Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Deutsche Feministinnen

Fragezeichen, Wednesday, 11.05.2005, 22:49 (vor 7522 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Deutsche Feministinnen von Nikos am 09. Mai 2005 23:02:

Wo haben Frauen denn in unserem Staat die Hauptmacht? In der Legislative? In der Exekutive? In der Judikative? Beim Besitz?<

In den Hintern und zwischen die Beinen, wo die meisten Männer immer noch meinen, hineinkriechen zu müssen. Dadurch kontrollieren sie alle drei Mächte und die vierte und mächtigstze von allen dazu: Die Medien!

In den Medien, aha. Wo sind da die weiblichen Intendanten, die das Programm bestimmen? Wo die weiblichen Inhaber von Zeitungen oder Verlagen?<

So so. Die Intendaten bestimmen das Programm? Weißt Du, daß ist die feministische Sichtweise auf die Dinge: "Wenn ich mal Boss, dann mache ich was ich will!". Auch wenn es am Ende ganz bedauernswert aussieht. Denk mal weiter nach.

Der Intendant kann einen Redakteur feuern, wenn ihm sein Programm nicht passt. Er kann eine Moderatorin feuern, wenn ihm das Gesicht nicht passt. Er kann auf miese Programme bestehen, auch wenn es den Verlag oder das Programm in die Tiefe zieht, was die Einschaltquoten betrifft. Er kann seinen Laden dicht machen, wenn er keinen Bock mehr hat. Insofern hat er schon einen erheblichen Einfluss auf das Programm, jedenfalls mehr als der einzelne Redakteur oder Moderator. Genauso ist es beim Verleger: Was der nicht verlegt, kann kein Mensch lesen. Das Problem hatte doch sogar schon mal wer, den die meisten hier sehr bewundern: Arne Hoffmann.

Keine Privilegien? Fragt irgendein Arbeitgeber einen Mann, der ein Kind hat, danach, wer das Kind betreut, wenn er krank ist?<

Gehe für mich bis zu Rente arbeiten, dann kannst Du bei entsprechende Fragen stolz antworten: "Mein Mann betreut die Kinder!". Das wäre dann ICH :-) Suche lange eine solche Frau, die für mich arbeiten geht. Also, was ist? Wie ist deine Telefonnummer?

Mein Geld würde nicht für uns beide reichen<

ICH brauche nicht viel Geld. Mir genügt Brot, Wasser und Liebe. Du verdienst bestimmt genug. Also?

Nee, ich verdiene nicht genug, das kann ich Dir jetzt schon sagen. Brot, Wasser und Liebe würden Dir auf die Dauer nicht reichen. Du würdest ein Auto wollen, Geld für Deinen Sportverein, Geld für Deinen eigenen PC, Geld für neue Klamotten - und die könnte ich Dir nicht bezahlen. Bei mir müsstest Du zur Zeit eben leider selbst arbeiten gehen. Würde ich glauben, dass Du gut geeignet wärest, Kinder zu betreuen (was ich bei Dir eher nicht glaube), würde ich Dir sagen, melde Dich in zwei Jahren noch mal. Dann habe ich einen sicheren Job, von dem ich zwei oder auch drei Menschen unterstützen kann, wenn ich Vollzeit arbeite - ohne Probleme. Ich glaube nur, dass Du nicht der richtige Mensch für mich wärest, weil wir beide zu unterschiedlich ticken.

Liest Du auch andere Quellen als maskulistische? Neutrale Forschung z. B.?<

Z.B.?

Universitäre Forschung. Nicht Vilar, nicht Hoffmann, nicht Alice Schwarzer (um das Gegenextrem zu nennen)<

Z.B.?

Manche Texte von "Psychologie heute" - wobei diese extrem populärwissenschaftlich und damit stark vereinfachend sind. "Nature"-Aufsätze - wobei diese in englischer Sprache verfasst sind, und Dir ja Deutsch schon genug Probleme macht. Doktorarbeiten, die im Netz veröffentlicht werden - davon gibt es mittlerweile genug.

Zusätzlich beobachte ich meine Umgebung. Ich kann überhaupt nichts gut, das gebe ich zu. Aber beobachten und erkennen: DAS sage ich dir, macht mir so schnell keiner nach.

Na ja, das glaubst Du, aber wer beweist mir, dass es wirklich so ist?

Ist es egal, ob jemand lesen kann oder nicht, wenn er über seine Rechte nachdenkt?<

Natürlich nicht egal. Doch was machst Du, wenn jemand alle Rechte haben will, aber mitnichten lesen lernen möchte? Lernen in Deutschland alle Kinder gerne? Gehen sie gerne in die Schule? Was willst Du uns damit sagen?

Wer nicht lernen darf, hat gar nicht die Möglichkeit zu entscheiden, ob er möchte. Gab es bei Männern jemals den Satz, wenn es ums Lernen ging: Du heiratest ja doch?<

Und wer die Rechte hat, aber trotzdem nicht will? Früher gab es bei Männern den Satz: "Lernen? Gehe im Feld ackern, Du hast eine Familie durchzubringen!". Den Satz gibt es heute noch, habe ich vor drei Tage beim Gericht gehört. "Jede Arbeit" solle ich nehmen, um ein Kind zu finanzieren, was ich nicht sehen darf. Und Du erzählst mir etwas, was von zig Jahren gelaufen sein soll, was nicht einmal sicher ist.

Na ja, jede Arbeit annehmen muss heute jeder, der arbeitslos ist. Noch nichts von Hartz IV gehört? Das müssen Männer wie Frauen.

Märchen? Wie ich mich schon fragte: Hast Du schon andere Forschungsquellen gelesen als die aus maskulistischen WErken zitierenden?<

Die richtigen Quellen wären wohl für Dich die radikal-funtamentalistische-Menschen-in-gut-und-böse-Teilende Hassblätter des Feminismus, oder?

Nein. Universitäre Forschung.

Zu welchem Bereich willst Du denn was?

fragt sich
das Fragezeichen


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