Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Männer unter Generalverdacht

Garfield, Friday, 25.10.2002, 18:42 (vor 8450 Tagen) @ Martin

Als Antwort auf: Re: Männer unter Generalverdacht von Martin am 25. Oktober 2002 12:24:45:

Hallo Martin!

"Nachteile: Keine in Sicht, weil der genetische Fingerabdruck - im Gegensatz zum Passbild - nichts über persönliche Eigenschaften sagt, sondern nur geeignet ist, mit einer gegebenen Probe verglichen zu werden."

Das siehst du so, und ich nebenbei bemerkt auch. Nur leider gibt es genügend Leute, die der Wahnvorstellung erliegen, daß man aus der DNA quasi den Lebenslauf eines Menschen vorhersagen kann. Hast du schon mal den Film "Gatacca" gesehen? Den kann ich dir in diesem Zusammenhang nur empfehlen, und zufällig kommt er auch bald wieder im Fernsehen.

Einwohnermeldeämter geben Daten ungehemmt weiter, und zwar ganz legal. Da kann man sich gut vorstellen, was so alles illegal abläuft. Es gibt Unternehmen, die riesige Datenbanken mit Daten über uns alle unterhalten und durch Adressierung von Massen-Werbesendungen oder Auskunftsdienste gut verdienen. Als meine Verlobte mal arbeitslos war, bekam sie auf einmal ständig Post von Wahrsagern, Hellsehern, Lottogesellschaften und ähnlichen Leuten oder Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, aus der schlechten finanziellen Situation von Geringverdienern Kapital zu schlagen. Das war definitiv kein Zufall, und auf legalem Wege ist sowas gar nicht möglich.

Da kann man sich gut vorstellen, welchen Mißbrauch es mit DNA-Daten geben würde, wenn es eine Datenbank gäbe, in der diese Daten für die gesamte Bevölkerung erfaßt sind. Gerade große Unternehmen sind bestrebt, Stellenbewerber immer aufwändiger zu testen. Die Arbeitsmarktsituation erlaubt ihnen dies, und nicht zuletzt geht es auch darum, die berufliche Existenzberechtigung der Mitarbeiter zu sichern, die in solchen großen Unternehmen für Personal und Einstellungen zuständig sind. Früher oder später wird man auch auf den Dreh kommen, Auskünfte über künftige Mitarbeiter einzuholen. Und genau wie jetzt auch niemand die Schufa fragt, wie ihre Bewertung zustande kommt, wird dann auch niemand danach fragen, ob die Bewertung dieses Unternehmens für einen Bewerber eventuell auch auf illegal beschafften DNA-Daten dieser Person beruhen.

Natürlich wird man das zunächst nur für besser bezahlte Jobs tun. Aber je häufiger es gemacht wird, umso preisgünstiger wird es werden, und bald wird das auch kleinere Angestellte mit mittleren Gehältern betreffen. Und dann wird sich so mancher Arbeitssuchende wundern, wieso immer wieder Absagen kommen. Bis er dann vielleicht mal seine DNA untersuchen läßt und dann erfährt, daß sie eine Gen-Kombination enthält, die in Verdacht steht, z.B. Alkoholismus zu verursachen.

Und schon ist "Gatacca" Realität...

Freundliche Grüße
von Garfield


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