Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

DschinDschin, Thursday, 01.03.2007, 20:12 (vor 6862 Tagen) @ geckoo07


noch ein interessanter gedanke kam mir beim lesen der zastrow-artikel:
wenn es tatsächlich gelingen sollte, hunderttausende zusätzliche
krippenplätze zu organisieren, hätte dies auch noch folgenden nebeneffekt
(im sinne des gender-mainstreamenden staates): die so freigesetzten eltern
(sonderlich mütter) stünden dem staat nicht nur als zusätzliche menschliche
arbeits-maschinen zur verfügung (das mit der maschine war schon ganz
zutreffend; ich würde es allerdings nicht nur aufs gebären beziehen),
obendrein wäre die krippe auch der ideale ort, die kinder schon
frühzeitig ideologisch zu indoktrinieren!! - ihnen z.B. zu
erzählen, dass sie gar keine jungen oder mädchen sind - und ähnlichen
dreck. wehren können sie sich ja nicht dagegen, wie auch? im übrigen
glaube ich, dass genau das einer der hauptgründe für den
krippen-wahn ist. eine wahhaft perfekt-perfide strategie, stimmt's? keine
sorge, ich bin kein verschwörungs-fuzzi. ich halte diese möglichkeit für
ausgesprochen realistisch. diesem system traue ich mittlerweile alles zu,
auch knallharte totalitäre kader-politik. wetten, die krippenpflicht
kommt? egal, mit welch aberwitziger begründung...

wo wir gerade dabei sind: wenn unsere nation in den augen der polit-clique
schon nicht mehr ist als ein "standort" (ihre eigenen worte verraten
sie...), ist es dann wirklich so schwer, sich vorzustellen, dass auch die
in diesem land lebenden menschen in deren augen letztlich nicht mehr sind
als willfährige arbeits-machinen, die nebenbei auch noch kinder machen -
eben neue machinen (die dann schuften, konsumieren, wieder neue machinen
machen etc. etc.)? irgendwie passt das doch alles zusammen, oder bilde ich
mir das nur ein?

aber eigentlich lautete ja meine überschrift ja ganz anders...

in diesem sinne
euer geckoo07

Betrachten wir mal die Problematik aus marxistischer Sicht: Kapital wird dadurch vermehrt, dass der Mehrwert der Arbeit der Proletarier abgesaugt wird. Je mehr Arbeitsanbieter es gibt, desto mehr kann abgesaugt werden.
Die Kapitalisten sind wie Hoteliers, die keine Zimmer sondern Arbeitsplätze vermieten. Die Miete ist das, was der Kunde für das Ergebnis der Arbeit bezahlt, abzüglich der Kosten für die Erstellung und Erhaltung des Arbeitsplatzes plus des Lohnes. Das Tolle ist, wenn mehr Kunden Hotelzimmer nachfragen steigt die Miete. Wenn mehr Arbeitnehmer nach Arbeitsplätzen nachfragen steigt die Miete auch. Sie macht sich im verringerten Lohn bemerkbar. Dadurch steigt die Gewinnspanne des Kapitalisten. In DAS KAPITAL ist ein lesenswerter Abschnitt, warum die Kapitalisten gar nicht genug Arbeitskraft am Markt haben können. Es schmerzt sie schon, dass die auf die Kinder verzichten müssen, die Frauen wollen sie auf keinen Fall aus ihren Fängen lassen.
Dazu kommt, dass bei allen Arbeitsverhältnissen ein Schmarotzer mitverdient: der Staat. Nichts hat der Staat vom privaten Wirtschaften der Leute, wenn die ihr Brennholz selber machen, die Marmelanden selber kochen, die Kuchen selber backen, das Essen selber aus preiswerten Rohprodukten zubereiten, ihre Häuser selber streichen, die Bäder selber plätteln. Viel besser für den Schmarotzer ist, wenn alles zugekauft wird.
Wenn alle Frauen arbeiten, mein Gott, ich sage nur Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer, Benzinsteuer, ....
Da läuft ja jedem Finanzminister das Wasser im Munde zusammen.
Also Leuz, alle in die Fabrik oder an die Kasse oder den Friseursalon, Karriere gemacht, massig Kinder gezeugt, ab in die Kita, abends um 18:00 Uhr oder später rasch nach Hause. Kinder versorgt und dann die Oma gepflegt.
Jo, so läuft das. Darum brauchen wir so viele Powerfrauen. Und damit der Streß nicht kippt, sollen noch die Männer ran. Also Männers, Karriere gemacht, ordentlich Kohle gescheffelt, dann schnell heim und Windeln gewechselt.
So macht Familie Spaß.

Kennt Ihr die Geschichte von dem Kleintierzüchter, der sich 10 Hasen angeschafft hat, für das Futter aber so viel zahlen musste, dass er nun Überstunden klopfen musste. Da fehlte dann die Zeit für die Versorgung der Hasen und er musste die Hasen in Pflege geben und sah sie selber kaum noch.
Ist das nicht ein schönes Hobby, das Hasenzüchten?

Ich meine, wer legt sich Kinder zu, wenn er an Kindern keine Freude hat?
Und wenn man an Kindern Freude hat, wer gibt sie dann in fremde Hände, wenn sie am niedlichsten und am hilfebedürftigsten sind?
Ich meine, da muss man doch mehr als eine Schraube lose haben.

Und zeugen für Deutschland, aber bitte.

Hier was von Tucholsky:
An die Meinige

Legt man die Hand jetzt auf die Gummiwaren?

Erinnre, Claire, dich an deine Pflicht!

Das geht nicht so wie in den letzten Jahren:

Du bist steril, und du vermehrst dich nicht!

Wohlauf! Wohlan! Zu Deutschlands Ruhm und Ehren!

Vorbei ist nun der Liebe grüner Mai ?

da hilft nun nichts: du mußt etwas gebären,

einmal, vielleicht auch zweimal oder drei!

Wir Deutschen sind die Allerallerersten,

voran der Kronprinz als Eins-A-Papa.

Der Gallier faucht ? wir haben doch die mehrsten,

und hungern sie, mein Gott, sie sind doch da!

Denn sieh: die Babys brauchen Medizinen

und manchmal auch ein weiß Getöpf aus Ton,

Gebäck, das Milchgetränk ? man kauft es ihnen,

und dann vor allem, Kind, die Konfektion!

Und wer soll in des Kaisers Röcken dienen,

umbrüllt vom Leutnant und vom General?

Stell du das her: es muß nur maskulinen

Geschlechtes sein ? der Schädel ist egal.

Ins Bett! Hier hast du deine Wickelbinden!

Schenk mir den Leo nebst der Annmarei!

Und zählt man nach, wird man voll Freude finden

sechzig Millionen, und von uns

die zwei!

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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