Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Kann ich nicht nachvollziehen...

Odin, Thursday, 09.06.2005, 16:30 (vor 7487 Tagen) @ Naismith

Als Antwort auf: Re: Kann ich nicht nachvollziehen... von Naismith am 09. Juni 2005 08:08:

Wäre es so, würde sich so etwas viel häufiger ereignen (ein Forumsteilnehmer hat geschrieben, dass er sich darüber wundert, dass so etwas nicht öfter passiert). Fakt ist aber, dass solche Taten, der jüngsten Häufung in der Berichterstattung zum Trotz, extrem selten sind. Und dann wundert es mich nicht, dass die meisten dieser Taten sorgfältig geplant sind. Es wird eine Waffe gekauft (oder Brandbeschleuniger) und ein Abschiedsbrief geschrieben. Das hat sehr viel von dem von Tomator erwähnten Narzissmus. Kein Kurzschluss also, sondern kalte Berechnung.

Kalte Berechnung?
Kommt drauf an, was Du unter "kalt" verstehst. Es ist jedenfalls alles andere als ein "eiskalter" Mord.
Es wird "berechnet" und der Schluß gezogen, daß dieses Leben nicht lebenswert ist und daraus leiten sich dann die Folgen her. Ab da plant man ganz kühl. Selbstmörder äußern oft, daß nach diesem Entschluss plötzlich Glückgefühle einkehren - man hat endlich einen Ausweg gefunden. Die Zeit zwischen Entschlußfassung und Ausführung der Tat (Vorbereitungen treffen, Waffe besorgen, Abschiedsbriefe schreiben usw.) wird von den meisten als "die glücklichste Zeit meines Lebens" bezeichnet.

Im Forum wird immer geäußert: Ich hätte eher die umgebracht, die die Not verursachten - JA, Richter, Ex....
Das ist Unsinn, denn DAS wäre Mord. Hier muß man unterscheiden zwischen Wut und Verzweiflung. Wenn jemand wütend SEIN KANN, dann hat er damit ein gesundes Heilmittel für Depressionen gefunden. Mit Wut kann man diese Verzweiflung abwehren - und den Weg gehen zum Glück viele (ohne gleich an Mord zu denken natürlich).
Andere aber verzweifeln und oft ist hier die Folge dann leider der Selbstmord - und selten der sog. "erweiterte Selbstmord".

Und hier ist es richtig, daß dies oft gerade Menschen betrifft, die ihre Kinder am meisten lieben.


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