Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Fundstücke aus dem Jahr 1999

Kurti, Wien, Wednesday, 01.07.2009, 06:32 (vor 5416 Tagen) @ Kurti

28. 4. 1. 16. Fundstücke aus dem Jahr 1999

"Die brave Thekla ... männermordend ... befördert ihre Nervensäge von Ehemann über den Jordan. Und tschüs!"
(Quelle: "Bild", 27. 03. 1999)


"Sind Frauen klüger?"
(Quelle: "Der Spiegel" 25/1999, 21. 06. 1999)


"Nette Männer sind Nieten"
(Quelle: "Ilona Christen", RTL, 04. 02. 1999, 15:00 Uhr; 05. 02. 1999, 04:10 Uhr; 05. 08. 1999, 13:00 Uhr)


"Der aktuelle Pädagogik-Trend geht in Richtung Härte. Schocktherapie heißt das Zauberwort. (…) … Grundschüler in Nordrhein-Westfalen. Die Jungs sollen an Anti-Macho-Kursen teilnehmen. Ein paar Stunden in Frauenkleidern dürften die Mini-Macker flink beeindrucken. Geübt werden realistischerweise auch: Schminken, (…) Massieren, (…) und Weinen."
(Quelle: "Berliner Zeitung", 10. April 1999.
Bezog sich auf die unter dem Punkt "Geschlechterunterricht" erläuterten Projekte.)


"Die Angst vorm Rock sitzt bei Männern tief
In unserer Redaktion gibt es viele selbstbewusste Männer. Sie fangen Bankräuber, decken Skandale auf, sind mutige Burschen. Aber leider rutscht ihnen das Herz in die Hose, wenn sie aus derselben steigen sollen. Tut mir leid Kollegen, wenn ich euch oute, aber die Sache mit dem Männerrock darf nicht ungestraft bleiben. Es trug sich so zu: (…)
Ich rege also einen Test an: 'Lieber Kollege X., würdest du einmal zwei Stunden im Männerrock auf die Straße gehen und die Reaktionen testen?'
Der Blick des Angesprochenen sagte 'Bist deppert?', (…).
Ich fragte weitere zehn Kollegen, auch solche, die sich ziemlich modern finden. (…)
Kurz gesagt: Wir erwarten von den Männern scheinbar zuviel. Hausmann spielen geht gerade noch – hinterm Kinderwagen im Kittel herzumarschieren übersteigt die Toleranzgrenze eindeutig."
(Quelle: "News" Nr. 16, 22. April 1999)


"Für Ulrike Kramme, Lehrerin an einem Hamburger Gymnasium, steht fest: 'Es kann nicht nur an sozialen Umständen liegen, irgend etwas muß schon in den Genen anders sein.' Wissenschaftler fragen sich nun, ob ihre Gene und ihr Gehirn die Mädchen tatsächlich zum schlaueren Geschlecht machen (…)"
(Spekulationen über die schlechteren Schulleistungen von Jungen in westlichen Industrienationen. Quelle: "Der Spiegel", 21. 06. 1999)


"Die 'Mühlen der Entmannung'"
(Quelle: "Frankfurter Rundschau", 13. 10. 1999)


"Was vom Manne übrig ist"
(Quelle: "Frankfurter Allgemeine Zeitung", 10. 11. 1999)


"'Frauen sind besser'. (…) Doch die alles entscheidende Grundvoraussetzung, eine gute Rede halten zu können, wurde uns von unserem Dozenten wissentlich vorenthalten.
Sehr geehrter Herr Münzer, bitte bleiben Sie doch bei der ganzen Wahrheit und verschweigen Sie nicht aus Parteilichkeit zum eigenen Geschlecht die wichtigste aller Voraussetzungen.
Ja, liebe Kommilitoninnen, Ihr ahnt es bereits, und auch unsere Männer wissen es eigentlich längst: um eine gute Rede halten zu können, muss MANN eine Frau sein!
Auch, wenn unsere Gesellschaft – noch – eine Männergesellschaft ist, Männer die Politik, die Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst beherrschen, gute Reden halten können sie nicht. (…) Im Gegensatz zu den Männern, die oft völlig emotionslos reden und denen es meist ausschließlich um den Austausch von Informationen und die Anmeldung von Machtpositionen geht – mein Haus, mein Auto, mein Boot –, müssen Frauen sich nicht über Reden profilieren oder ihr Selbstbewusstsein stärken. Lieblingsthemen der Männer sind im allgemeinen Auto, Fußball, Sex – Flops und Versager sind natürlich unerheblich und nicht der Rede wert –, Fernsehen und wieviel Promille sie vertragen. Es ist für sie ein großes Erfolgserlebnis, sich bei diesen Themen mit Sachkenntnis zu übertreffen.
Männer sind süchtig nach Bestätigung. Sie werden in ihrem Redefluss ungern unterbrochen, ist Widerspruch doch ein frontaler Angriff auf ihre eigentlich fragile Persönlichkeit. (…)
Bereits zu Beginn der Zivilisation war die Rollenverteilung hinsichtlich Kommunikationsverhalten und Sprachbegabung festgelegt. Die Männer mussten sich bei der Jagd lediglich auf primitivste Art verständigen. Mehr als einfache Zeichen und grunzende Laute brachten sie dabei nicht zustande."
(Quelle: Im Jahre 1999 auf einer deutschen {vermutlich Berliner} Universität gehaltene Rede. Gefunden auf www.rhetorik-netz.de.)


"Männer sind Egoisten. Sie nehmen am anderen wenig Anteil und erfreuen sich bevorzugt am eigenen Ich, (…)"
(Quelle: Rainer Moritz: "Das Frauenmännerunterscheidungsbuch". Beck'sche Reihe, 01314, Verlag C. H. Beck, München, 1999.)


"Frauen haben endgültig die Nase voll von Gockeln, Platzhirschen und Schmalzdackeln. Wie eine Komödie aus den USA so nett empfiehlt:
Nehmt Rache an den Mackern!
Der Herr versammelte drei Männer um sich und sprach: Sagt mir, was eure größten Ängste sind, und ich werde euch Hilfe gewähren. Da hub der erste Mann an zu klagen: Herr, mir macht das Versagen Sorge, wenn ich beim Weibe schlafe! Kannst du mir helfen, dass ich dennoch Freude habe am Dasein? Das will ich gerne tun, sprach der Herr, und siehe, die Sportwägelchen-Industrie ward geschaffen.
(…) aber fangen vor Rührung an zu plärren, wenn ihre Elf durch die Nationalhymne eiert. (…) und wechseln selbst mit dem besten Freund selten kompliziertere Sätze als: 'Pils?'
Was ist bloß von einem Geschlecht zu halten, dessen ganzes Gehirn nebst zwei Schwellkörpern in einen so kleinen Körperfortsatz passt? (18 Zentimeter, behaupten Männer; 12, korrigiert die Frau.). Ein Geschlecht, das den Gummifetischismus und den Gartengrill erfunden hat? Das Oliver Kahn verehrt und einen Herzkasper bekommt, wenn man seine nach Alphabet, Chronologie und Länderpunkten geordnete Plattensammlung durcheinanderbringt?
Ach, es herrscht Not am Mann. Das meiste klappt besser ohne ihn; vor allem ohne seine Kommentare. Selbst die duldsamen Mütter, die ihre Kerle durchs Studium gefüttert und ihnen 20 Jahre lang die Steigbügel gehalten haben, haben die Nase voll, (…) grauen Gockeln, denen mehr Haare aus den Ohren wachsen als auf dem Gewölbe dazwischen (…) ahnen nicht, dass gerade diese junge Frau sich mit ihren Freundinnen totlacht über Männerwitze: Sagt ein Mann zu Hause, dass er zum Arzt eine Urin-, Stuhl- und Spermaprobe mitbringen muss. Sagt die Frau: Nimm doch deine braune Cordhose.
Da hub der zweite Mann an zu klagen: Herr, mir graut vor Verantwortung! Lass mich nie erwachsen werden! Schon geschehen, erwiderte der Herr und gab dem Manne Inline-Skates und den Netscape-Navigator.
Für Reisen in südeuropäische oder islamische Länder sind Männer durchaus empfehlenswert. Oder als Begleitung nachts auf den Straßen, als Schutz vor anderen Männern. Aber Schluss muss sein mit diesen wichtigtuerischen 'Internet-Konferenzen', bei denen Mann in Wahrheit bloß dem Aufbau der Pamela-Anderson-Homepage entgegenfiebert. (…)
Und ihr, die 400 Mark für Knie- und Schädelschoner ausgebt, damit ihr den Ausflug auf den 300-Mark-Rollschuhen überlebt: Sofort zurück in den Kindergarten! Und nehmt die gleich mit, die man nicht alleine zum Kleiderkauf lassen darf, weil sie den plumpsten Schmeicheleien erliegen ('Grosse Karos machen schlank.').
Keine Geduld mehr mit den Softis, die nicht an Fischgeschäften vorbeigehen können, ohne dass der Anblick zappelnder Aale sie für den Rest des Tages melancholisch macht. Die erst noch 'ihr Leben in Ordnung bringen wollen', ehe sie den Müll runter tragen.
Keine Geduld mehr mit den Heuchlern, (…) Das ist dann einer mit Trichterbrust und Achselschweiß, aber ungetrübtem Selbstbewusstsein. ICH BIN EIN MANN. (…)
Daran fühlt sich peinvoll jede erinnert, die mit eingezogenem Bauch und gradem Rücken (damit der Busen höher sitzt) eine gemischte Sauna betritt. Da spreizt sich der bewampte Gockel, dessen Männlichkeit der Schwerkraft erlegen ist und dessen drittes Kinn nahtlos in den Birnensackkörper übergeht, als habe der liebe Herrgott diese Pracht eigenhändig gemeißelt.
Und dann dieser ewige Phallus-Wahn. Von Salatgurken über Sukkulenten bis hin zur Challenger gemahnt sie alles Längliche an ihren Priapus. Rufen Frauen etwa beim Anblick eines jeden Donut kokett: Schatzi, an was erinnert dich das? Und neidisch? Glauben Männer allen Ernstes, Frauen wünschten sich einen Nacktmull an den Körper, der jeder Hose den Sitz verdirbt und manchmal seitlich aus Shorts baumelt, als wäre ihm auch schon schlecht?
Demütig, also erträglich, macht den Mann nur die Angst. Die nackte Panik vor Chefinnen (der endgültige Karriereknick oder: Mutti ist wieder da) und vor bösen Mädchen, die sie beim ersten nicht gelieferten Orgasmus vor die Tür setzen. Vor Frauen, die nach dem Motto leben: Lieber einen guten Film als schlechten Sex ('Wie fandest du's?' – 'Oh, Liebling, du hast schon angefangen?').
Aber es ward des Jammerns und Klagens kein Ende, als der dritte Mann zu sprechen begann. Ich fürchte das Weib, das nicht schweigt in der Gemeinde, so weinte er. Das Weib macht Geld und Karriere und braucht uns nicht mal mehr zum Dübeln! Was, o Herr, machen wir bloss?
Da erhob sich eine weibliche Stimme aus den Himmeln und sprach: Hört der Herr vielleicht mal auf mit dem Quatsch und kommt gefälligst nach Hause?
Der amerikanische 'Esquire', Kummerkasten des von der Evolution mit Spermieninsuffizienz geschlagenen und von Hardcore-Feministinnen in die innere Ejakulation getriebenen Mannes, bestätigt in seiner neuesten Ausgabe, dass Frauen sich wohler fühlen, wenn sie ihre klassischen Weibchen- gegen Männchen-Tugenden tauschen. Also Aggressivität und Dominanzverhalten zeigen statt Unterwerfung.
Für das Männchen bedeutet das: Es muss sich nicht nur vor anderen Männchen beweisen, sondern, puh, auch vor der eigenen Frau. Denn die aufstrebende Frau braucht den Neuen Mann: einen, der familientauglich ist, der die Kinder nicht ver-, sondern umsorgt, nicht den Unterhalt liefert, sondern Unterhaltung. Weia. Was macht das Männchen? Schlapp.
Die meisten Männer finden es abtörnend, wenn die Ehefrau erfolgreicher ist als sie selbst. Was bleibt frau? Den Gehaltszettel verstecken. Oder eine schöne Handarbeit für die sexfreien Monatsersten beginnen. Im schlimmsten Fall erleiden die entthronten Paschas 'Koro' – so nennen Japaner die Angst, der Penis könne in den Körper schrumpfen. Warum freuen sich Männer nicht über die Karrieren ihrer Frauen? Weil es jetzt gar keinen Bereich mehr gibt, in dem sie gockeln können. Denn zu Hause herrschte schon immer das Weib. Wie sagt Woody Allen: 'Ich bin der Boss. Sie trifft die Entscheidungen.' Für's Einschmeicheln ist es nun zu spät: Vor die Wahl gestellt, ob der Partner mehr im Haushalt helfen soll oder ob sie lieber ein neues Haushaltsgerät möchte, wählt die Mehrheit der befragten Frauen das Gerät.
Arme Männer. Schnell eine Koro-Gruppe gründen! (…)
Sie rechnet dann kühl durch: Wozu brauch' ich ihn? Als Erzeuger der Brut? Ja. Als Gesprächspartner? Nein ('Was denkst du gerade, Liebling?' – 'Nichts.' Es ist immer die Wahrheit.). Als Ernährer? Hoffentlich nicht. Zum Reparieren der Duschstange? Auch Handwerker sind oft gut gebaut. (…)
Vergesst die Männer. Auch wenn's manchmal hart ist. (…) Jetzt eine breite Schulter zum Ausweinen. Aber selbst wenn er sie bereitstellt – brummt er nicht in neun von zehn Fällen: 'Sag mal, Bier is alle?'."
(Quelle: Nicht genau ermittelbar, wahrscheinlich "Cosmopolitan" irgendwann 1999, aber ohne Gewähr.)


gesamter Thread:

 

powered by my little forum