Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Deutsche Feministinnen

East Bay Ray, Monday, 09.05.2005, 03:44 (vor 7524 Tagen) @ Xenia

Als Antwort auf: Re: Deutsche Feministinnen von Xenia am 08. Mai 2005 13:36:

Ach Püppchen ;-),

Erkläre mir, warum es denn den herrschenden Klassen so schwer fiel, das Wahlrecht zuzulassen, und wieso sie es, zumindest in Deutschland, von Anfang an beschnitten haben wo sie nur konnten. Weil ihnen klar war, dass sie dadurch an Einfluß verlieren würden. Und an Macht eben. Das ist so logisch, es sträubt sich in mir alles, wenn jemand solche Fragen stellt Oo

Du weichst aus. Auch heute ist es so daß die Entscheidungsträger (oder EntscheidungsträgerInnen) in der Politik nicht ihren Einfluß (oder Macht) verlieren möchten.

Du irrst gewaltig, Ausgangspunkt für Garfields und meine Diskussion war die Frage nach der Benachteiligung der Frau in der Geschichte gewesen, und ich halte die Verweigerung des Wahlrechtes weiterhin für den deutlichsten Hinweis darauf aus Gründen, die ich nun wirklich schon genug ausgebreitet habe.

Ach so, und ich dachte schon daß Du die vergangenen Zustände als aktuell darstellen möchtest. Aber nun sehe ich ein, daß Du nur noch mal hervorheben wolltest, daß diese vergangene Zustände inakzeptabel waren und zum Glück in dieser Form heute nicht mehr existent sind.

Das sind die Stellen, wo ich mir die letzten Haare noch raufen möchte...
Punkt eins: dein Vergleich ist natürlich schief, denn Angela Merkel ist freilich nicht mit der herschenden Klasse des Kaiserreiches zu vergleichen, sie ist eine gewählte Politikerin - und nicht durch geburt Chefin der CDU.

Mag sein sein daß Angela Merkel nicht mit der herrschenden Klasse des Kaiserreichs zu vergleichen ist, aber sie verhält sich de facto genau so. Daß sie gewählt wurde ändert gar nichts daran, daß ihr Verhalten dem der damals Herrschenden bis auf´s Haar gleicht.

Punkt zwei: Dass man nicht befürchten musste, dass die Frauen der herrschenden Klasse ihren eigenen Status untergraben würden durch ihre Wahlen halte ich für logisch (Übrigens habe ich dasselbe auch schon in einem posting gesagt gehabt) - umso muss man sich doch fragen, weswegen sie nicht wählen durften.

Welche Antwort hast Du darauf?

Ja und nein.
Ja, den unteren sozialen Schichten wurde nicht zugetraut "richtig" zu wählen, denn ihre Politik, verkürzt gesagt, hätte ja die Machtverhältnisse umgekehrt. Und das wäre auf eine "falsche" Weltordnung hinausgelaufen.
Dass die Männer und Frauen der unteren sozialen Schichten gleichberechtigt gewesen wären, da ja beide nicht wählen durften, bezweifle ich, denn wie ich bereits sagte, wurden die Männer der unteren sozialen Schichten aufgrund ihres sozialen Status ausgeschlossen - Frauen aber generell, also wegen ihres Geschlechtes.

Gutes Argument, aber wie ich bereits oben verdeutlicht habe wird heutzutage von den Machthabern (oder MachthaberInnen) jedes Mitsprachrecht (außer den Wahlen) der Bürger verwigert. Es wird einfach über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden. Und auch eine gewählte Parteicheffin hat nicht das geringste Intresse, daran etwas zu ändern.

Was nur mit Deutung von Geschichte gar nix zu tun hat...

Wie schon gesagt, ich hatte nicht vermutet, daß Du nur die Geschichte aufarbeiten wolltest. Ich ging davon aus, daß Du vergangene Begebenheiten mit aktuellen vergleichen wolltest. Aber hier habe ich mich wohl geirrt! Dann ist ja alles in Butter und wir können dieses Forum getrost vergessen.

Freilich *g*

Welche denn...

Xenia

Es lebe die Erkenntnisresistenz!
Andreas


gesamter Thread:

 

powered by my little forum