Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wer betreibt hier Realitätsverweigerung?

Beelzebub, Tuesday, 03.04.2007, 02:09 (vor 6835 Tagen) @ Nihilator

Tach Nihi,


Allerdings werden sie auch nicht "aus Versehen" so sozialisiert. Diese
traditionellen Verhaltensweisen (größere Aggressivität, Zusammenhalten,
Ehrebegriff und Blutrache) haben ihren Sinn in der rauhen Lebenswelt, wo
die Leute herkommen, dort können sie überlebensnotwendig sein. Im
Großstadtdschungel sind sie dagegen teilweise katastrofal. Mit ihrer
Sozialisation bringen die Zuwanderer allerdings diese Lebenswelt zunehmend
zu uns und zwingen sie uns auf.

Und warum werden sie so sozialisiert? Weil seit Jahrzehnten die dringend notwendigen Integrationsmaßnahmen unterlassen wurden. Und zwar nicht von den bösen Grünen mit Multi-Kulti-Träumen, sondern vor allem von den Politikern aus der konservativen Ecke (also auch der SPD), die sich lange Zeit der Illusion hingegeben haben, die "Gastarbeiter" würden nur vorübergehend hier bleiben. Auch dann noch, als schon längst jeder wußte, dass das reines Wunschdenken war.

Nur schreie ich eben nicht "Ausländer raus", sondern bin bestrebt die
Sozialisation zu ändern.


Ich schreie doch nicht, sondern sage es ganz ruhig. ;-)

Sehr vernünftig, so schonst du wenigestens deine Stimmbänder. Denn auch wenn du es noch so laut schreist, es wird keiner gehen, verlass dich drauf.

Wir haben zuviele davon und sie werden mehr, während die angestammte
Bevölkerung abnimmt (nach Altersgruppen aufgeschlüsselt noch viel
dramatischer).

Der "dramatisch hohe" Ausländeranteil sah laut statistischem Bundesamt im Jahr 2005 (neuere Zahlen gibt's noch nicht) so aus:

7.289.100 Ausländer und 75.148.800 Deutsche. Das sind keine 9% Ausländeranteil. Hältst du Patriot dein geliebtes deutsche Volk für so schwach, dass es so was nicht verkraftet?

Es gibt eine kritische Masse, ab der Integration unmöglich
wird und kippt, zukünftig wahrscheinlich sogar hin zu einer umgekehrten
Integration. Diese kritische Masse ist in Ballungszentren lange
überschritten.

Quatsch. Die Integration wurde nie ernsthaft versucht. Wird Zeit, damit endlich mal anzufangen.

Ein prima Integrationsmittel wären z.B. Kindergärten, in denen Klein-Achmed und Klein-Fatima gewisse Grundkenntnisse der deutschen Sprache und des westlichen (wenn du so willst: abendländischen) Wertesystems nahegebracht wird. Z.B. dass Religion Privatsache ist. Und dass alle Menschen unabhängig von Nationalität, Religion, Hautfarbe und Geschlecht zwar nicht gleich sind, aber gleiche Rechte haben.

Aber es sind die Konservativen - nicht zuletzt auch in diesem Forum - die Kindergärten als kommunistisches Teufelswerk ansehen, das darauf abzielt, die heiligen Familienwerte zu zerstören. Nicht zuletzt bei denjenigen, die sich jede staatliche "Einmischung" in das geheiligte Recht der Eltern, ihre Kinder nach Belieben zu verkorksen, lauthals verbitten, darfst du dich bedanken, dass Kinder von Eltern aus islamischen Ländern ungehindert von jedem staatlichen Eingriff in "traditionelle islamische Verhaltensweisen" sozialisiert werden.

Folglich können wir die Gegenintegration schon jetzt in Gebieten mit
ausgeprägter Mehrheit beobachten (Rütli): deutsche Kinder sprechen
Kanak-Sprak, rotten sich genauso zusammen, zocken genauso andere ab, leben
genauso in Perspektivlosigkeit und sind genauso gewalttätig. Der
Tranformationsprozeß ist bereits im Gange.

Ansatzweise hast du es erfasst: es ist die Perspektivlosigkeit, die junge Menschen gewalttätig macht. Die samtbehandschuhte Strafjustiz tut ein übriges.

Übrigens: die Minderheit unter den Zuwanderern, deren Eltern es hier zu Wohlstand gebracht haben und die mittlerweile weniger in Neukölln als in den gutbürgerlichen "besseren" Stadteilen zu Hause sind (doch, so was gibt's auch) sind spürbar weniger anfällig für islamischen Fundamentalismus und Gewalttätigkeit.

Die Linke begegnet dem mit ausgeprägter Realitätsverweigerung, wie
gewohnt. Mehrheitsverhältnisse und Gruppendynamik erklärt sie einfach
nicht für existent und geht davon aus, daß man natürlich auch aus kleinen
Türken als Grundmateriel den "Neuen Menschen" formen kann. Es braucht nur
ganz viele ganz liebe Sozialarbeiter mit Nickelbrille und heilig-gütigem,
fast tränenersticktem, Gesichtsausdruck, dann ist eine Schulklasse mit 95%
Ausländeranteil nicht anders als eine mit 5%.
Und das stimmt schlicht und einfach nicht.

Gute Güte. Wenn man deine (allerdings nicht nur deine) Auslassungen zum Thema "Ausländer in Deutschland" so liest, bekommt man den Eindruck, als hätten die Grünen die letzten 25-30 Jahre eine Dreiviertelmehrheit in sämtlichen Parlamenten gehabt und hätten unter Führung einer mit diktatorischen Sondervollmachten ausgestatteten Kanzlerin Claudia Roth die hilflos-ohnmächtig in der Opposition verweilende CDUSPD an der Verwirklichung ihres sehnlichsten Wunsches gehindert: die in Deutschland lebenden Ausländer zu voll integrierten deutschen Staatsbürgern zu machen.

Ansonsten hast du mit letzteren Sätzen zwar nicht ganz unrecht, nicht aber mit dem ersten. Was "Realitätsverweigerung" und Wunschdenken betrifft, so fass dich an die eigene Nase. Eine "Rückführung" der Migranten wird es in nennenswertem Umfang mit Sicherheit nicht geben, egal wie sehnsüchtig du sie wünscht. Wohin soll man denn auch die Nachfahren der "Gastarbeiter", die hier geboren und aufgewachsen sind "zurück" führen?

Du wirst, ob es dir gefällt oder nicht, daran gewöhnen müssen, mit den "Ausländern" zu leben. Und an den Anblick von Moscheen auch. Übrigens: eines muss man den Moscheen lassen: sie sehen zumeist gut aus. Von den Kirchengebäuden der Zeit nach 1945 kann man das in der Regel nicht behaupten. Ich kenne jedenfalls kaum einen Kirchenbau der in den 50ern oder später errichet wurde, an dem sich nicht ein "moderner" Architekt ausgetobt hat - jeder einzelne Bau eine steingewordene Gotteslästerung (^_^).

Greets

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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