Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Maskulistische Ideologie gesucht...

Maesi, Wednesday, 05.08.2009, 14:00 (vor 5397 Tagen) @ Nihilator

Hallo nihi

Kann ein derart verfestigtes System, nicht nur in der Politik, sondern
auch im Zeitgeist, also im Denken der Mehrheit, so fundamental (fast
schmollend) bekämpft werden? Kann man breite Zustimmung erreichen, wenn man
einem solchen Zeitgeist keinerlei Konzessionen macht? Muß man sich nicht
auch die Waffen der Gegner zunutze machen, um diese zu schlagen, sprich,
muß man sich nicht des Staatsinterventionismus bedienen, um überhaupt
wieder einmal Zustände zu erreichen, in denen liberale Positionen eine
Rolle spielen können?

Den Zeitgeist wirst Du mit direkter Machtausuebung nicht bekaempfen koennen. Genau diese direkte Machtausuebung ist ja das Wesen jeder Politik. Politik mit noch mehr Politik zu bekaempfen oder Staatsinterventionismus mit noch mehr Staatsinterventionismus zu beseitigen, ist voellig verrueckt; ebensogut koenntest Du versuchen Dich mit Dreck zu waschen oder Dich mit Wasser abzutrocknen.

Als Individuum kann ich nur bei mir selber ansetzen. Mein Verhalten kann ich steuern und dazu brauche ich keine Politik sondern 'lediglich' Einsicht, Selbstdisziplin, Verantwortungsbewusstsein usw.; alles Charaktereigenschaften, die heute nicht besonders hoch im Kurs stehen. Mein ganz konkretes Verhalten hat wiederum Auswirkungen auf andere. Damit beeinflusse ich sie. Im Idealfall als gutes Vorbild oder sonst eben als schlechtes Vorbild. Eltern sind die wichtigsten Vorbilder fuer ihre Kinder, komplexes Sozialverhalten erlernen Kinder durch Nachahmung des Verhaltens ihrer Eltern. Wenn nun eine ganze Generation von Eltern oder Elternsurrogaten mehrheitlich ein schlechtes Vorbild fuer ihre Kinder waren, dann haben wir solche Probleme, gegen die wir heute ankaempfen. Was waehrend mehr als einer Generation vermurkst wurde, kann man nicht in wenigen Jahren korrigieren, auch und gerade nicht mit politischer Machtausuebung.

Die Methode sein eigenes Verhalten zu verbessern, ein besserer Mensch zu werden, ist sehr anstrengend. Wer will sich schon selber aendern oder auch nur einsehen, dass er sich aendern sollte. Ausserdem entfaltet sich die Wirkung nur auf lange Sicht ueber Generationen hinweg, waehrend der gutmenschliche Zwangsstaat vergleichsweise schnelle Erfolge zeitigt. Langfristig aber uebertreffen die unerwuenschten Nebenwirkungen die schnellen Erfolge bei weitem, davon bin ich fest ueberzeugt. Aber das ist natuerlich lediglich meine Meinung und sonst nichts.

Edel und kompromißlos bleiben ist ja schön, aber heißt das nicht stolz und
heldenmütig untergehen gegen einen Gegner, dem nichts zu mies und zu
dreckig ist? Um den Murphy zu bedienen: gegen Hitler wurden auch massivste
Kriegsverbrechen durch die Alliierten begangen und gerechtfertigt. War das
nun richtig oder falsch? Wen davon der Sieg abhing?

Diese Fragen kann ich Dir nicht beantworten, weil ich keine Antworten darauf weiss.


Gruss

Maesi


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