Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Zusammenstellung von Frauen-Privilegierungen

Hemmaneddo, Monday, 17.06.2002, 15:12 (vor 8576 Tagen) @ Jens

Als Antwort auf: Re: Zusammenstellung von Frauen-Privilegierungen von Jens am 17. Juni 2002 10:13:54:

Tach,
Also ich möchte jetzt mal erklärt bekommen, warum der Vergleich hinkt. Auf der einen Seite macht man einen Nicht-Türken-Laden, bzw. einen Deutschen-Laden, auf der anderen Seite macht man einen Nicht-Männer-Laden, bzw. Frauenladen. Erkläre mir bitte den Unterschied!
Frauenbuchläden -Frauenprojekte allgemein- haben zumeist einen gewissen politischen Hintergrund, der in der Frauenbewegung basiert. Ein Frauenbuchladen schließt nicht automatisch Männer aus, sondern ist ein Ort, in der ausschließlich Frauenliteratur gehandelt wird, besser Frauenmedien. Meist gibt es dort noch darüber hinausgehende Angebote kultureller Art usw. usf. Das Projekt an sich ist etwas positives und soll Frauen Informationen bieten. DAS so als ganz, ganz kurze Erklärung.
Ein Gastwirt, der Türken ausschließt, handelt nicht aus einem Geist heraus, weil er etwas -positiv-verändern will, er diskrimiert bewusst und handelt aus niederen Gründen.
Der Vergleich ist unzulässig, weil Männer nicht definitv ausgeschlossen werden, sondern das Angebot richtet sich an eine bestimmte Zielgruppe, ähnlich bspw. ein Buchladen für christliche Literatur.

Haben Männer kein Recht auf einen sicheren Nachhauseweg, oder glaubst du, alle Männer sind unverwundbar oder Täter (w/m) greifen ausschließlich Frauen an?

Warum sollten Männer kein Recht aus einen sicheren Nachhauseweg haben?
Du verdrehst hier bewusst, um zu polarisieren. Frauentaxen, Frauenschutzeinrichtingen, wurden geschaffen, um nächtl. Überfälle sexueller Art auf Frauen weitgehendst unmöglich zu machen.
Zudem ist das einseitige Starren auf ein Privilegium, das eine reine Schutzmaßnahme ist, widersinnig. Ein Schutzeinrichtung ist etwas Positives. Bitte, belege Deiner Stadt, dass Männer eines solchen Schutzes bedürfen und Du wirst ähnliche Privilegien erreichen. "Die Frauen" haben solche Einrichtungen zum Schutz vor Übergriffen gefordert und erhalten, aus der Notwendigkeit heraus. Meist wurde testweise der Bedarf geprüft.
Wenn Du als Mann eine Schutzeinrichtung als notwendig siehst, beginne, dich dahingehend zu engagieren, eine solche Schutzeinrichtung zu etablieren.
Das gilt übrigens auch für Männerbuchläden. Wenn Du der Meinung bist, das ein solcher Bedarf besteht, indem ausschließlich Männerliteratur verkauft werden soll, dann eröffne einen solchen.
Im Übrigen kann es Dir dann nur recht sein, wenn Frauen Deinen Laden besuchen um Deine Sichtweise kennen zu lernen. Damit erreichst Du gesellschaftiche Akzeptanz.

Ich verstehe den Ansatz nicht, Freiräume, die an für sich etwas Positives sind, hier zu diskrimieren. Ich würde an Eurer Stelle meinen Hintern bewegen und etwas ähnliches aufziehen. Ein Männerprojekt. Das Männerhaus Berlin oder das in Oldenburg zeigen doch, das so etwas möglich ist.

Mich nervt diese ewige Diskussion etwas, weil ich den Sinn nicht sehe. Frauen haben sich im Rahmen der Frauenbewegung engagiert, Projekte hochgezogen, meist mit eigenem Geld oder sich Geld bei Banken oder sonstigen Sponsoren besorgt. Wir leben in einem freien Staat, in einer einigermaßen guten Demokratie. Es steht Euch niemand im Wege, ähnliche oder auch andere Dinge hochzuziehen. Destruktivität, die in der Zerstörung von oft basisdemokratischen Strukturen ihren Sinn sieht, ist kontraproduktiv.

Jörg


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