Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Zusammenstellung von Frauen-Privilegierungen

Rüdiger, Monday, 17.06.2002, 17:11 (vor 8576 Tagen) @ Hemmaneddo

Als Antwort auf: Re: Zusammenstellung von Frauen-Privilegierungen von Hemmaneddo am 17. Juni 2002 12:12:59:

Tach,
Also ich möchte jetzt mal erklärt bekommen, warum der Vergleich hinkt. Auf der einen Seite macht man einen Nicht-Türken-Laden, bzw. einen Deutschen-Laden, auf der anderen Seite macht man einen Nicht-Männer-Laden, bzw. Frauenladen. Erkläre mir bitte den Unterschied!
Frauenbuchläden -Frauenprojekte allgemein- haben zumeist einen gewissen politischen Hintergrund, der in der Frauenbewegung basiert. Ein Frauenbuchladen schließt nicht automatisch Männer aus, sondern ist ein Ort, in der ausschließlich Frauenliteratur gehandelt wird, besser Frauenmedien. Meist gibt es dort noch darüber hinausgehende Angebote kultureller Art usw. usf. Das Projekt an sich ist etwas positives und soll Frauen Informationen bieten. DAS so als ganz, ganz kurze Erklärung.
Ein Gastwirt, der Türken ausschließt, handelt nicht aus einem Geist heraus, weil er etwas -positiv-verändern will, er diskrimiert bewusst und handelt aus niederen Gründen.
Der Vergleich ist unzulässig, weil Männer nicht definitv ausgeschlossen werden, sondern das Angebot richtet sich an eine bestimmte Zielgruppe, ähnlich bspw. ein Buchladen für christliche Literatur.

Christliche Buchläden dürfen aber prinzipiell auch von Nichtchristen betreten werden, eine Taufscheinkontrolle am Eingang findet nicht statt; hingegen darf der Tübinger Frauenbuchladen nur von Frauen betreten werden, und das ist eben nicht in Ordnung, ganz gleich, ob ich den Wunsch verspüre, dort was zu kaufen oder nicht (eher nicht - außer um dort mal demonstrativ Arnes Buch zu bestellen :-) )

Haben Männer kein Recht auf einen sicheren Nachhauseweg, oder glaubst du, alle Männer sind unverwundbar oder Täter (w/m) greifen ausschließlich Frauen an?
Warum sollten Männer kein Recht aus einen sicheren Nachhauseweg haben?
Du verdrehst hier bewusst, um zu polarisieren. Frauentaxen, Frauenschutzeinrichtingen, wurden geschaffen, um nächtl. Überfälle sexueller Art auf Frauen weitgehendst unmöglich zu machen.
Zudem ist das einseitige Starren auf ein Privilegium, das eine reine Schutzmaßnahme ist, widersinnig. Ein Schutzeinrichtung ist etwas Positives.

Etwas Positives für die, die drin sind, etwas sehr Negatives für die, die draußen sind. In Berlin wurden mal spezielle überwachte Frauen-S-Bahnwagen angedachtet. Na wunderbar: Frau kann behütet nachts nach Hause fahren, Mann im ungeschützten Nachbarwaggon muß sich von Skins zusammendreschen lassen - erklär dem das mal, daß das was "Positives" ist, wenn der hilflos und einlaßheischend an den Frauenwaggon klopft!

Bitte, belege Deiner Stadt, dass Männer eines solchen Schutzes bedürfen und Du wirst ähnliche Privilegien erreichen.

Jede Kriminalstatistik böte genug Belege für solche Notwendigkeiten. Aber: Wer alle privilegiert, privilegiert keinen. Die wenigen Parkplätze in günstiger Lage sind eben nur wenige; wenn alle "privilegiert" sein wollen, reicht halt der Platz nimmer, und es muß halt wieder auch an den ungünstigeren Stellen geparkt werden.

Gruß, Rüdiger


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