Re: Gedanken 2
Als Antwort auf: Re: Gedanken 2 von Jörg am 08. Oktober 2002 12:14:51:
Hallo Jörg!
"Hoppla, galten Frauen früher nicht als Menschen?"
Die Frage ist sehr berechtigt, denn die Behauptung mancher Feministinnen, daß Frauen in früheren Zeiten gar nicht als Menschen betrachtet worden wären, stimmt so ebenfalls nicht.
Es gab zwar immer wieder durchaus Leute, die so etwas auch in Büchern behauptet haben. Meist bezogen sie sich dabei auf Passagen aus der Bibel. Aber schon im 17. Jahrhundert kam es vor, daß solche Bücher deshalb verboten wurden. Und es hat jederzeit auch Männer und Frauen gegeben, die sich öffentlich gegen solche wirren Ansichten äußerten und sie widerlegten.
Heute dagegen können Radikalfeministinnen öffentlich die wüstesten Behauptungen vom Stapel lassen und sogar ein "Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer" veröffentlichen, ohne daß sie dabei durch Verbote eingeschränkt werden. Gleichzeitig stoßen Männer oder Frauen, die solche wirren Ansichten kritisieren, auch noch überall auf Hindernisse und Widerstände.
Daran allein sieht man schon deutlich, wie "fortschrittlich" die radikalfeministische Ideologie wirklich ist.
"Und was ist mit der Macht der Frauen (Erziehungsmacht, Sexmacht, Macht im
häuslichen Bereich im allgemeinen)?"
Genau. Frauen waren nämlich nie so macht- und rechtlos, wie man uns heute überall erzählen will. Man findet in der Geschichte viele Beispiele für Frauen, die keine Neigung gezeigt haben, selbst Machtpositionen zu besetzen und stattdessen lieber einen Mann auf den Thron setzen ließen und dann über ihn Macht ausübten. Selbst über Ludwig XIV., von dem der Satz "Der Staat bin ich" stammte, wurde erzählt, daß tatsächlich seine Geliebte seine Politik vom Bett aus bestimmte. Manche Frauen haben eigene kleine Geheimdienste unterhalten, obwohl sie niemals eine offizielle Machtposition hatten.
"Auf dem freien Schlachtfeld waren Frauen den Männern leistungsmäßig
unterlegen, daher kamen sie für das Militär gar nicht erst in Frage.
Abgesehen davon waren sie diejenigen, die durch ihre Gebärfähigkeit für den
Erhalt der jeweiligen Stammesgruppe oder Nation sorgten."
Ja, aber interessanterweise haben in der Geschichte immer wieder auch Frauen in Kriegen mitgekämpft. Bei den Kelten beispielsweise soll es üblich gewesen sein, daß Frauen mit in die Schlacht zogen und auch an Saufgelagen teilnahmen.
Bei germanischen Völkern war es nicht so. Aber dort hatten die Frauen im Gegenzug bestimmte Privilegien. So war es beispielsweise für einen germanischen Mann undenkbar, das Blut einer Frau zu vergießen. (Was sich ja im Prinzip bis heute erhalten hat.)
Und auch bei germanischen Völkern hat es immer wieder Frauen gegeben, die die Grenzen, die ihnen die Gesellschaft zog, durchbrochen und damit bewiesen haben, daß diese Grenzen durchaus nicht so starr waren, wie heute immer behauptet wird. In den skandinavischen Gewässern machten beispielsweise immer wieder auch weibliche Piraten die Gegend unsicher.
In späteren Zeiten kam es dann auch häufig vor, daß Frauen sich als Männer verkleideten und so zur See fuhren oder in den Militärdienst eintraten. Es gab mal eine "Madame Roß", die als Mann verkleidet bei der Kavallerie kämpfte. Sie ließ sich ein originalgetreu bemaltes und geformtes Urinal anfertigen, um ihre Tarnung perfekt zu machen. Die Frauen scheinen durchaus respektabel gekämpft zu haben, denn häufig flog ihre Tarnung erst auf, wenn sie verwundet wurden. Manche wurden vorher sogar noch befördert. Und viele wurden wahrscheinlich niemals enttarnt. Und als die beiden Piratinnen Anne Bonny und Mary Reed verhaftet wurden, waren sie die einzigen an Bord, die Widerstand leisteten. Ihre männlichen Kumpanen waren allesamt sturzbetrunken, und die Soldaten konnten die beiden Frauen erst überwältigen, nachdem sie ihnen ein Segeltuch übergeworfen hatten. Daß sie Frauen waren, hat zunächst niemand bemerkt. Erst bei der Gerichtsverhandlung kam es heraus, als sie wegen Schwangerschaft auf Aufschiebung der Hinrichtung plädierten.
"Heute sieht das jedoch anders aus. Das heutige Militär ist stark technisiert. Im Prinzip ist es egal, ob z. B. ein Panzer von einem Mann oder einer Frau gefahren wird."
Richtig. Das haben u.a. die Fraueneinheiten der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg bewiesen. Und in der RAF waren die weiblichen Terroristen am gefürchtetsten, weil sie auch in hoffnungslosen Situationen noch weiterhin stur Widerstand leisteten und immer sofort Schußwaffen einsetzten.
Interessanterweise werden Frauen schon lange im Sanitätsdienst eingesetzt, obwohl gerade da große Körperkraft oft wichtig ist. Es ist nämlich nicht einfach, beispielsweise einen Verwundeten aus einem Panzer zu ziehen.
"Meines Erachtens sind die Rollenverteilungen nicht nur in den Köpfen,
sondern auch in den Genen verankert. Mann und Frau sind allen medialen
Darstellungen zum Trotz nicht gleich, sondern sind durch unterschied-
liche Wesensmerkmale charakterisiert."
Das sehe ich auch so. Aber ich glaube, es liegt mehr an den Hormonen als an den Genen (wobei die Gene aber natürlich auch wieder die Hormone festlegen). Bei Geschlechtsumwandlungen hat sich interessanterweise schon häufig der Effekt gezeigt, daß Menschen durch Hormontherapie auf einmal tatsächlich auch Hirnaktivitäten und geistige und körperliche Fähigkeiten entwickelt haben, die atypisch für ihr ursprüngliches Geschlecht waren, dafür aber ihrem neuen Geschlecht voll entsprachen.
Man sollte also lieber darauf hinarbeiten, daß jeder Mensch - egal, ob Mann oder Frau - seine speziellen Talente möglichst gut nutzen kann, anstatt alle per Gesetz als in jeder Hinsicht gleich zu erklären.
Freundliche Grüße
von Garfield
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07.10.2002, 23:56
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- Re: Gedanken zur Ursache des "Staatsfeminismus" - Manfred, 08.10.2002, 03:11
- Lieschen Müller - Doc, 08.10.2002, 02:39
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08.10.2002, 02:11
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