Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wege wohin?

Roslin, Wednesday, 11.11.2009, 03:08 (vor 5291 Tagen) @ adler
bearbeitet von Roslin, Wednesday, 11.11.2009, 03:14

@adler

Der unreflektierte Mann muß Alpha sein. Er hat erfolgreich gelernt, sich mit Ellbogen durchzusetzen und verachtet das Schwache. Jedenfalls solange es ihm nicht dazu helfen kann, sein Genmaterial weiterzugeben, dann wird er wieder zum egoistischen ? Versorger. Dann wird der schwache Konkurrent zum Nutzlosen Esser, zum Fraßfeind für seine eigenen Gene. Letzteres hast du in ähnliche Worten schon oft geschrieben. Mir fehlte nur der Weg dahin.<

Ich weiß nicht genau, wie ich das verstehen soll.
Der Weg wohin?
Wie der Mann reflektierter wird, sich seiner instinktiven Dispositionen bewußt wird?

Der Alpha-Mann ist doch, wie die meisten Menschen, was seine Motivation anlangt, ziemlich unreflektiert.
Er tut instinktgesteuert das, wozu ein Mann disponiert wird, wonach es ihn ganz automatisch verlangt, die meisten jedenfalls, die "männlichen" Männer: Er versucht ein Alpha-Tier zu werden.
Wie wird er denn zum Alpha-Tier?
Indem er aus vielen Konkurrenzkämpfen siegreich hervorgeht, meist gegen andere Männer.
Er lebt eine Vita activa, die alle seine geistigen Kräfte absorbiert. Ansonsten läuft er instinktgesteuert auf "Autopilot".

Sein bewußtes Planen, Wollen, Denken widmet er fast gänzlich seiner Karriere, der möglichst guten Erfüllung seiner Funktion als Wissenschaftler, Politiker, Militär, Manager, was auch immer.
Täte er das nicht, wäre er nie zum Alpha-Tier geworden, denn Selbstreflexion zieht geistige Kapazität ab, die dann nicht für die Karriereplanung, den Konkurrenzkampf, eingesetzt werden kann.
Um reflektieren zu können, um über den Sinn und die Motive des eigenen Handelns nachdenken zu können, muss man eine Vita contemplativa führen, idealerweise als Mönch:)
Man muss einen Schritt von seinem eigenen Leben zurücktreten können, sich quasi von außen betrachten.
Das können die meisten Alpha-Tiere aber nicht, weil ihr anstrengendes Leben, die Erlangung und Verteidigung ihrer Alpha-Stellung, sie völlig beanspruchen.

Erst wenn sie aus der Bahn geworfen werden, krank werden, erst dann fangen viele an, bewusst über Sinn und Zweck ihres Tuns nachzudenken.

Wie man ein aktives Alpha-Tier zum Reflektieren bringt?

Ich weiß es nicht.

Vielleicht, indem man ihm Informationen zugänglich macht, die einige seiner als selbstverständlich geglaubten Handlungsprämissen (Frauen sind schwache, unterprivilegierte Opfer-Männer sind stark und müssen sich selber, Frauen und Kindern helfen)in Frage stellen, durch Aufklärung also wieder einmal.
Aus den einseitig femizentrischen Medien erfährt er's ja nicht.
In seinen Arbeitspapieren werden solche Fragen, Geschlechterfragen auch nicht oder im feministischen Sinne (Frauenförderung!!!) behandelt.

Vielleicht, in dem man einige der positiven Vorurteile, die viele Männer gegenüber Frauen immer noch und immer wieder hegen (Frauen sind selbstloser als Männer, weniger egoistisch), erschüttert, wiederum durch Aufklärung.
Indem man ihm vor Augen führt, wie sehr sein angeblich modernes, für emanzipatorische Ziele eintretendes Verhalten in Wahrheit ganz atavistisches Frauenprotektions - und Versorgungsverhalten ist, das nicht der Gleichberechtigung dient, sondern der Frauenprivilegierung.
Indem man ihn darauf hinweist, auf wie vielen gesellschaftlichen Ebenen heute Männer zu ihren Lasten ungleichgestellt sind.

Vielen Alpha-Männern ist das buchstäblich nicht bewußt.
Sie sind ja nicht betroffen, einseitig informiert, fühlen sich vielleicht auch gegenüber Frauen schuldbeladen (wieviele von denen haben eine Mätresse, betrügen ihre Ehefrauen?).
Sonst würde das Weltwirtschaftsforum in Davos z.B. nicht einen so einseitig antimännlichen, sexistischen Report wie den Gender Gap Report akzeptieren und finanzieren, in dem alle Ungleichstellungen zulasten der Männer entweder komplett ausgeblendet werden oder mit 1 = Gleichstellung bewertet werden.
Dann kommt natürlich heraus, dass es den Männern dieser Welt eigentlich blendend geht.
Nur die Frauen leiden und sind ganz arg benachteiligt, sogar im Gesundheitswesen, obwohl sie in fast jedem Land der Erde, auch der 3. Welt, länger leben als Männer.
Da fühlt sich ein Alpha-Mann natürlich in seinem Element, wenn er so etwas hört: "Frau in Not!"
Schwingt sich auf seinen Schimmel und reitet los, um die Jungfrau vor dem Drachen zu retten und heraus kommen Männerbenachteiligungen und Frauenprivilegien.

Aufklärung also.
Mehr, besseres fällt mir nicht ein.


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