Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Markus ins Forum einweisen

Arne Hoffmann, Sunday, 26.06.2005, 11:42 (vor 7470 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Markus ins Forum einweisen von Andreas am 24. Juni 2005 09:13:42:

Ich glaube nicht unbedingt, daß dieses Emma-Forum irgendeine substantielle Rolle gespielt hat. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Journalisten das Forum wirklich wahrgenommen haben. Den Typis bei Emma ging die ganze Geschichte wohl am Allerwertesten vorbei. Als es zu aufwendig wurde, dauernd irgendwelche Beiträge löschen zu müssen, wurde das Forum eben vom Admin geschlossen. Ob die Schwarzer von dieser Aktion überhaupt was mitbekommen hat, möchte ich auch bezweifeln. Zumal: wen wollte man in diesem Emma-Forum eigentlich überzeugen? Dort schrieben doch nur zwei Gruppen mit: Feministinnen, die sich in ihrer Position wohl kaum einen Millimeter bewegen werden und Maskulisten, die man nicht mehr von der Notwendigkeit einer Männerrechtsbewegung überzeugen muß. Schaut sonst noch jemand in dieses Forum? Ich glaube nicht. Fazit: unsere Lebenszeit ist begrenzt und sollte sinnvoll genutzt werden. Das Mitschreiben im Emma-Forum gehört aber sicher nicht zu den Dingen, die ich als "sinnvoll" bezeichnen würde.

Okay, das klingt jetzt nach einer strategischen Einschätzung, auf welche Ziele man sinnvollerweise wieviel Energie verwenden sollte. (Wobei man hier noch einwenden könnte: Bevor man sich an Ministerien wendet, kann man sich ruhig einmal darin üben, ob die eigene Position in einer Debatte auch Bestand hat.) Ich hatte eure Postings ursprünglich so gelesen als hattet ihr Markus deswegen für etwas von der Rolle, weil er seinen gesamten Urlaub und zig Stunden pro Tag für dieses Engagement geopfert hatte. Und da frage ich mich halt: Vielleicht waren die Feministinnen in den Siebzigern unter anderem auch deshalb so erfolgreich, weil sich viele ebenfalls extrem stark in ihre Anliegen eingebracht haben, von Frauenbuchläden bis Frauenhäusern, Protestaktionen etcetera. Wenn jeder, der hier im Forum darüber klagt, wie fest der Staatsfeminismus bei uns doch verankert sei, und wie unüberwindbar und dass man ihn erst in der übernächsten Generation knacken könnte, wenn überhaupt, sich genauso stark engagieren würde wie Markus vor zwei Jahren, nur vielleicht in jeweils anderen Feldern, dann hätten wir bis zur Bundestagswahl die Männerrechte vermutlich auf der politischen Tagesordnung. Es ist ja toll, was Manndat und der Vafk und manche Einzelpersonen alles machen, aber das sind halt noch relativ wenige. Wenn da schon mal jemand hochmotiviert auftritt, würde ich eher versuchen, ihn weiter in zielführendere Aktivitäten einzubinden als sich darüber lustig zu machen, dass er sich so stark einbringt.

Ich habe längere Zeit mit Markus zusammengearbeitet und habe keine Zweifel an seiner Integrität oder der Ernsthaftigkeit seines Engagements. Dass sich hier Leute beharken, die sämtlich viel Verständnis für Männerpolitik und Engagement gleichermaßen besitzen, finde ich ein bisschen schade. Allerdings weiß ich aus Insider-Berichten über die Frauenbewegung der Siebziger, dass die Feministinnen sich damals noch weit stärker in den Haaren gelegen haben, was sie nicht davon abgehalten hat, ihre Ziele durchzusetzen.

Arne


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