Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sozialpädagogen und Feminismus

Nihilator ⌂, Bayern, Tuesday, 27.03.2007, 21:08 (vor 6841 Tagen) @ Paul

Hallo Paul!

Allenfalls: Es kann und sollte durchaus zum Nachdenken anregen, warum in
der Natur bestimmte Dinge so und so laufen. Aber wie du bereits sagtest:
Für sich allein ist keine ethische Rechtfertigung für überhauptnix! Im
Gegenteil ist es doch so, daß es gerade das Menschsein ausmacht, eine
Ethik zu besitzen, die "natürlichen" Prozessen zumindest teilweise
zuwiderläuft. Und das ist gut so. Wäre es anders, würde ich mir
beispielsweise einfach ein Beispiel an einem Raubtier nehmen, die seinem
Artgenossen die erlegte Beute einfach wegnimmt - eben weil es das kann;
aufgrund von Geschicklichkeit, Körperkraft oder Hinterlist. Wenn ich dann
z.b. gerne Maxls BMW haben wollte, würde ich mich bei Nacht und Nebel von
hinten an ihn ranschleichen und ihm eins überbraten... und mit seinem
schönen BMW in den Sonnenaufgang brausen! Jawohl! ;-)

Davon abgesehen fällt mir übrigens auch immer wieder bei Argumentationen,
die auf einer "natürlichen" Ordnung der Dinge beruhen, daß das Prinzip der
Evolution nicht bzw. nur unvollständig verstanden wurde. Die Dinge sind
nicht so, weil sie für die Gegenwart oder Zukunft am besten angepasst
(fittest) sind. Sondern weil sie in der Vergangenheit am besten angepasst
WAREN. Das ist ein beträchtlicher Unterschied. Die Evolution
"funktioniert" zwar trotzdem, weil sich Veränderungen in der Natur i.d.R.
über einen längeren Zeitraum erstrecken, stösst jedoch auf Grenzen, wenn
große Veränderungen in kurzer Zeit stattfinden. Und genau dies ist beim
Menschen inzwischen der Fall: Zwar ist er mittelbar weiterhin von der
Umwelt abhängig, lebt aber genaugenommen in einer selbstgeschaffenen
"Sub"-Welt, in der Enwicklungen wesentlich schneller (die
Entwicklungseschwindigkeit, z.B. gemessen an wissenschaftlichen und
technologischen Erkenntnissen verhält sich exponentiell) als in der Natur
ablaufen. Der Rückzug auf eine rein darwinistisch-biologistisch
Argumentationsschiene ist deswegen sogar bei Ausblendung der ethischen
Komponente schon sehr gewagt.

Du hast schon recht, aber: im wesentlichen geht es bei "biologistischen" Argumentationen doch wohl darum, daß ein Kleinkind von seiner Mutter betreut werden sollte. Jeder Tierzüchter weiß, daß man Junge nicht zu zeitig von der Mutter -oder, je nach Art- aus dem Sozialverband entfernt. Verhaltensgestörte Tiere sind die Folge, und das gilt mit allem Recht als Tierquälerei.
Beim Homo sapiens kommen Kinder in einem für so ein großes Säugetier außergewöhnlich unfertigen Zustand zur Welt. Grund dafür sind das riesige Gehirn und der große Kopf und der begrenzt dehnbare Geburtskanal. Es ist m.M. nicht ungerechtfertigt, von einem nach draußen verlagerten Abschnitt der Schwangerschaft zu reden. Und dafür kommt optimalerweise nur die Mutter in Frage: ihre Herztöne, Stimme und Körpergeräusche kennt das Kleine, nur sie kann stillen und sie wird bei der Geburt normalerweise hormonell auf die Mutterschaft eingestellt. Wir sind also weder gleich noch beliebig austauschbar; das sollten wir schon mal akzeptieren.

Aller modernen Welt zum Trotz bleibt der Mensch ein biologisches Wesen! Es ist der denkbar schlechteste Umgang mit unserem evolutionären Erbe, einfach so zu tun, als gäbe es das nicht. Und es funktioniert ja auch nicht besonders gut, davon kann sich jeder leicht überzeugen.


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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