Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Workingmans Death

adler, Kurpfalz, Wednesday, 11.11.2009, 00:49 (vor 5291 Tagen) @ Roslin

Hallo Roslin!

Was möglich ist, ist sicher keine prinzipelle, aber eine graduelle
Verbesserung, eine Veränderung in Richtung Gerechtigkeit, jenseits
feministischer Privilegierungsforderungen und Benachteiligungspropaganda.
Der Mensch ist ja nicht nur instinktgesteuert.

Jedenfalls nicht nur, denn

Er ist es umso weniger, je bewußter ihm seine verborgenen Instinkte sind.
Dann nämlich kann er bewußt gegensteuern, eine andere Richtung einschlagen
als jene, die seine Instinkte ihm unbewußt nahelegen.
Deshalb ist Aufklärung so wichtig, Aufklärung über Instinkte und ihren
evolutionären Sinn.

Das ist es, eindeutig. Da steht uns aber ein weiterer Mechanismus im Weg, den du bei dem vielen Richtigen was du in diesem Forum bisher geschrieben hast, AFAIR noch nicht direkt angesprochen hast. Der unreflektierte Mann muß Alpha sein. Er hat erfolgreich gelernt, sich mit Ellbogen durchzusetzen und verachtet das Schwache. Jedenfalls solange es ihm nicht dazu helfen kann, sein Genmaterial weiterzugeben, dann wird er wieder zum egoistischen ? Versorger. Dann wird der schwache Konkurrent zum Nutzlosen Esser, zum Fraßfeind für seine eigenen Gene. Letzteres hast du in ähnliche Worten schon oft geschrieben. Mir fehlte nur der Weg dahin.
Da betreten wir aber IMHO Pfade der "kitischen Männerforschung". Ich meine aber, daß Mann das Nachdenken nicht ablehnen muß, nur weil die es auch tun. Es ist nämlich der wirklich einzige Weg, die Mechanismen zu erkennen, die es zugelassen haben, daß eine Gesellschaft sich in diese teuflische Lage bringen konnte. Nur was ich weiß, bringt mich weiter, nur dann kann ich wachsen.

Ich denke, Männer und Frauen können gerecht sein.
Dazu müssen sie aber Bescheid wissen, über sich selbst, über die Fakten.

Ich glaube, der Mensch ist auch gerecht. Und zwar ebenso instinktgesteuert. Einige Anthropologen und Evolutionsbiologen sehen einen Vorteil, den eine Gruppe hat, die innerhalb der Gruppe teilen kann. Aber in großen Gesellschaften spielen sich Verteilungskämpfe anders ab, als in kleinen Dorfgemeinschaften. Wo man andere Gruppenmitglieder nicht mehr kennt, weil sie anonym sind.
Da wird es schwer mit dem Teilen und der Egoismus hat es leichter. Deshalb wird ja auch immer erfolgreicher versucht, diese auszugrenzen, zu diffamieren, als Gegner aufzubauen, jedenfalls in ihrem Menschsein abzuwerten und unsichtbar zu machen.

Das ist ein mühsamer, langwieriger Prozess, der vielleicht in 20 Jahren
vielleicht erste Früchte tragen wird.

Ich hoffe mit dir, daß es so schnell geht. Das wäre ungefähr eine Generation. Die Kinder opponieren ja häufig gegen die Eltern und das Pendel schlägt dann wieder zurück. Allerdings sitzen die Eltern noch an den Schalthebeln. Bis die nächste Generation sie übernehmen, da rechne ich eher mit 2 Generationen, also mindestens 40 Jahren. Eher mehr, da die Eltern immer später Kinder kriegen und sich die Phasen damit eben auch verlängern.

Eine ideale Welt der vollkommenen Gerechtigkeit wird auch dann nicht
entstehen, aber ein wenig gerechter kann die Welt schon werden, auch wenn
der Mensch als Mann und Frau wohl nicht grundlegend veränderbar ist.
Es sei denn, die Gentechnik entwickelt Methoden, die Psyche des Menschen,
seine Trieb- und Instinktstruktur zielgerichtet zu verändern.

Das wäre allerdings die nächste, und wirklich die größte Katastrophe. Dann hätte der Mensch endgültig seine Würde verloren, denn er wäre der Einzelne nichts weiter als ein Objekt, nicht mehr Subjekt, der sein Leben steuert. Es wäre das Ende jeder Freiheit, denn solche "Segnungen" würde natürlich die gerade herrschende Schicht exklusiv für sich beanspruchen und die weitere Anwendung dürften nur dazu dienen die Anderen ruhig zu halten. Erste Ansätze, wie Ritalin, gibt es ja bereits.

Ob das auch nur theoretisch möglich ist, ist unklar.
Wäre es möglich, würde mir auch davor grausen, denn so wie die
Sozialingenieure Mißbrauch treiben mit ihren Methoden, so werden natürlich
auch die Bioingenieure Mißbrauch treiben mit den Mitteln, die ihnen
dereinst zur Verfügung stehen könnten.

Tschuldigung. Zu früh in die Tasten gehauen ;-)

Es bleibt spannend und der Mensch das problematischste aller Lebewesen.

Am erfolgreichsten kann man der feministischen Ideologie privat ein
Schnippchen schlagen.
Also: Sehr, sehr vorsichtig sein beim Vaterwerden unter diesen
Bedingungen, sich darüber klar sein, dass dies für Männer bedeutet,
Russisches Roulette zu spielen, das buchstäblich tödlich sein kann.

Erfolgreich ja. Aber auch da hilft nur Aufklärung und sich Bewußt machen.
Das ist aber sehr schwer, für einen jungen Mann, der zum ersten mal von seinen Hormonen massiv überschwemmt wird. Für junge Frauen auch, bloß nicht so gefährlich im real existierenden Feminusmus.
Für ältere auch, bloß haben die schon mehr gesehen von der Welt. Haben mehr Lebenserfahrung, haben Freunde, die schon auf der Strecke geblieben sind. Die Warnlampen leuchten eher und heller auf. Aber junge Männer haben nichts vergleichbares und er hört auch solche Warnungen nicht, weil eben niemand Interesse hat, ihn zu warnen. Auch hier sind wir gefragt, weil alle Anderen versagen.

Ich kann nur raten, sich der Risiken, die heute für Männer größer sind als
je auf diesem Gebiet, bewußt zu sein, sehr, sehr vorsichtig zu sein,
welcher Frau sie ihr Vertrauen schenken, mit welcher Frau sie ein Kind
zeugen.

Du sagst es ja schon wieder, "bewußt zu sein". Nur, wie gesagt. Es fehlt entweder die Erfahrung oder die Information. Sehr, sehr schwer!

Gruß
adler

P.s. Ich bin immer wieder von deinen treffenden Analysen beeindruckt, seit du hier aufgeschlagen bist. Vieles habe ich mir abgespeichert. Ich muß das mal zusammenfassen, denn langsam verliere ich den Überblick. Vielleicht gelingt mir das ja noch vor 2012. Denn wie wissen ja, spätestens seit Roland Emmerich. Dann endet der Kalender der Maya ? und die Welt hört auf zu existieren.

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
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"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar


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