Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zumutbarkeitsregeln

Conny, NRW, Thursday, 07.08.2008, 22:46 (vor 6346 Tagen) @ Diana

Die Crux an der Sache ist aber oft - WENN man erst mal lange genug raus
ist aus dem Hamsterrad, wird man allzu oft wirklich "unbrauchbar" für die.
Aber nicht, weil man verblödet ist, sondern eher im Gegenteil: man hatte
viel zuviel Zeit zum Nachdenken und sich mit bestimmten Zusammenhängen zu
befassen. Und plötzlich "passt" man einfach nicht mehr hinein in dieses
hirnlose Schema F. Und ich sage dir, die sehen dir sowas gleich an der
Nasenspitze an, wenn du zu einem Vorstellungsgespräch kommst, da hast du
noch nicht mal "Piep" gesagt. Die realisieren sofort, ob nun bewusst oder
unbewusst: "Igitt, ein Unabhängiger, ein Selberdenker, mit dem gibt's
garantiert Ärger, mit dem kann man ja nicht mehr alles machen..."

Das wird es oft auch sein. Zum Glück gibt es heute Internet und man findet in ihm auch Informationen, die keiner in Buchform veröffentlichen könnte, da sie nicht dem Zeitgeist entsprechen und daher nicht oft verkauft werden würden. Man kann sich auch Tagelang in Büchereien aufhalten und sich dort durch das entsprechende Material lesen. "Das Geldsyndrom" von Helmut Creutz habe ich mir so mal durchgelesen und fand dann eine ältere Version davon auch im Netz: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/

Sehr viele werden, wenn sie in diese Mühle geraten, wohl anfangen, sich mit Politik zu beschäftigen. Gerade durch das Internet findet man dann auch schnell andere, die sich damit auch beschäftigen. Dadurch bekommt man dann mit der Zeit schon ein Bild, wie die Manipulation und Psychologie der Masse funktioniert.

Gerade bei meiner Arbeit sind die Abendstunden eigentlich die besten.

Wenn

die unruhe des Tages geht, wird man kreativer, hatte ich schon immer im
Gefühl. Vor kreativen Menschen hat dieser Verbrecherstaat aber

scheinbar

auch seine Probleme.


Weil diese Kreativen, die aus der Rolle fallen, die so anderes sind als
die Lemmingsrudel, sich eben nicht so gut manipulieren lassen - siehe den
Abschnitt weiter oben.

Da können die mit mir aber bis ins Grab EEJ's machen. Da falle ich lieber aus der Rolle und bleibe wie ich bin. Wozu da eine Eingliederungsvereinbarung?

Hier macht die ARGE richtig Werbung für ihre Projekte mit diesen
Arbeitsgelegenhheiten. Damit zeigen die direkt, daß diese
Arbeitsgelegenheiten für die Bürger eben doch nützlich sind.


Daran, DASS sie Werbung machen, siehst du aber schon, wie die Sache
stinkt. Hier machen sie keine Werbung - es kommt höchstens mal ein kleiner
verschämter Zeitungsartikel zu "neuen Projekten".

Mit dem Thema Arbeit läßt sich eben auch gut Geld verdienen. Das ist ein richtiger Industriezweig geworden. Die einen bieten Fortbildungsmaßnahmen an, die nichts taugen, aber über Steuergelder finanziert werden, die anderen beschäftigen Menschen in Zeitarbeitsfirmen, dann gibts noch die EEJ's, über die so mancher auch in Brot kommt, der sonst ebenfalls arbeitslos wäre. Ist schon interessant, daß dort auch Psychofuzzies beschäftigt werden. Diese Hartz-Gesetze haben schon einen ganzen Industriezweig ins Leben gerufen, wie das auch der Feminismus machte. Beide haben einen Boom vor allem im Bereich der Psychologie gebracht.

Daher kann ich sowas auch nur mit meinen Bedenken der Zusätzlichkeit
unterschreiben. Dabei bekam ich von einem städtischen Arbeiter oder
Angestellten schon mal gesagt, daß die Zusätzlichkeit, wie es im SGB

II

steht, wirklich ein Problem sei. Früher machten diese Arbeiten sicher
städtisch Beschäftigte oder Privatfirmen im Auftrag und heute billigere
verhartzte.


Man kann diese "Zusätzlichkeit" also einfach so definieren, indem man sagt
- es ist deshalb "zusätzlich", weil es aus "Kostengründen"
wegrationalisiert wurde und ohne die EEJs eben sonst gar nicht stattfinden
würde.

So können das die definieren, die verhartze beschäftigen und dafür auch zur geleisteten Arbeit noch Geld bekommen. Mit den EEJobbern kann sich eine Firma die sich sozial nennt, gesund stoßen.

Die Hartzer selber könnten aber erheblich dazu beitragen, dass sich
das einfach "nicht rechnet", indem sie so "arbeiten", dass für die
Auftraggeber keinerlei Nutzen entsteht - sondern am besten sogar noch ein
Schaden. Dies aber so anzustellen, dass ihnen selber kein Schaden und keine
Nachteile entstehen, dafür halte ich ca. 90 % der Hartzer für schlicht zu
dumm.

Damit für den Träger ein Schaden entsteht, muß man aber schon viel anstellen, da sie ja eben für das Beschäftigen eines verhartzten sogar noch Geld vom Staat bekommen. Der Staat jammert doch schon, daß es zu viele EEJ's gibt.

Das heißt nichts anderes als - es IST sehr wohl Geld DA, und zwar mehr als
genug. Da es sich aber nun mal so verhält, wie es sich verhält, ist es
nicht dort, wo es wirklich gebraucht wird und nützlich ist. Sondern es geht
den zwangsläufigen Weg Richtung höchstmöglicher Rendite...

Jeder mit Geld wird das so machen. Darum kann dieses Geldkonstrukt nur eine Erfindung des Teufels sein, der nach Macht giert.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen ohne vernünftigem Tauschmittel halte
ich heute für gefährlich, da es den Mittelstand noch mehr ausbluten

würde

und die Reichen damit nichts zu tun hätten.


Ich wüsste auch nicht, wie man ein bedingungsloses Grundeinkommen auf
einer "Insel der Glücksseligen" inmitten einer globalisierten Welt
einführen und praktisch durchführen sollte... Wer bekommt es, und wer nicht
- geht es nach Staatsangehörigkeit, nach Aufenthaltserlaubnis, oder wonach
sonst?

Man könnte es einführen und wenn es funktioniert, kommt wohl kein Land darum herum, auch so etwas einzuführen. Neu ins Land kommenden gibt man doch auch heute etwas und läßt sie nicht verhungern. Man müßte vielleicht irgendwie die Anzahl an Kinder begrenzen, für die man es bekommt. So üppig müßte es ja nicht mal ausfallen, wenn wir auch ein Steuersystem hätten, wie es Götz Werner vorschlägt, da dadurch jeder ein Selbständiger wäre. Diese ganze Bürokratie, die um einen abhängig Beschäftigten herum vorhanden ist, fiele fast vollkommen weg. Es bräuchte nur eine Besteuerung der Leistungsentnahme und keine Besteuerung der Leistungserbringung, denn schlußendlich landen alle Steuern wieder in der Leistungsentnahme, aber so wie es Götz Werner sich vorstellt gerechter, da eben auch die gleiche Steuer für Produkte fällig wird, die hauptsächlich durch Maschinenarbeit geschaffen wurde.

Wenn man mit dem bedingungslosen Grundeinkommen dann auch ein Geld einführt, das eine Geldhaltegebühr besitzt, kann man die Wirtschaftsleistung auch an den Bedarf anpassen und braucht nicht Jahr für Jahr ein Wirtschaftswachstum, da dieses Geld eben den Zins verliert. Und wenn manche meinen, daß es damit keine Banken mehr geben wird, kann ich nur entgegenhalten, daß eine Bank auch Gebühren für ihre Dienstleistungen erheben kann und nicht zwangsläufig Zinsen kassieren muß.


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