Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Es ist so ermüdend, auf immer wieder dieselben Propaganda-Slogans zu antworten ...

Helen, Thursday, 02.07.2009, 21:32 (vor 5415 Tagen) @ Kurti


Ja, ich sammle wirklich. Bei meinem virtuellen Zeitungskonsum im Internet
notiere (copy-and-paste) ich permanent alle männerfeindlichen Statements,
die ich finde. Um sie in unregelmäßigen Abständen dem Forum hier als
Informationsquelle zur Verfügung zu stellen. Nach dem "Focus"-Motto:
Fakten, Fakten, Fakten ...

Nun, das Focus Motto lautet eigentlich anders. ;) Aber lassen wir das. Eins steht fest, du bist ein Sammler für Fortgeschrittene. Bleibe dabei: der Wahnsinn!

also vor der Frauenbewegung, die wiederum entsprechend brutal

"geantwortet"

hat, wie du hier schlüssig aufzeigst.

Besteht da wirklich ein kausaler Zusammenhang? Eine unmittelbare
Verbindung?
Also, das wage ich doch leise zu bezweifeln.

Nun, was dachtest du? Dass die Frauenbewegung aus dem Nichts entstanden ist, aus dem Weltall runtergefallen ist? Die Frauen haben sich zum ersten Mal in der uns bekannten Geschichte vehement und konsequent gewehrt, haben versucht, sich eine bessere Position zu erkämpfen. Da wurden dann die verbalen Atombomben abgefeuert, umgekehrt war es ebenso. Wie man das findet, ist wieder eine andere Frage. Bis dahin und bis jetzt galt und gilt: Aug um Auge ...

Ich kann nichts oder nur wenig unterschreiben, von dem, was ich hier

bei

dir lese.

Bezweifelst du die Authentizität meiner Zitate? Ich habe doch mindestens
95 Prozent durch Quellen zweifelsfrei und nachprüfbar belegt.

Nein, darum geht es überhaupt nicht. Habe aber einige Zitate hier gelesen, wo es mehr um eine Analyse des Status Quo geht, die stimmen.

Tatsächlich waren und sind Frauen aufgrund ihres Frauseins angegriffen

und

unterdrückt worden. Ihre "Rollen" waren die unmündiger Kinder, denen

man

keine Menschenrechte zugestand.


Frage: Wie lange wollte ihr von der feministischen Front das eigentlich
noch pauschal "den Männern" vorwerfen, welche zu dieser Zeit noch gar nicht
gelebt haben? Wie lange wollt ihr euch noch in völlig fremdem Leid suhlen?
Entschuldigung, wenn ich giftig werde.

Darum geht es ja nicht. Es gibt keine Generationenschuld. Wohl aber eine Verantwortung dafür, dass es nicht wieder passiert. Den heutigen Frauen sitzt der Schrecken der Vergangenheit noch in den Knochen. Das Misstrauen bleibt. Letztens meinte meine 12jährige (!) Nichte zu mir: "Glaubst du, dass uns die Männer wieder alles wegnehmen?" Ich hab sie gefragt, was sie denn damit meint? Sie erzählte vom Religionsunterricht, wo der "Lehrer" damit gedroht hatte, dass es bald wieder so weit sei, dass die Frauen wieder ihre "richtige" Rolle als Hausfrau einnehmen müssen. Dabei hatte sie gerade in Geschichte gelernt, wie sich die Frauen aus der Position des bevormundeten Kindes herausgekämpft hatten. Sie selbst möchte gerne studieren und eine Karriere machen. Was ich damit sagen will: es ist nicht vergessen, nicht verziehen (leider), die Angst bleibt. Das mag irrational erscheinen, aber vielleicht ist es auch nötig. Jedenfalls denke ich das manchmal, wenn ich hier die Beiträge so lese.

Ich möchte hier noch mal auf meinen Beitrag zum Thema Vergewaltigung

Ich bin kein Rechtsgeschichte-Experte, aber meines bescheidenen Wissens
nach ist Vergewaltigung im mitteleuropäischen Kulturkreis bereits ziemlich
lange ein strafbarer Tatbestand. Ich weiß nur, dass sie in den alten
Gesetzbüchern als Notzucht beschrieben worden ist.

Hier noch mal mein Beitrag:

Ich rede in diesem Fall von dem 19. Jahrhundert. Man stelle sich das doch mal umgekehrt vor: ein Mann wird vergewaltigt, sagen wir von einem Mann. Seine eigene Vergewaltigung kann er nicht anzeigen, weil ihm sein eigener Körper nicht gehört. Er ist das Eigentum seiner Frau oder seiner Mutter, die dann selbst darüber entscheiden kann, ob sie zur Polizei geht oder nicht. Da die Aussage eines Mannes sowieso nicht ernst genommen wird, wird es nicht zu einer Anzeige kommen. Oder hier kommt das 20. Jahrhundert: Ein Mann will arbeiten gehen um Geld zu verdienen. Dafür braucht er die Unterschrift seiner Frau oder seiner Mutter, weil er das nicht entscheiden kann. Wenn er ein Konto eröffnet, kann dies von seiner Frau jederzeit leergeräumt werden. Seine Frau kann auch jederzeit seine Arbeit kündigen, auch wenn er nicht damit einverstanden ist. Zudem hat er keine Kontrolle über seine Reproduktionsfähigkeit. Wenn er verhüten möchte, dann braucht er wieder die Unterschrift seiner Mutter oder Ehefrau. Wenn diese verweigert wird, hat er Pech gehabt.


Du treibst mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Hast du die
Zitat-Sammlung wirklich gelesen? Hast du auch meine Begründung gelesen,
warum ich sie hier veröffentlicht habe? Ist das keine Diskriminierung
aufgrund des (männlichen) Geschlechtes? Genügen dir vielleicht die 100
Seiten Word-Dokument nicht, die ich hier veröffentlicht habe? Sollen es
noch mehr sein? Möchtest du 200? 500? 1000?

Ich verstehe deine Wut, die Aufregung, den Zorn. Aber verstehst du auch den Zorn der Frauen? Oder heißt es dann wieder: das war doch nur gefühltes Unrecht, hat doch alles nicht stattgefunden? Viele Zitate von dir sind aus den Sechzigerjahren, den Anfängen des Feminismus. Natürlich sind sie radikal. Die Frauen sind wütend. Genau wie du/ ihr jetzt. Ich finde diese Aussagen schrecklich, unsagbar. Aber sie sind doch nicht nur aus Bosheit gefallen. Dazu gibt es eben eine Geschichte. Und wenn man die nicht beachtet, versteht man auch die Situation heute nicht.

Wenn du dich ins Forum hier wirklich eingelesen hast, wird dir aufgefallen
sein, dass die hier vertretenen Meinungen eine sehr große Bandbreite
einnehmen. Es gibt hier tatsächlich vereinzelte Vertreter der
Frauen-zurück-an-den-Herd-Fraktion. Auf der anderen Seite existiert hier
aber auch eine große Anzahl derer, die sagen, dass Frauen sich um
ihren Lebensunterhalt selbst kümmern sollen (vor allem die
Scheidungs-Abgezockten vertreten diesen Standpunkt).

Richtig. Das sehe ich auch so. Nur manchmal kommt es einem so vor, als ob hier die säkularisierte Reinkarnation des Apostel Paulus raustrompeten würde, dass alle Frauen in die Hölle, und wenn schon nicht dahin, dann zumindest an den Herd gehören. Und da sind wir wieder beim Thema: Vorsicht vor den Männern. Am liebsten würden die uns heute noch alle in den Keller sperren. Sie hassen uns, warum auch immer.

Sie verweisen auf die Rollenvorgaben, die Frauen
einhalten sollen und verwechseln das mit gleichen Rechten und Pflichten

in

allen Belangen.

Den Widerspruch in dem Satz verstehe ich nicht.

Anders gesagt: Sie sagen, dass die Frauen wieder ihre tradierten "Rollen" spielen sollen. Und damit schließen sie ein, dass Frauen und Männer eben getrennte Rechte und Pflichten haben.

Also, was den Männerhass betrifft, der nützt den Verlagen,
männerfeindliche Bücher und Zeitschriften mit männerfeindlichen Artikeln
herausgeben. Damit sie ihren Schund gewinnbringend absetzen können.

Ist das mit dem Frauenhass nicht genauso?
Gruß Helen


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