Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schenke Leben

Sam, Saturday, 26.10.2002, 22:40 (vor 8448 Tagen) @ carlos

Als Antwort auf: Re: Männer unter Generalverdacht von carlos am 25. Oktober 2002 23:27:34:

Außerdem muß ich dir sagen, einige deiner Geschichten auf deiner Homepage sind schon ein wenig groggy, wie z.B. die Sache mit der Organspende und der Antwort, die dir einer geschrieben hat. Der hat nicht ganz unrecht. Du bist alt genug und solltest dich mit der Tatsache anfreunden, daß wir alle eines Tages über den Jordan gehen müssen. Das bedeutet, du hast kein wie auch immer gartetes Recht auf die Organe anderer, auch wenn du selbst vielleicht einen Organspendeausweis tragen solltest.

Kurze Bemerkung zum Thema Organspende:
Wenn Menschen diesbezüglich Bedenken äußern, kann ich das zwar bis zu einem gewissen Grade verstehen, ich halte es aber letztlich für unbegründet.
Was nach dem Tode mit dem menschlichen Körper passiert (Autolyse, Fäulnis), ist nicht besonders schön oder ästhetisch. Von "Unversehrtheit" kann man da ziemlich bald nicht mehr sprechen. Es ist in meinen Augen nicht zu rechtfertigen, intakte Organe kranken und schwerkranken Menschen vorzuenthalten, denen sie eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualtät bringen oder sogar das Leben retten könnten.
Aus einem Erfahrungsbericht eines Transplantierten:

"Das alles ist nun schon mehr als 9 Jahre her. Mir ist es, als wäre es gestern gewesen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Meine täglichen lebenswichtigen Medikamente schlucke ich mit Mineralwasser wie andere ein Glas Bier. Mit der Rückkehr in den Beruf hat es nicht geklappt, wenn ich ehrlich bin, ich wäre dem Stress wahrscheinlich nicht mehr gewachsen und ich möchte es auch nicht riskieren. Das Leben ist zu wertvoll, als es auf diese Weise wieder aufs Spiel zu setzen.
Ich denke oft an meinen 'Spender', gerade auch jetzt, wenn ich diese Zeilen schreibe, stehen mir die Tränen in den Augen. Ich habe meinen 'Spender' nie personifiziert, nie versucht, ihn in eine Person zu drängen, damit ich eine Vorstellung haben könnte, wer er war. Ich bin einfach nur dankbar, dass es jemanden gab, der bereit war, nach seinem Tode einem anderen mit diesem Geschenk zu helfen weiterzuleben."

Daher mein Appell: Besorgt Euch einen Organspendeausweis!
Eine Druckversion sowie einige Informationen gibt es z. B. hier.

Sam


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