.

Ich muss es jedem Einzelnen überlassen, das herauszufinden.

Da werden wir ein wenig überfordert sein. Unter den gegenwärtigen Umständen werden wohl vieler Menschen Gedanken notwendig sein, das rechte Gleichgewicht in die Waage zu bringen.

Ich kann nur vorhersagen, dass aus natürlichen Gründen Frauen wohl immer
die sozialen, menschenorientierten Professionen berherrschen werden, Männer
wohl immer die technisch - abstrakt orientierten, weil das eine Geschlecht
dort, das andere hier Vorteile/Begabungsschwerpunkte aufweist, aber eben
wieder nur im Schnitt.

Keine Frage, hier stimme ich dir zu.

Aber wenn ein Junge eher "mädchenhaft" sein will, weil dies seine
natürliche "Spielart" von Jungesein ist, dann soll man das auch nicht
unterdrücken, sondern einfach SEIN LASSEN.

Was ist dieses "mädchenhafte"? Worin besteht es?

Das Gleiche gilt auch für Mädchen, die eher wie Jungen sein wollen.
Die Natur kennt doch kein mechanistisches Ja/Nein, O und 1, Entweder-Oder,
nicht auf der Ebene menschlichen Verhaltens, das von so vielen
Einzelfaktoren beeinflusst wird.

Rchtig, die Natur kennt viele Varianten, die Evolution ist dafür verantwortlich. Läßt man/frau den Dingen ihren Lauf - also versucht keine Umerziehungen zu Gleichheit - werden sich die passendenleut schon finden. Fau Prof. in gemienschaft mit Herrn Müllmann werden wohl eher die Ausnahme bleiben.Es sei denn Kultur schafft, eine "Umwertung aller Werte", in der Herr Müllmann exakt das gleiche Prestige genießt, wie Frau Professor. Dies halte ich selbstverständlich für wünschenswert, aber ausgeschlossen.

Vorläufig sehe ich nur die immer wiederkehrende Konstituierung des Yin - Yang-Kreises. Individuell und natürlich gesellschaftlich.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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