Re: Gedanken 2
Als Antwort auf: Re: Gedanken 2 von Garfield am 10. Oktober 2002 15:20:47:
Es war aber nicht so, daß Frauen deshalb allgemein nicht als Menschen betrachtet wurden!
Nun nimm das nicht so wörtlich. Eine Frau war halt weniger wert als ein Mann und nahm nicht am "Männerleben" teil. Es gibt zahlreiche Ausnahmen, aber das sind eben Ausnahmen.
Und daß Frauen auf politischem und technischem Gebiet nicht viel zugetraut wurde, lag vor allem daran, daß es nur sehr wenige Frauen gab, die sich dort betätigt haben.
Ob nun das Ei zuerst da war oder das Huhn, es kommt auf dasselbe raus: Frauen wurden nicht für voll genommen, wenn sie sich auf Männerdomänen wagten, und taten es auch nur selten.
Was natürlich wieder eine Frage aufwirft: woher kommt das Interesse heute? Nicht, daß es so groß wäre wie das der Männer, aber größer als vor der Emanzipation ist es auf jeden Fall.
Prinzipiell ist das bis heute so geblieben - und das, obwohl Frauen überall nicht nur nicht mehr behindert, sondern sogar noch massivst gefördert werden. Es ist also definitiv so, daß Frauen sich weniger deshalb nur selten in solchen Bereichen engagieren, weil die Männer dies nicht zulassen, sondern eher, weil es sie schlicht und einfach mehrheitlich nicht interessiert.
Da stimme ich zu. Ein bissl was hat´s aber schon gebracht.
Hm, da kommt mir gerade ein seltsamer Gedanke: wenn die Bevorzugung aufhören würde, würde dann der Anteil an Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen etc. wieder auf das alte Niveau zurückfallen?
Und was intellektuelle Leistungen betrifft: Es hat schon immer genügend Männer gegeben, die den Rat einer intelligenten Frau zu schätzen wußten und sich auch von ihren Ehefrauen, Geliebten oder Müttern beraten ließen.
Gibt es auch heute. Aber das sind alles die Aufmerksamkeit auf sich ziehenden Ausnahmen.
Selbst bei den nordamerikanischen Indianern gab es sehr wohl auch Frauen, die hohes Ansehen genossen.
Na gut, eigentlich wollte ich unseren Kulturkreis in dieser Diskussion nicht verlassen...
Frauen haben sich immer auch intellektuell betätigt, nur oft auf anderen Gebieten als Männer. Vor allem auf den Gebieten der Kunst, der Philosophie, der Poesie, der Botanik oder Zoologie haben auch in früheren Zeiten durchaus auch viele Frauen Bücher herausgebracht.
Hm. Mir fallen hier auf Anhieb einige Männernamen ein, aber so gut wie keine Frauennamen. Anette v. Drost-Hülshoff und Clara Schumann vielleicht...
"Und was ist mit der Macht der Frauen (Erziehungsmacht, Sexmacht, Macht im
häuslichen Bereich im allgemeinen)?"
"Früher war das keine Macht, sondern das Feld, welches ihnen zur Betätigung übriggelassen wurde, weil der Mann anderes zu tun hatte."
Mit derselben Berechtigung könnte man sagen, daß beispielsweise ein Bauer auf dem Feld oder ein Handwerker in seiner Werkstatt auch keine Machtposition hatte, sondern die Arbeiten verrichtete, die seine Frau ihm übrigließ...
Tatsächlich hat es aber im Mittelalter gar keine so deutliche Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen gegeben, wie sie dann später mit dem Aufkommen der Industriegesellschaft üblich wurde.
Das ist korrekt. Was ich meinte, ist aber nur, daß auf diesem Gebiet der Mann nicht so das Interesse und die Geduld besaß, und deshalb war es Frauensache. Heißt aber lange nicht, der Mann hätte auf diesem Gebiet nichts zu sagen gehabt. Es hat ihn nur nicht gekümmert.
Die Macht der Frau war nicht gebietsbezogen, sondern beruhte darauf, den Mann als Ganzes für sich zu gewinnen. Nicht ihre Befehle zu befolgen, sondern sie zu beschützen und nicht traurig zu machen. Resultat dasselbe, nur anders verpackt. Hat mit meiner These weiter unten zu tun. Männer tun sich schwer, Frauen Wünsche abzuschlagen, wenn diese nur in der richtigen Form vorgetragen werden.
Auch um die Kindererziehung veranstaltete man kein so großes Aufhebens wie heutzutage. Da halfen Großeltern und Geschwister mit, und sobald die Kinder mit anpacken konnten, trugen sie zum Lebensunterhalt der Familie bei.
Um die Erziehung wurde auch insofern kein großes aufhebens gemacht, als daß sich keiner tiefsinnige Gedanken machte, ob irgendwas vielleicht der kindlichen Seele schaden könnte.
Diesbezüglich hat sich in der heutigen Zeit unter dem Begriff der Pädagogik bzw. Sozialpädagogik und Kinderpsychologie ebenfalls ein Wahnsystem herausgebildet, das noch viel stärker tabuisiert ist als der Frauenmythos und sehr viel zur Erpreßbarkeit von Zahlvätern beiträgt. Dazu komme ich vielleicht noch ein andermal zu sprechen.
"Wenn ich jemals einen echten, nicht durch Erziehung erklärbaren Unterschied zwischen Männern und Frauen gefunden habe, dann diesen: Der Mann will Sex, die Frau will..."
Auch Sex. Ich glaube sogar, daß Frauen sehr viel sexueller denken als Männer. Es zeigt sich bei Frauen nur nicht so offensichtlich.
An welchen objektivierbaren Kriterien machst du das fest?
Woran denkt ein Mann, wenn er sich ein Foto einer nackten Frau ansieht und sich dabei einen runterholt? Offensichtlich an Sex - aber ist das wirklich so? Kann es nicht sein, daß er diese Frau unter rein ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet und gar nicht an Sex mit ihr denkt?
Ich glaube nicht, daß wir das in einem öffentlich zugänglichen Forum so ausführlich diskutieren sollten... ;)
Von Frauen dagegen habe ich schon häufig die Aussage gehört, daß sie Fotos von nackten Männern zwar durchaus interessant, aber nicht besonders erregend finden. Das erscheint erstmal so, als wäre ihr sexuelles Interesse schwächer ausgeprägt. Tatsächlich begründen Frauen das aber häufig damit, daß es ihnen nicht ausreicht, einen Mann nur zu sehen, sondern daß sie ihn auch anfassen und spüren möchten. Geht es eigentlich noch sexueller?
Und was, wenn das auch nur so dahingesagt ist? Mir wäre es übrigens auch lieber, die Frau vom Foto nicht nur zu sehen...
Ich weiß nicht, ob Frauen emotionaler denken als Männer.
Das ist wieder ein neues Themenfeld.
Ich würde spontan sagen: nein. Frauen sind berechnender. Oftmals auch deshalb klarsichtiger, wenn es um Themen geht, die emotionell belastet sind.
"Männer hingegen verlieren sehr schnell den Verstand, wenn sie einem hübschen Hintern hinterherjagen. Klischees? Ich erfahre es tagtäglich als Realität."
Das ist richtig. Aber Männer tun damit letztendlich auch wieder nur das, was die Frauen von ihnen erwarten.
Hier wird es etwas diffizil. Willst du damit sagen, daß sie es tun, weil es von ihnen erwartet wird? Das würde ich nämlich sofort und nachdrücklich bestreiten.
Immer noch machen meist die Männer den ersten Schritt, wenn es darum geht, jemanden kennenzulernen. Für die Frauen ist das natürlich sehr bequem und einfach. Und auch wenn sie eigentlich kein Interesse daran haben, jemanden kennenzuleren, schmeichelt ihnen doch das männliche Interesse sehr.
Umgekehrt etwas nicht?
Männer, die den ersten Schritt machen, bekommen grundsätzlich einen Korb. Die Frau sucht sich den Mann schon vorher aus und arrangiert es dann, daß er auf sie aufmerksam wird.
Vielleicht geben sich Männer nur deshalb manchmal so sexbesessen, weil das eben auch zum real existierenden Männerbild gehört. Ein Mann muß immer können und immer wollen. Wenn es nicht so ist, dann ist er kein richtiger Mann. Also versucht man(n), diesem Image zu entsprechen...
Die sogenannten Machos. Ja, gibt es. Sind aber nicht in der Mehrzahl. In der Mehrzahl sind die Unscheinbaren, die sich nach ein paar Abfuhren und vermeintlichen Hoffnungen nicht mehr trauen, eine Frau anzusprechen, weil ihr Ego weitere Zurückweisungen nicht mehr verarbeiten kann.
Umgekehrt könnte man sagen, daß das sexbesessene Bild, das neuerdings von Frauen gezeichnet wird, vielleicht ebenso künstlich ist?
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- Gedanken zur Ursache des "Staatsfeminismus" -
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07.10.2002, 23:56
- Re: Gedanken zur Ursache des "Staatsfeminismus" -
Meckermax,
08.10.2002, 00:32
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- Re: Gedanken zur Ursache des "Staatsfeminismus" - Manfred, 08.10.2002, 03:11
- Lieschen Müller - Doc, 08.10.2002, 02:39
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- Gedanken 2 -
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- Re: Gedanken 2 - Garfield, 08.10.2002, 20:17
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- Re: Gedanken 2 - Garfield, 15.10.2002, 13:14
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- Re: Gedanken 2, Teil 2 - Garfield, 15.10.2002, 14:38
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- Re: Gedanken 2 - Ferdi, 17.10.2002, 02:46
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